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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen, konnten uns jedoch vorstellen, daß es sich bei ihm um den Baron von Tirano handelte.
    Und er wollte nur den Dolch.
    Suko nickte mir zu, bevor er flüsterte: »Da sind wir genau im rechten Augenblick gekommen.«
    Der Meinung war ich auch.
    Leider machten wir einen Fehler. Wir hätten uns nicht nur auf die eine Tür konzentrieren, sondern auch die andere im Auge behalten sollen.
    Aber wir hatten am Rücken keine Augen, und so wurden wir voll überrascht. Ein leises Geräusch war noch zu vernehmen. Vielleicht das Quietschen einer Angel. Es reichte in seiner Lautstärke aus, um uns herumfahren zu lassen.
    Da war die Tür schon offen.
    Drei Männer standen plötzlich auf der breiten Schwelle. Und einer von ihnen hielt einen vierten Mann fest.
    Es war Dr. Heiermann.
    Woher er kam, wußten wir nicht. Sie mußten ihn aus dem Wagen geholt haben. Er befand sich in ihrer Gewalt, denn das Messer, das man ihm gegen die Kehle preßte, war einfach nicht zu übersehen.
    Und ich sah auch den schmalen Blutstreifen an seinem Hals. Für uns ein Zeichen, daß die drei Typen es verdammt ernst meinten.
    »Und jetzt«, sagte der mit dem Messer, »spielen wir nach unseren Regeln weiter…«
    ***
    Manfred Mahnstein spürte den Schlag im Genick, als ihn die Ratte mitten im Sprung traf. Er hörte das gellende Lachen der Frau mit den Reifröcken und spürte im gleichen Moment den Schmerz, denn das Tier hatte nicht nur seine Krallen in den Hemdstoff geschlagen, sondern auch die Zähne in seinen Hals.
    Mahnstein bäumte sich während des Laufens auf. Er schüttelte den Kopf, sein Gesicht war verzerrt, und er versuchte verzweifelt, das verdammte Tier loszuwerden.
    Der Nager hatte sehr fest gebissen. Einige Sekunden dauerte es, bis der Industrielle auf die Idee kam, seinen Arm nach hinten zu schlagen, damit er den Rattenkörper packen konnte. Seine Hände griffen in das dichte Fell des Tieres, er lief weiter und zerrte es während des Laufs in die Höhe.
    Die Ratte gab nicht auf.
    Mahnstein auch nicht.
    Seine Kraft war stärker. Plötzlich hielt er den Nager zwischen seinen Fingern, sah die blutige Schnauze, brüllte vor Wut und schleuderte das fette Tier auf den Baron zu.
    Damit hatte der Vampir nicht gerechnet. Es lag eine so große Wucht hinter dem Wurf, daß er nicht mehr ausweichen konnte und die Ratte gegen seine Brust prallte.
    Jeder hörte den dumpfen Aufschlag, und ein jeder bekam mit, wie der Baron zurückwankte.
    Die Ratte fiel zu Boden.
    Mahnstein sah sich sekundenlang auf der Siegerstraße und sprang auf seine Frau zu.
    »Gerda, wir müssen weg!« Er packte sie an der Schulter, riß sie herum, sah in ihr verschwitztes Gesicht und bekam die nächste Enttäuschung geliefert, denn sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich bleibe!«
    »Aber wieso? Ich…«
    »Ich will zu ihm!«
    Von Tirano lachte, die anderen lachten und Mahnstein war geschockt.
    Er ging zurück. Zitternd, kopfschüttelnd, alles nicht begreifend.
    Noch nie im Leben war er so hereingerissen worden, selbst seine eigene Frau stand nicht mehr auf seiner Seite, und er sah sich umgeben von zahlreichen Feinden, zu denen natürlich auch der Baron zählte.
    Seine ursprünglichen Probleme hatte von Tirano vergessen, jetzt mußte er seine Macht demonstrieren, und da kam ihm ein Mensch wie Mahnstein gerade recht.
    Geschmeidig bewegte sich der Vampir voran. Sein Umhang flatterte in die Höhe, er breitete die Arme aus und stürzte sich auf den Mann, der nicht mehr ausweichen konnte.
    Der Baron schlug seine Hände in den Hemdstoff. Mit einem Ruck zog er Mahnstein zu sich heran. Für einen Moment sah es so aus, als wollte er die Zähne in den Hals des Menschen schlagen, dann aber gab er ihm Schwung und schleuderte ihn zu Boden.
    Mahnstein krachte auf den Rücken.
    Seine Frau schnellte herum, sah ihren Mann liegen und schaute kalt auf ihn herab.
    Wie auch die anderen Gäste traf sie keinerlei Anstalten, ihm zu helfen.
    Diese Auseinandersetzung war allein eine Sache zwischen ihm und dem Vampir.
    Von Tirano hatte sein Gesicht verzogen. Er spitzte die Lippen.
    Ein schriller Laut drang aus der kleinen Öffnung.
    Das Zeichen für die Ratten.
    »Lange genug habe ich unter ihnen gelebt«, flüsterte er. »Lange genug, um sie verstehen zu können. Das werde ich euch nun beweisen, ihr verfluchten Menschen.«
    Die Ratten verstanden das Zeichen.
    Manfred Mahnstein hatte sich hochgestemmt und auch den ersten Schmerz überwunden, als die Woge heranschoß. Sämtliche im Raum befindliche Ratten

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