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0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle

Titel: 0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle
Autoren: Unbekannt
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Die breiten, grünen Straßen waren dunkle Narben, die das Gesicht der Stadt kreuz und quer durchzogen.
    Rod steuerte den Gleiter von der Straße fort und setzte ihn am Rand einer Buschgruppe auf. Er nahm sich Zeit, um das Bild in sich aufzunehmen. Der Südhang des Hügels war steiler als der nördliche. Jelly-City begann an seinen Ausläufern. An einem normalen Tag wäre die ganze Stadt von der Hügelkuppe aus mühelos zu überblicken gewesen. Jetzt beeinträchtigte der Qualm die Sicht.
    Jelly-City war für die Zukunft geplant. Etwa die Hälfte der Gebäude stand leer, und manche Straßen bekamen monatelang kein Fahrzeug zu sehen. New Luna war bislang nur ein Stützpunkt der Flotte des Solaren Imperiums. Eines Tages aber würden die Belange der Militärpolitik hinter den Forderungen des Siedlungsprogramms zurücktreten und damit den Anstoß zu einer Entwicklung geben, die New Luna unter Umständen in eine zweite Erde verwandeln konnte.
    Albert Mannheimer war der Überzeugung gewesen, daß dieser Augenblick nicht mehr fern lag. Jelly-City war so gebaut, daß es unverzüglich eine Siedler-Kerngruppe aufnehmen und ihr von Anfang an einen höheren Lebensstandard bieten konnte, als ihn Kolonisten auf fremden Planeten normalerweise erfuhren.
    Vorläufig jedoch war New Luna ein Stützpunkt. Die einzigen Zivilisten waren Angestellte der Flotte mit Ausnahme einer Handvoll Leute, die es geschafft hatten, sich eine Einreise- und Aufenthaltsgenehmigung für New Luna zu besorgen und sich ernährten, indem sie kleine Stücke gerodeten Bodens bebauten und Frischgemüse an die Kantinen der Flotte verkauften.
    Jelly-City war im großen und ganzen kreisförmig. Die Straße, auf der Rod und seine Begleiter von der Transmitterstation gekommen waren, verwandelte sich am Nordende der Stadt in eine breite, baumbepflanzte Avenue, die Jelly-City schnurgerade in Nord-Süd-Richtung durchzog. Eine zweite Prachtstraße teilte die Stadt in Ost-West-Richtung. Der Rest der Gliederung wurde von Straßen zweiter Ordnung besorgt. Die Straßenanlage fußte auf den Regeln der „Theorie der pseudoorganischen Stadtplanung" nach Kelly Morteen, dem großen Architekten des vergangenen Jahrhunderts, und die Straßen bildeten untereinander und mit den beiden Hauptachsen alle denkbaren Winkel.
    Die Gebäude der Stadt waren bis auf wenige Ausnahmen in unmittelbarer Nähe der Stelle, an der die beiden Boulevards einander kreuzten flach, einstöckig und weiß. Intensiver Pflanzenwuchs auf den großen Grundstücken, die jedes Haus umgaben, vermied den Eindruck farblicher Eintönigkeit.
    Es gelang Rod schließlich, sich von dem Anblick loszureißen und seiner Aufgabe zu erinnern. Er öffnete die gläserne Kanzel und stieg nach draußen. Luigi reichte ihm die Geräte, und er baute sie dort auf, wo der Boden am ebensten war. Roi Danton kam ebenfalls aus dem Fahrzeug geklettert und sah sich, da er nichts anderes zu tun hatte, in der Umgebung um.
    Während Luigi die Instrumente justierte, warf Rod durch sein Feldglas einen etwas mehr in Einzelheiten gehenden Blick auf die Stadt. Die Nord-Süd-Achse lag wo sie nicht vom Laub der Bäume verdeckt wurde, offen vor ihm. Am Nordrand der Stadt schien sie völlig menschenleer. Rod entdeckte ein paar Gleitfahrzeuge, die teils auf der Seite, teils völlig umgestürzt, an den Straßenrändern lagen.
    Einer der Gleiter stand in Brand und sandte eine dichte, schwarze Qualmfahne in den ohnehin schon düsteren Himmel.
    Weiter südwärts änderte sich das Bild. Rod sah Menschen über die Straße rennen. Sie schienen kein Ziel zu haben. Manche rannten ein kurzes Stück die Straße entlang und verschwanden dann in einem der Häuser. Andere liefen hundert oder mehr Meter in nördlicher Richtung, kehrten um und rannten nach Süden zurück. Eine Gruppe von Leuten bewegte sich geschlossen und im Eiltempo auf die Kreuzung der beiden Hauptachsen zu. Als sie noch fünf- oder vierhundert Meter davon entfernt waren, wurden sie von der Westseite der Straße her unter Feuer genommen. Rod erkannte deutlich das Aufblitzen der Blaster. Die Gruppe lief weiter, als wäre nichts geschehen. Fünf reglose Gestalten blieben hinter ihr zurück.
    In unmittelbarer Nähe der Kreuzung glaubte Rod eine leichte Dunstwolke zu bemerken, die unbeweglich dicht über der Straße hing. Aber er war seiner Sache nicht sicher. Die Lichtverhältnisse waren zu schlecht.
    Nirgendwo konnte er eines der Fahrzeuge entdecken, mit denen Perry Rhodan und seine Männer in diesem
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