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0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle

Titel: 0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augenblick dabei sein mußten, in die Stadt vorzudringen. Rod empfand einen schwer widerstehlichen Drang zu erfahren, welche Beobachtungen sie bis jetzt gemacht hatten.
    Er wandte sich an Luigi.
    „Wie steht's mit den Geräten?" wollte er wissen.
    „Noch eine Minute, Sir", antwortete Luigi, ohne aufzusehen, und fuhr fort, „von einem Instrument zum andern zu eilen um die Kalibrierung ein letztes Mai zu überprüfen.
    „Drängen Sie den Jungen nicht, Steiger", meldete sich Dantons Stimme von irgendwoher. „Wer Geduld hat, kommt als erster zum Ziel."
    „Sie kümmern sich um Ihre Angelegenheiten und ich um meine", knurrte Rod wütend.
    „Das tue ich, mon ami", antwortete Danton ruhig und kam knacksend und rauschend mitten aus dem Gebüsch hervor. Er grinste. „Sie dachten doch nicht, ich wollte an diesem Einsatz als reiner Tourist teilnehmen?"
    Er hielt etwas in der rechten Hand, das wie ein übergroß geratenes, weißes Taschentuch aussah.
    „Sehen Sie?" fragte er und deutete auf das Tuch. „Ich habe das erste Problem schon gelöst."
    „Welches Problem?"
    „Das Problem, ob es hier Mikrokristalle gibt oder nicht."
    Er reichte Rod das Tuch. Rod sah daß es aus dünner Plastikfolie bestand. Als er es näher betrachtete, entdeckte er auf der sonst glatten und makellos weißen Oberfläche eine Serie winziger roter Flecken.
    „Und was soll das?" fragte er.
    „Dieses Tuch", erklärte Danton und nahm es ihm wieder ab, „hat einen Überzug aus einer hochempfindlichen, auf mechanische Einflüsse chemisch reagierenden Schicht. Wie Sie bemerken, Monsieur", er schwenkte den Arm im Halbkreis, „herrscht hier ein recht kräftiger Südwind, der von der Stadt zu uns heraufkommt. Er trägt allerhand Zeug mit sich. Staub, Sand, Rußteilchen - wer weiß, vielleicht sogar Kristallagenten. Ich nahm dieses Tuch und hielt es zwei Sekunden lang in den Wind, und zwar da, wo er am stärksten bläst. Der Aufschlag eines Staubpartikels auf die empfindliche Schicht ruft eine chemische Reaktion hervor, die die betreffende Stelle rot färbt, wie Sie sehen. Innerhalb von zwei Sekunden erhielt ich rund drei Dutzend solcher Aufschläge. Daraufhin setzte ich mich an einen windstillen Ort und untersuchte die Teilchen, die die Rotfärbung verursacht hatten, mit diesem Gerät hier." Er griff mit der freien Hand in die Tasche und brachte eine Lupe zum Vorschein. „Ich fand rund drei Dutzend Staubpartikel, Sandkörnchen und Teilchen verbrannter Materie. Kein einziges Gebilde der bekannten kristallinen Struktur und von grüner Farbe."
    Rod schwieg.
    „Überzeugt Sie das?" erkundigte sich Danton.
    „Das überzeugt mich", antwortete Rod etwas unfreundlicher als notwendig. Es irritierte ihn, daß Danton, und nicht er selbst, die Idee gehabt hatte, wie das Vorhandensein von Kristallagenten am einfachsten nachgewiesen werden konnte. Jedermann kannte die Chemikalie NMT, die auf mechanische Einflüsse mit einer lokal begrenzten molekularen Umschichtung reagierte. Jedermann wußte, daß sie in Experimenten ähnlich dem, das Roi Danton soeben angestellt hatte, Verwendung fand. Aber Roi Danton war der einzige gewesen, der auf die Idee kam, sie auf New Luna zu verwenden.
    Das war es, was Rod ärgerte. Nicht daß der Nachweis von Mikrokristallen im Augenblick von Bedeutung war. Aber er konnte es werden. Und Roi Danton würde für sich in Anspruch nehmen, auf die entscheidende Idee gekommen zu sein.
    Bevor Rod seinen unfreundlichen Gedanken länger nachhängen konnte, meldete sich Luigi.
    „Die Geräte sind fertig, Sir."
    Rod ließ Danton einfach stehen.
    „Gut. Fangen Sie an!" befahl er dem Leutnant.
    Ihre erste Aufgabe bestand darin festzustellen, ob es in der Umgebung von Jelly-City elektromagnetische Strahlung im Bereich der üblichen Funkfrequenzen gab. Man war davon überzeugt, daß es eine Art von Kommunikation zwischen dem Großkristall und den von ihm dirigierten Kristallagenten gab. Aber man wußte nicht, auf welcher Basis sie funktionierte. Es bestand die Möglichkeit, daß die Kristalle sich auf elektromagnetischem Wege miteinander verständigten. In diesem Falle waren sie für Frequenzen empfindlich. Sie würden Funksprüche die die einzelnen Gruppen des Einsatzkommandos untereinander austauschten, zwar nicht verstehen aber doch wahrnehmen. Unter Umständen besaßen sie sogar die Fähigkeit, den Ausgangsort der Sendung anzupeilen. Es war leicht, sich auszurechnen, in welche Schwierigkeiten das Unternehmen dadurch kommen konnte.
    Luigi

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