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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute der Stiel einer Pfeife hervor, und selbst die Kleidung des Mannes roch nach Tabak.
    »Sie sind Junggeselle, nicht?« fragte ich.
    »Ja, sieht man das?« Er strahlte mich an.
    »Und wie.«
    »Ich werde es auch bleiben. So kann ich tun und lassen, was ich will.«
    Heiermann grinste und rieb sich die Hände. Er hatte lange Finger, auf denen blonde Härchen wuchsen.
    »Können wir?« fragte er.
    Suko und ich nickten. Ich hielt dem Psychologen die Tür auf, und wir verließen zu dritt das Besucherzimmer.
    Durch einen langen Gang gingen wir. Ob normales Krankenhaus oder private Klinik, die Gänge glichen sich immer. Sie waren stets lang und unpersönlich.
    Heiermann war schon vorgegangen. Suko warf mir einen Blick zu und grinste.
    »Der Knabe tut nur so naiv«, sagte ich.
    »Das glaube ich auch.«
    Alfred Heiermann blieb vor der Tür stehen, die zum Krankenzimmer der Frau führte.
    Ich war überrascht. »Woher wissen Sie, daß die Patientin gerade in diesem Zimmer liegt?« fragte ich.
    Heiermann lachte. »Glauben Sie denn, daß ich zum erstenmal hier bin? Nein, nein, im Laufe der Jahre sammelt man schon seine Erfahrungen. Das muß ich Ihnen sagen.«
    »Alle Achtung.«
    Er öffnete. Wir betraten wenig später den Raum, in dem nur ein Bett stand, es einen Schrank gab und an der Wand ein einfaches Waschbecken. Die Fensterscheibe bestand aus Panzerglas. Wer hier fliehen wollte, hatte es nicht einfach.
    Erna Lengerich lag in einem Bett. Es stand so, daß wir auf die Fensterscheibe schauen konnten, und es fiel auch Licht in ihr Gesicht. Sehr deutlich hob es sich von dem weißen Kissen ab.
    Ihre Haut war grau geworden. Sie hatte ihre frische Farbe verloren.
    Scharfe Falten kerbten die Wangen, die Lippen waren schmal.
    Die Augen der Frau hatten sich verengt, als sie uns sah. Ihren Blick konnte man nicht gerade als freundlich oder willkommen bezeichnen.
    Wir wurden taxiert.
    Uns kannte sie ja, deshalb drehte sie ihren Kopf und sah Dr. Heiermann an. »Haben Sie Verstärkung mitgebracht?« fragte sie zur Begrüßung. Sie lachte krächzend. »Ich sage sowieso nichts.«
    »Das haben wir uns gedacht«, erwiderte ich.
    »Weshalb sind Sie dann gekommen?«
    Dr. Heiermann lachte laut. »Weil ich Ihnen einen guten Tag sagen wollte.«
    Die Frau verzog die Lippen noch mehr. »Darauf kann ich gut und gerne verzichten.«
    »Das sollte man nie sagen. Es ist in dieser Zeit wirklich nicht einfach, einen freundlichen Menschen zu treffen. Daß ich Ihnen freundlich begegne, können Sie nicht abstreiten – oder?«
    »Hören Sie auf zu labern! Sagen Sie mir endlich, was Sie von mir wollen!«
    Der Psychologe hatte sich einen Stuhl herangeholt und stellte ihn neben das Bett. Auf die harte Fläche ließ er sich nieder, schaute der Frau ins Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Was ist los?« fragte Erna ziemlich aggressiv.
    »Ich verstehe Ihre schlechte Laune nicht!«
    »Sie brauchen nur zu verschwinden.«
    »Begegnen Sie mir doch freundlich. Sie werden sehen, daß diese Freundlichkeit zurückschlägt.«
    Darauf erwiderte die Frau nichts. Sie war wie ein Eisblock, der erst aufgetaut werden mußte.
    Suko und ich hielten uns ein wenig im Hintergrund. Wir setzten unser Vertrauen voll in Dr. Heiermanns Arbeit.
    Der ließ seine Hand in den Jackenausschnitt rutschen und griff in die Innentasche. Er hatte dort etwas verborgen, das er nun hervorholte. Es war ein Pendel. Einfach, schlicht. Nur ein kleiner Stein, der an einem dunklen Band hing.
    »Was wollen Sie damit?« Scharf fuhr die im Bett liegende Frau den Psychologen an.
    »Es ist mein Arbeitsgerät.«
    »Tun Sie es weg!«
    »Den Wunsch kann ich Ihnen leider nicht erfüllen, Frau Lengerich. Sie müssen sich schon ein wenig kooperativ zeigen.«
    »Und wenn ich nicht will?« fragte sie mit drohender Stimme.
    »Ich glaube, es wird Ihnen nichts anderes übrigbleiben, meine Liebe. Es gibt eben Situationen, da muß man nachgeben. Ich bin eigentlich ein Mensch der Kompromisse. Hier allerdings kann ich mich beim besten Willen auf keinen einlassen.«
    Erna Lengerich knurrte den Psychologen regelrecht an. »Ich werde nicht das tun, was Sie von mir verlangen. Auf keinen Fall. Machen Sie Ihre komischen Experimente mit einer anderen Person, aber nicht mit mir.«
    »Frau Lengerich, bitte!«
    »Nein!« kreischte sie und schleuderte mit einem Ruck die leichte Decke auf den Psychologen zu. Gleichzeitig rollte sich die Frau aus dem Bett. Für einen Moment stand sie neben der Liegestatt.
    Ihr Blick war auf die Tür

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