0306 - Die Erde spie den Schrecken aus
nicht ahnen, daß ihr grausiges Erlebnis Professor Zamorra einmal einen großen Schritt bei seinem Kampf gegen das Böse voran bringen sollte.
»Das Geschenk der Dämonenseele macht mich dir geneigt, Patriarch!« sagte Amun-Re und nahm in einem weitausladenden Sessel Platz, während er mit einer einladenden Handbewegung dem unbekannten Besucher einen Platz anbot. »Du redetest von einem gemeinsamen Gegner!«
»Professor Zamorra!« nickte der Patriarch.
»… und einer Organisation, die du aufgebaut hast, um das, was man das ›internationale Verbrechen‹ nennt, unter deine Alleinherrschaft zu bekommen!« führte Amun-Re weiter aus. »So weit ich mich erinnere, war vereinbart, daß du nach unserem endgültigen Sieg die weltliche Herrschaft übernimmst - ich jedoch den Glauben an die hohen Götter des alten Atlantis wieder zu Ehren bringe!«
»Ganz richtig. So war es vereinbart!« nickte der Patriarch. »Vielleicht ist es noch von Wichtigkeit für dich, daß wir als Tarnname für unsere Organisation den Begriff ›Dynastie‹ gewählt haben!«
»Begriffe dieser Art interessieren mich überhaupt nicht!« knurrte Amun-Re. »Wie ist dein Plan, gegen Professor Zamorra vorzugehen?«
»Wir müssen ihn an einen Ort locken, wo wir ihm Fallen stellen können!« sagte der Patriarch und nahm befriedigt zur Kenntnis, das Amun-Re mit dem Begriff ›Dynastie‹ nichts anfangen konnte. Das erleichterte die Verhandlungen mit ihm beträchtlich.
Von der DYNASTIE DER EWIGEN schien er noch nie etwas gehört zu haben.
»Und wie ist dein Plan, Patriarch?« wollte Amun-Re wissen.
»Er besitzt Freunde, die er nicht im Stich läßt!« erläuterte der Patriarch seinen Plan. »In seinem Schloß an der Loire ist derzeit ein gewisser Ted Ewigk zu Gast. Hast du die Macht, ihn von dort zu entführen?«
»Mit Hilfe der Dämonenseele kann ich Muurgh, meinen Blutsbruder im Reich der Dämonen von Atlantis, beschwören!« sagte Amun-Re langsam. »Mit ihm ist alles möglich. Ansonsten ist mein Zauber noch sehr beschränkt, zumal das Schloß Zamorras gesichert sein soll! Ich gehe ungern ein Risiko ein, denn ich kenne Zamorra aus… aus früheren Tagen!« setzte Amun-Re hinzu. Was ging es den Patriarchen an, daß er schon in den Tagen des hyborischen Zeitalters gegen Professor Zamorra gekämpft hatte. Doch davon wußte nur er selbst, denn bis jetzt war Zamorra noch nicht in diese Zeit mit Merlins Ring gesprungen. Allerdings war Zamorra schon oft auf Abenteuer in der Vergangenheit hingewiesen worden, die er bereits bestanden hatte, die aber tatsächlich noch vor ihm lagen.
»Die Sperren sind beseitigt… durch meine Organisation!« sagte der Patriarch. »Château Montagne ist derzeit ungeschützt und es wird einige Zeit dauern, bis Zamorra die magischen Sperren neu richten kann!«
»Ich werde also hingehen und diesen Ted Ewigk entführen!« sagte Amun-Re langsam. »Und ich bringe ihn hierher!«
»Nein, ich habe einen besseren Platz, wo man ihn bekämpfen kann!« sagte der Patriarch. »Unter dem Eis des Südpols befindet sich eine blaue Stadt!«
»Was für eine Stadt!« fragte Amun-Re ungläubig. »Niemals habe ich von einer solchen Stadt reden gehört.«
»Die blauen Städte sind rund um den Erdball verstreut, doch die Wissenschaft leugnet ihre Existenz. Denn sie sind nicht irdischen Ursprungs!« erklärte der Patriarch. »Der Dämon Pluton schuf sie vor dem Zeitraum, den man heute Vierzigtausend Jahre nennt. Die Meeghs, die spinnenhaften Schattendämonen, bewohnten sie in ihrer Zeit. Heute sind sie verlassen. Ihren Namen haben sie, weil alles, grundsätzlich alles an ihnen blau ist. Blaue Farbe in allen Schattierungen. Eine dieser Städte ist unter dem Eis des Südpols verborgen. Hier finden sich genügend Möglichkeiten, Professor Zamorra tödliche Fallen zu stellen. Er kennt diese geheimnisvolle Stadt und wird nicht zögern, seinen Freund Ted Ewigk zu befreien!«
»Und was mache ich mit diesem Ted Ewig, wenn Zamorra tot ist?« fragte Amun-Re.
»Er hat einen Kristall, der mir gehört!« sagte der Patriarch. »So einen wie diesen hier!« In seiner Hand leuchtete kurz ein faustgroßer Stein bläulich auf.
Doch Amun-Re kannte keine Dhyarra-Kristalle. Und so wußte er auch nicht, wer ihm tatsächlich gegenüber stand und die Maske des Patriarchen angenommen hatte. Der ERHABENE wußte zu gut, daß Amun-Re, wüßte er um seine tatsächliche Existenz, in ihm auf lange Sicht einen Gegner gesehen hätte.
Doch Amun-Re war in den Tagen, als die
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