0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

Vom Netzwerk:

Machtkristall zerbrach? Zeus, der dadurch Zwietracht unter die DYNASTIE säte? Aber er hat doch damals auf die Macht verzichtet, er ließ sich lieber von den Primitiven als Gott verehren… ausgerechnet Zeus sollte jetzt wieder nach der Macht greifen wollen? Und doch muß er seine Hände im Spiel haben, denn wie sonst sollte dieser Saboteur Zamorra sich ausgerechnet in die Straße der Götter des Zeus begeben? Denn wenn er dort nicht Hilfe erwartete, hätte er sich doch auf seine Heimatwelt zurückbegeben!«
    Woher sollten die Ewigen wissen, daß ein Dämon namens Asmodis seine Krallenfingerchen im Spiel hatte und das Ziel abfälschte?
    In den Ewigen wurden düstere Erinnerungen wach.
    Zeus, der Weltenerschaffer! Zeus, der Abtrünnige, der seine Häscher unschädlich machte und sich auf seine Welt verkroch! Zeus, der Verräter an der großen Sache!
    »Informieren wir SEINE ERHABENHEIT?« fragte Beta dumpf.
    »SEINE ERHABENHEIT befindet sich auf der Erde und will derzeit nicht gestört werden«, sagte Alpha. »Ich denke nicht daran, ihn zu stören. Aber wir haben jetzt die einmalige Chance, diese Scharte wieder auszuwetzen. Wenn wir dem ERHABENEN den Kopf des Saboteurs vor die Füße legen und vielleicht auch noch den Kopf des Zeus dazu, dann ist unsere jetzige Niederlage wenigstens zum Teil ausgeglichen. Beta… bist du bereit, das größte Wagnis einzugehen? Wirst du mit mir zusammen die Straße der Götter aufsuchen und Zamorra und Zeus jagen?«
    »Aber wer übernimmt solange den Befehl hier? Und sollten wir nicht einen größeren Stoßtrupp aussenden?«
    »Woher die Leute nehmen, die hier gebraucht werden? Außerdem rechnet Zeus nicht mit nur zwei Jägern. Wir haben gute Chancen. Wie ist es? Ich mag dir in diesem Fall keinen Befehl geben, aber…«
    »Ich bin dabei«, keuchte Beta erregt. Er sah die Chance vor sich, eine Stufe höherzurücken und als Alpha eingestuft zu werden wie der Kommandant. Das brachte Privilegien mit sich… Es gab nur wenige Alphas, und sie waren nur noch dem ERHABENEN selbst Rechenschaft schuldig.
    »Gut. Um den Befehl in diesem Saustall wird sich schon jemand kümmern. Solange die Computer gestört sind, ist das Kommando ohnehin ein Witz. Und wenn SEINE ERHABENHEIT zu früh zurückkehrt, ist eben der jeweils amtierende Befehlshaber dran… Da wäre es gut, wenn wir weitab vom Schuß sind. Und da ist noch etwas, Beta…«
    Mißtrauisch sah Beta den Kommandanten an.
    »Wenn wir es nicht schaffen sollten - bleibe ich für meinen Teil lieber allein in der Straße der Götter verschollen, als daß ich mich hier als Versager bestrafen lasse!«
    Da nickte Beta. Das war die Lösung. Ein Risiko, das geringer war als das, ohne Erfolgsmeldung dem ERHABENEN gegenüberzutreten!
    »Gut. Folgen wir diesem Zamorra in die Welt des Zeus…«
    Als sie am Zielort wieder verstofflicht wurden, gab es nur noch Spuren. Zamorra selbst war mit den Sturmrössern und den Schwarzen Rittern längst durch die Lüfte entschwunden…
    ***
    Nicole Duval erwachte. Die brütende Hitze, die sie umgab, hatte sie geweckt. Sie war von einem Moment zum anderen »voll da«, ohne Kopfschmerzen, ohne Übelkeit und die Erinnerung kam auch sofort.
    Sie war in magischen Zwangsschlaf versetzt worden. Das war es!
    Belial, der Zweigestaltige, hatte sie in seinen Flammenwagen gerissen und die Höllenfahrt angetreten, nachdem der Agent der Ewigen sie, Nicole, an ihn abgegeben hatte. Menschenhandel übelster Sorte…
    Als Druckmittel gegen Zamorra, als Pfand für einen Pakt, den der Ewige mit der Hölle geschlossen hatte! Und ausgerechnet mit Belial, der selbst in den Beschreibungen der Goetia als Lügner verschrien war!
    Zamorra!
    Wo mochte er jetzt sein?
    Sie wußte nur von der Nachricht, die er hinterlassen hatte, daß er sich in Maske aufgemacht hatte, in die geheimnisvolle Basis der Ewigen einzudringen. Ob es ihm überhaupt gelungen war, konnte sie nicht sagen, da seither jede Nachricht von ihm fehlte.
    Sie konnte nur hoffen, daß er es irgendwie schaffte, mit dem Leben davonzukommen. Sicher, er hatte es bisher in den haarsträubendsten Situationen geschafft, zu überleben, aber nie hatten sie einem so starken und mächtigen Gegner gegenübergestanden, in dessen Wörterbuch das Wort »Gnade« vergebens gesucht wurde. Ein Mitstreiter der Crew war bereits ganz zu Anfang gefallen: Colonel Balder Odinsson… [1]
    Immerhin war er ihre größte Chance auf Befreiung.
    Was seit der Entführung in dem Flammenwagen Belials geschehen war, wußte