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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie nicht. Im gleichen Moment mußte der Dämon ihr die Besinnung genommen haben. Aber es gab keinen Zweifel daran, daß sie sich in der Hölle befand.
    In jener Dimension, die der Hort der Dämonen war, der Abertausende von Teufeln, das Zentrum des Bösen. Wieso viele Menschen die Hölle immer als »unten« ansahen, war ihr bis heute nie klar geworden. Auch jetzt fühlte sie sich nicht, als sei sie in die Tiefe der Erde gezerrt worden.
    Die Hölle, das war etwas anders. Die Hölle war überall. Sie war gewissermaßen eine Welt neben der Welt, und sie ließ sich nur schwer begreifen und beschreiben. Sie war völlig anders, als menschlicher Verstand sie sich vorzustellen vermochte, und Nicole war sicher, daß das, was sie sah, von ihren Sinnen gleichsam »übersetzt« wurde. Vielleicht sah es in Wirklichkeit ganz anders aus.
    Aber das konnten wohl nur die Dämonen selbst begreifen, für die diese bizarre Umwelt normal war.
    Nur eines stimmte - die Hölle war heiß. Und in diesem Moment war Nicole froh, daß sie keinen Faden am Leib trug. Zwar machte es eigentlich keinen Unterschied, ob sie Kleidung trug oder nicht - die Hitze wurde dadurch nicht geringer. Aber es blieb ihr erspart, die durchgeschwitzte Kleidung am Körper kleben zu spüren.
    So hatte alles seine Vor- und Nachteile.
    Sie sah sich um, um zu erkennen, wo sie sich überhaupt befand.
    Rings um sie erstreckte sich eine riesige Halle aus rotglühendem Felsengestein. Nicole war froh, daß die Halle diese gewaltige Ausdehnung besaß. Sie war nicht daran interessiert, den glühenden Felsen näher als unbedingt nötig zu kommen. Es war so schon heiß genug.
    Sie lag auf einer Steinplatte, und so wie sie es abschätzte, in beträchtlicher Höhe. Vorsichtig spähte sie über die Kante, die dicht neben ihr verlief.
    In der Tat. Die Platte befand sich in gut zehn Metern Höhe über dem Boden.
    Aber was für ein Boden!
    Ein gewaltiger Lavasee, der die gesamte Halle ausfüllte…
    Nicole erschauerte unwillkürlich.
    Sie entsann sich, was die Zwillinge Monica und Uschi Peters vor kurzer Zeit berichteten. Sie waren von Asmodis als Geiseln in die Hölle entführt worden und in einer ähnlichen Halle untergebracht worden. Zamorra hatte sie dann später befreien können, und auch Nicole war bei dieser Aktion mit von der Partie gewesen.
    Aber den Erzählungen der beiden Mädchen nach war jedes Gefängnis etwas anders eingerichtet gewesen. Die Lava stand nicht so hoch, sondern bedeckte den Boden nicht völlig, so daß zwischen den Glutkanälen Stellen festen Bodens blieben, die man betreten konnte. Das war hier nicht der Fall. Dafür befand sich die Plattform entschieden höher, und sie war auch erheblich kleiner. Nicole mußte sich in acht nehmen, daß sie nicht bei einer unbedachten Bewegung abstürzte.
    Sie versuchte um die Kante zu spähen.
    Die Plattform ruhte auf einer hohen, schlanken Säule, kaum größer als ein Telefonmast. Ideal, um daran herunterzurutschen - wenn sie sich erreichen ließ! Und dann? Ein Bad in der glutflüssigen Lava?
    Nicole schüttelte sich. Belial mußte aus Asmodis’ Fehlern gelernt haben. Die Peters-Zwillinge hatten noch Plattform und Höhle verlassen können. Nicole wußte, daß sie es nicht schaffen konnte.
    Belial hatte noch ein weiteres getan. Er ließ seine Gefangene bewachen!
    Unten über die Lavafluten tobte unheiliges Leben. Riesige, flammenumloderte hundeähnliche Ungeheuer jagten hin und her, versuchten an der Säule emporzuspringen. Noch schafften sie es nicht, aber sie kamen immer ein wenig höher. Gespenstisch dabei, wie lautlos sie sich bewegten und dabei nicht einmal für Zentimeter in der Lava einsanken!
    Nicole erschauerte.
    Diesen Flammenhunden hatte sie absolut nichts entgegenzusetzen!
    Perfekter konnte ein Gefängnis nicht mehr sein.
    Und da war noch etwas. Sie sah es, als sie sich umdrehte.
    Ein Gesicht starrte sie an.
    Ein überdimensionales, riesiges Gesicht, mehrere Mannslängen hoch im Hintergrund der Höhle. Die Fratze eines Dämons.
    Belial, nicht mehr in seiner Doppelgestalt, wie er sich den Menschen zeigte, welche ihn riefen.
    Hier zeigte Belial sein wirkliches Aussehen.
    Das Aussehen einer reißenden Bestie.
    ***
    Die Luftreise dauerte nur wenige Stunden. Zamorra war überrascht, wie unglaublich schnell diese fliegenden Riesenpferde mit den glühenden Augen waren. Sie flogen durch die Luft, wie Hexen auf ihren Besen ritten, und legten dabei in kürzester Zeit gewaltige Distanzen zurück.
    Die Zamorra als die

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