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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Omikron-Abzeichens wieder unter die Leute wagen. Trotzdem wollte er dieses Zeichen so bald wie möglich wechseln.
    Als Omikron hatte er zu wenig Befugnisse und Freiheiten. Er wollte sich noch besser in der desolaten, chaoserschütterten Basis bewegen können. Dazu brauchte er einen höheren Rang.
    Den fand er bald.
    Der Zufall trieb ihm einen Gamma über den Weg. Also einen der Höchstrangigen überhaupt. Der Gamma eilte über einen Korridor, einer Notleiter entgegen - die Antischwerkraftschächte waren zum größten Teil ausgefallen. Und er achtete dabei auf nichts anderes als auf ein kleines Gerät, das er sorgsam zwischen beiden Händen hielt. Asmodis tippte auf einen Kleincomputer, der nicht an den großen Verbund angeschlossen war und deshalb noch normal funktionierte.
    Das ließ sich ändern.
    Asmodis ließ Gamma an sich vorbei, holte dann kurz aus und schlug mit der Handkante zu. Gamma gab einen japsenden Laut von sich, knickte in den Knien ein und ließ das Gerät los. Es zerschellte auf dem stählernen Boden. Gamma kreiselte herum, aber er war angeschlagen und zu langsam für Asmodis.
    Der Fürst der Finsternis packte blitzschnell zu, machte den Ewigen mit zwei weiteren Schlägen für wenigstens ein paar Sekunden kampfunfähig. Das reichte ihm. Er riß an der Maske, fetzte sie dem Ewigen förmlich vom Kopf.
    Im gleichen Moment glühte Gamma innerlich auf. Asmodis schloß geblendet die Augen und wandte sich ab, als die Hitzewelle an ihm vorbeistrich. Dann sah er den Ewigen wieder an -oder vielmehr das, was von ihm übriggeblieben war.
    Nur der silberne Overall, der Dhyarra-Kristall, der Helm und der Umhang. Das war alles. Der Ewige selbst hatte sich aufgelöst.
    »Was ist das für eine merkwürdige Rasse«, murmelte Asmodis. »Sie sind so unglaublich übermächtig und doch so unglaublich leicht zu töten, daß es schon fast widerlich ist. Ist das der Preis, den sie für ihre extreme Langlebigkeit bezahlen müssen?«
    Aber er selbst war doch auch extrem langlebig! Die Jahrtausende, die er schon auf dem Buckel hatte, konnte er doch kaum noch zählen. Und trotzdem war er so zäh wie kein anderer der Dämonenfamilien.
    Er löste das Gamma-Abzeichen vom Overall des Vernichteten und tauschte es gegen sein eigenes aus.
    »Interessante Karriere«, murmelte er dabei, »Sigma und Omikron liegen ja dicht beieinander, aber dann direkt der Sprung zum Gamma… Na, wenn das kein Sprung auf der Erfolgsleiter ist!«
    Zugleich stieg aber für ihn auch die Gefahr, abermals erkannt und durchschaut zu werden. Hochrangige Ewige waren in Dinge eingeweiht, von denen auch ein Omikron nichts wissen konnte. Wenn er damit zu tun bekam, mußte er unweigerlich auffallen.
    Aber das Risiko mußte er eingehen. Er hatte den Gamma-Ewigen nicht einfach so übernehmen können, wie er Sigma, den jetzigen Omikron, übernommen hatte. Das war noch auf der Erde geschehen. Die Ewigen gingen, wenn sie in menschlicher Gestalt auf der Erde tätig waren, auch menschlichen Genüssen nicht aus dem Weg, und in Gestalt einer betörenden Frau hatte Asmodis den Agenten verführt. Und ehe der sich’s versah, hatte er im Liebestaumel selbst Asmodis Tür und Tor zu seinem Geist geöffnet.
    Und der Fürst der Finsternis nistete sich in ihm ein.
    Doch hier ging das nicht. Erstens mußte der Besessene den Teufel auffordern, in ihn einzufahren, und das würde Gamma schwerlich tun, und zweitens fehlte die Vorbereitungszeit. Wenn Asmodis den Ewigen aufgab, in dem er jetzt residierte, dann war er automatisch wieder in seinem Höllenpfuhl. Und genau da wollte er im Augenblick nicht hinab.
    Er wollte Belial des Verrats an der Hölle überführen.
    Unter seiner Maske grinste Asmodis. Er war jetzt Gamma. Die Uniform und den Helm des Getöteten rollte er zusammen, warf sie in eine Ecke und schoß mit der Laserwaffe darauf. Ein Häufchen Asche blieb zurück. Geschickte Wissenschaftler würden zwar genau nachweisen können, was diese Asche einmal gewesen war, aber Asmodis war sicher, daß die Wissenschaftler der Basis zur Zeit andere Sorgen hatten. Niemandem würde das Verschwinden Gammas Kummer bereiten. Es ging alles so sehr drunter und drüber…
    Asmodis-Gamma setzte seinen Weg fort. Er hatte die Zentrale schon fast erreicht. Und genau dort wollte er hin.
    ***
    »Abbadon!« stieß Zamorra entgeistert hervor. »Wie ist das möglich?«
    Götter und Dämonen waren auch in dieser Welt geschworene Feinde. Es konnte niemals mit rechten Dingen zugehen, daß sich ein Dämon, und

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