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0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

Titel: 0306 - Die Erde spie den Schrecken aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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rettet dein Leben!«
    »Wer das Innerste eines großen Höllendämonen besitzt, der ist nicht schwach zu nennen!« Die Stimme des Patriarchen klang eisig. »Sei gewiß, daß ich Mittel und Wege habe, mich zu verteidigen. Auch gegen dich, Amun-Re!«
    »Ich wäre neugierig, den Wahrheitsgehalt dieser Worte zu prüfen!« fauchte der Herrscher des Krakenthrones.
    »Ein Narr wärst du!« lachte der Patriarch bitter. »Wir haben gemeinsame Pläne!«
    »Die Weltherrschaft!« nickte Amun-Re.
    »Und einen gemeinsamen Gegner!« setzte der Patriarch hinzu.
    »Professor Zamorra!« zischte der Herrscher des Krakenthores grimmig.
    »Also ist es besser, wenn wir beiden Verbündete bleiben - vorerst wenigstens!« Die Tücke in der Stimme des Patriarchen war förmlich zu spüren. Der Patriarch hatte seine geheime Zentrale in Frankfurt. Sein höchstes Ziel war es, das internationale Verbrechen unter seine Vorherrschaft zu vereinigen. Dazu scheute er vor keinem Mittel zurück. Seinen Mitarbeitern und Komplizen zeigte er sich stets nur mit einer Maske. Niemand hatte bisher das Gesicht des Patriarchen gesehen.
    Männer, vor denen er die Maske abgenommen hatte, waren tot.
    Das Bündnis, das Amun-Re mit dem Patriarchen eingegangen war, hatte für beide Seiten noch nicht viel eingebracht. Niemand hatte die Macht des Partners bisher beansprucht.
    »Die Seele des Dämons? Was ist damit?« fragte Amun-Re unvermittelt. Dämonenseelen waren das stärkste Mittel, um Kontakt mit seinen Blutgötzen von Atlantis zu bekommen.
    »Ich habe sie für dich mitgebracht!« sagte der Patriarch. »Der Fürst der Finsternis verschrieb mir leichtsinnigerweise seine Seele!«
    »Asmodis hat sich so leicht übertölpeln lassen?« fragte Amun-Re erstaunt. Er kannte Asmodis, weil dieser mit ihm einen Höllenpakt eingegangen war und dem Amun-Re sein Innerstes verpfänden mußte, wenn die Hölle ihrerseits den Pakt brach. Daß Asmodis bei dem Hölleneid dann geschummelt hatte, wußte Amun-Re jedoch noch nicht.
    Vorerst sah er die Seele des Asmodis an den Patriarchen verloren.
    »Es ist nicht Asmodis, sondern Sanguinus, der Blutdämon!« sagte der Patriarch. »Offensichtlich hat in der Hölle ein Machtwechsel stattgefunden und Sanguinus wurde Fürst der Finsternis. Na, was soll’s. Dämonenseele ist Dämonenseele. Ich bedarf ihrer nicht. Daher schenke ich sie dir. Nimm sie hin, Herrscher des Krakenthrones!«
    Aus der Manteltasche zog er ein kleines Päckchen hervor. Wie sich eine Katze auf eine Maus herabschnellt, so griff Amun-Re zu. Gierig funkelten seine Augen, als er die Seele des Blutdämonen in seinen Händen verspürte.
    Mit ihr würde es gelingen, Muurgh, den Alptraumdämonen, zu beschwören.
    Von dieser Sekunde an war das Mädchen, das die Skelette hierher schleppten, uninteressant geworden. Wer fragt nach dem Pfennig, wenn ihm plötzlich die Goldvorräte von Fort Knox zur Verfügung stehen?
    Amun-Res Geist wich von den Skeletten…
    ***
    Dagmar spürte, wie die Knochengestalten unter ihr zusammenbrachen.
    Aufschreiend stürzte sie zur Erde. Geistesgegenwärtig rollte sich das Mädchen ab, so daß sie außer diversen Hautabschürfungen keine Verletzungen davon trug.
    Unter ihr zerpulverten die zerbrechenden Knochen zu feinem gelblichen Mehl.
    Übergangslos, wie das unheilige Leben aus ihnen gewichen war, zerschellten sie auf dem Boden. Als sich Dagmar Holler emporrappelte, erkannte sie nur noch kleine Knochensplitterfragmente, die vor ihren Augen langsam zu Staub zerfielen.
    Niemand würde ihr Glauben schenken, wenn sie von ihrem unheimlichen Erlebnis berichtete. Man würde sie für wahnsinnig erklären und sie in eine geschlossene Anstalt einweisen. Bei der Menge von sechs Millionen Skeletten, die in den Katakomben von Paris beigesetzt waren, würde das Fehlen einiger Knochen nicht auffallen.
    Dagmar Hollers schlanke Gestalt straffte sich. Das grausige Erlebnis mußte sie als Geheimnis wahren. Vielleicht konnte sie mit Carsten Möbius einmal darüber reden, wenn er noch am Leben war, wie sie aus diversen Andeutungen seines Vaters herauszulesen glaubte. Doch sonst durfte sie niemandem davon berichten.
    Sie stieg die steile Wendeltreppe nach oben und hatte das Glück, von innen die Ausgangstür leicht öffnen zu können. Der Ausgang war einige Kilometer vom Eingang entfernt und die Leute an der Metro-Station »Alesia« wunderten sich nur über das bleiche Gesicht des Mädchens das aussah, als wäre sie dem Teufel persönlich begegnet.
    Dagmar Holler konnte

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