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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vampir eigentlich stutzig werden lassen müssen, doch er war zu sehr mit seinem Plan beschäftigt, als darauf zu achten. »Ich bin gespannt, ob du noch immer bei deiner Aussage bleiben wirst, wenn die Ratten über deinen Körper laufen…«
    »Ja, ja…«
    Von Tirano lachte. »Warten wir es ab, wir…«
    Eine Stimme unterbrach ihn. Es war das etwas schrill klingende Organ einer Frau.
    »Nein, Baron von Tirano. Du wirst deine verdammten Ratten nicht einsetzen, das schwöre ich dir!«
    Die Lage änderte sich. Es war wie auf einer Bühne, doch kein Regisseur hatte hier ein Zeichen gegeben. Die Köpfe der Anwesenden drehten sich automatisch in die Richtung, aus der die Stimme aufgeklungen war.
    Gerda Mahnstein hatte gesprochen.
    Bisher hatte ihr niemand Beachtung geschenkt. Sie hatte ihren Platz vorerst nicht verlassen und ging erst vor, als ein jeder ihre Worte hörte.
    Ihre Schritte waren gemessen, genau abgezirkelt und wirkten steif. Das hatte seinen Grund.
    Noch immer hockten die Ratten auf dem Körper der Frau. Eine auf dem Kopf, zwei auf den Schultern, und die dritte hatte sich an ihrem Oberschenkel festgebissen.
    Alle vier Tiere hinderten sie an einem normalen Gehen, deshalb schritt sie so steif. Ihr Blick war nur auf den Vampir gerichtet. Die übrigen Gäste kümmerten sie nicht. Auch nicht Manfred, ihr Mann.
    Der Industrielle wagte nicht, sich zu rühren. Steif wie ein Denkmal stand er auf der Stelle und konnte nicht fassen, daß es seine Frau war, auf deren Körper es sich die Ratten bequem gemacht hatten.
    Gerda schritt dicht an ihm vorbei, ohne ihn auch nur mit einem Blick zu beachten. Sie hatte nur Augen für den Baron von Tirano, die anderen Gäste interessierten sie überhaupt nicht.
    Sie schufen Platz, um die Frau mit den Ratten hindurchzulassen.
    Bis auf die als Hexe Verkleidete sprach niemand ein Wort. Nur sie lachte leise.
    Gerda ignorierte es.
    In der Mitte des Raumes stand die Person, zu der sie wollte. Der Baron hatte ihr etwas versprochen. Daran wollte sie ihn erinnern, denn er sollte das Versprechen einhalten. Vor allen Gästen.
    Tirano war durcheinander. Was die Frau tat, paßte ihm überhaupt nicht. Es lenkte ihn von seinen eigentlichen Problemen ab, und er schüttelte den Kopf.
    Gerda sah das Zeichen, kümmerte sich nicht darum und ging weiter.
    Sie wollte ihren Wunsch erfüllt sehen.
    Blaß war sie im Gesicht. Deutlich zeichnete sich die Anstrengung auf ihren Zügen ab. Die Ratten hockten auf ihrem Körper, als wären sie ausgestopft.
    Endlich hatte auch der Vampir seine Überraschung verdaut. Mit einer heftigen Bewegung schleuderte er den Umhang zurück. Das Innenfutter leuchtete wie eine rote Glut und stach deutlich von seinem bleichen Gesicht ab.
    »Komm nur nicht näher!« warnte er.
    Gerda Mahnstein schüttelte leicht den Kopf. »Nein, Herr Baron«, erwiderte sie leise. »Mein Platz ist an deiner Seite. Du hast selbst dafür gesorgt, denn du allein hast mich in dieser Nacht angemacht und mich in deinen Bann geschlagen.« Sie ließ sich nicht beirren und stieß sogar Erna Lengerich zur Seite, weil sie ihr im Weg stand, Erna taumelte, hatte Mühe, sich zu fangen, tat aber nichts, um Gerda aufzuhalten.
    Eine halbe Schrittlänge blieb sie vor dem Vampir stehen und breitete ihre Arme aus.
    »Da bin ich!« sagte sie nur. »Löse dein Versprechen ein, du kannst mich nehmen!«
    Der Vampir funkelte sie an. »Zum letztenmal«, flüsterte er. »Geh weg!«
    »Nein, ich bleibe!«
    Da griff von Tirano an. Der Schlag kam ansatzlos, traf Gerda Mahnstein unter dem Kinn und schleuderte sie zu Boden.
    Alle sahen es.
    Auch Manfred Mahnstein.
    Bisher hatte er sich nicht um seine Frau gekümmert. So etwas konnte er nicht zulassen.
    Mahnstein startete.
    Genau in dem Augenblick, als sich die Ratte von der Schulter der neben ihm stehenden Frau löste, gezielt sprang und direkt in seinem Nacken landete…
    ***
    Die Stimmen drangen aus dem Nebenraum, der links von dem lag, in dem wir das Chaos entdeckt hatten. Da die Tür spaltbreit offen stand, konnten wir genau hören, wie hoch es in dem anderen Zimmer herging.
    Wer sich dort aufhielt, wußten wir nicht, aber wir bekamen deutlich mit, daß man sich dort stritt.
    Und wir hörten Erna Lengerichs Stimme.
    Für einen Moment blieben wir stehen und lauschten. Es ging um den Dolch, den Erna angeblich besitzen sollte. Derjenige, der sie fragte, konnte es nicht fassen, daß die Frau ohne die Waffe gekommen war und nun vor ihm stand.
    Wir hatten den Sprecher noch nicht

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