Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Licht flackerte und wollte zerstören. Gryf war mitten im Raum zwischen den magischen Zeichen niedergesunken, lag halb über Nicole und versuchte noch, sie mit seinem Körper zu schützen. Zamorra hörte Teri schreien. Sie zitterte wie in Krämpfen, taumelte zur Wand und versuchte sich festzuhalten. Zamorra selbst spürte, wie ihn etwas zerreißen wollte. Da tobten unvorstellbare Gewalten.
    Ein Kampf im Château ? Hatten die Ewigen Ted Ewigk entdeckt und bedrängten ihn jetzt, versuchten ihn zu vernichten?
    Er griff halb blind ins Nichts hinter sich, riß den Dhyarra-Kristall aus dem Dimensionstor zur Hölle, das sich schmatzend und funkensprühend schloß. Im gleichen Moment verschwanden die magischen Kreidezeichen auf dem Fußboden wie weggewischt. Zamorra, den Dhyarra-Kristall in der Hand, taumelte zur Tür, genau hinein in die blendenden, zermürbenden und zerpulvernden Kraftwellen. Er stürzte förmlich auf den Korridor hinaus.
    Und er sah Ted Ewigk und Aurelian!
    »Aurelian«, keuchte er. »Hör auf, verdammt… hör auf… du Narr!«
    Aurelian war für einen Augenblick abgelenkt. Er wirbelte herum, sah Zamorra ungläubig staunend an. Und diesen Moment nutzte Ted Ewigk aus. Er benutzte seinen Dhyarra-Kristall als Wurfgeschoß.
    Er traf präzise.
    Lautlos brach Pater Aurelian mitten im Korridor zusammen.
    ***
    »Du standest unter einem leichten, hypnotischen Einfluß«, sagte Zamorra. Er nickte Aurelian zu, der ihm gegenübersaß. Sie hatten es sich in einem der großen Wohnzimmer bequem gemacht. Raffael Bois hatte Wein aus dem Keller geholt - einen, der seit fast zwanzig Jahren in den Regalen lagerte und garantiert nicht mit Frostschutzmitteln versetzt war.
    »Hypnotischer Einfluß?«
    Zamorra nickte. »Ich habe den Bann gelöst. Er war nicht besonders stark. Was mich dagegen verwundert, ist, daß du überhaupt hypnotisiert worden bist. Der Unbekannte muß dich so schnell geistig überlappt haben, daß dein Schild erst gar nicht mehr reagieren konnte.«
    »Das ist schier unglaublich«, erkannte Aurelian. »Wer war dieser Mann dann aber? Er besaß einen Dhyarra-Kristall…«
    »Der ERHABENE«, sagte Ted Ewigk. »Höchstpersönlich. Er steckt also, wenn er auf Erden lustwandelt, in Frankfurt. Interessant, das zu wissen.«
    Zamorra, Nicole und die Druiden sahen sich an.
    »Dämmert uns da nicht was?« fragte Zamorra.
    »Möbius«, sagte Gryf. »Schöne Grüße übrigens von Carsten Möbius und Micha Ullich - die fühlen sich in Merlins Burg so wohl, daß sie kaum wieder fort wollen. Aber irgendwie ist da was dran, was du vermutest, Zamorra.«
    »Was vermutet ihr?« wollte Ted wissen.
    »Der weltweite Möbius-Konzern«, sagte Zamorra langsam, »hat einen mächtigen Gegner, der aus dem Dunkeln heraus operiert. Er spannt ein ebenso weltweites Netz wie die Mafia und schart das organisierte Verbrechen um und unter sich. Und er versucht, Stephan und Carsten Möbius kaltzustellen, wo immer das möglich ist. Man nennt ihn hinter vorgehaltener Hand den Patriarchen. Niemand hat jemals sein Gesicht gesehen.«
    »Und du vermutest…«
    »Zamorra vermutet - wir alle vermuten, daß es eine Beziehung zwischen dem ERHABENEN und dem Patriarchen gibt«, sagte Nicole. »Um so mehr, als auch der Patriarch sein Hauptquartier irgendwo in Frankfurt hat. Aurelian - lag das Gesicht dieses Mannes nicht ständig im Schatten, oder haben wir uns da verhört?«
    Aurelian nickte. Er lehnte sich in dem Ledersessel zurück, das Weinglas in der Hand. »Unfaßbar. Dieser Mann soll der Patriarch sein? Aber - er besitzt einen Dhyarra-Kristall…«
    »Einen Machtkristall, nehme ich an«, sagte Ted. »Das läßt nur einen Schluß zu, Freunde.«
    Sie sahen sich der Reihe nach an, und jeder wußte, was der andere dachte.
    Der Kampf wurde nur noch härter -wenn Patriarch und ERHABENER miteinander identisch waren…
    ***
    Der ERHABENE war unzufrieden.
    Zum Schluß war der Plan dennoch fehlgeschlagen. Einmal mehr hatte dieser Zamorra im letzten Moment alles durchkreuzt. Der Teufel mochte wissen, wo er so plötzlich hergekommen war!
    Aurelian ließ sich nicht länger als Werkzeug benutzen, er war jetzt eingeweiht und der schwache Hypnose-Einfluß zerschlagen. Und Ted Ewigk, der Mann mit dem zweiten Machtkristall, existierte immer noch.
    Es mußte eine andere Möglichkeit geben, ihn auszuschalten. Schwerere Geschütze mußten aufgefahren werden.
    Der Patriarch entschloß sich, Amun-Re einzusetzen.
    ENDE des sechsten Teils
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 300

Weitere Kostenlose Bücher