0306 - Die Erde spie den Schrecken aus
verborgene Kammer finden ließ, in der Muurgh, der Alptraumdämon, Amun-Re den Schlaf von Millionen von Jahren überdauern ließ. Rostan wußte nicht, was er tat, als er Amun-Re weckte und für Atlantis wieder die Zeit des Schreckens unter dem Szepter des Schwarzen Kraken anbrach. Diese Ära endete erst, als Gunnar mit den zwei Schwertern Amun-Re zum zweiten Mal in das Reich des Todes schickte und Atlantis zum zweiten Mal und diesmal für immer von den Wogen des Ozeans hinab geschlürft wurde.
Doch jetzt war Amun-Re wieder da, geweckt durch eine Laune des Schicksals. Nur war er noch lange nicht im Vollbesitz seiner Macht. Damals in Atlantis hatte ihm die größte Bibliothek magischer Werke und schwarzer Zauberbücher zur Verfügung gestanden. Durch den Brand der großen Bibliothek von Alexandria zur Zeit des Julius Cäsar und die Bücherverbrennungen im Mittelalter war sehr wenig Geschriebenes übrig geblieben, aus dem man noch ernsthaft die Zauberkunst studieren konnte.
Amun-Re mußte sich an die meisten seiner Künste zurückerinnern - und das dauerte seine Zeit. Kostbare Zeit, in der sein Erzgegner Zamorra ihn besiegen konnte.
Die wichtigste Stützte für Amun-Re waren die Blutgötzen von Atlantis. Tsat-hogguah, der Echsengott, war der Höchste. Mit Muurgh, dem Alptraumdämonen, war Amun-Re in den Tagen seines ersten Lebens eine Blutsbrüderschaft eingegangen, doch das bewahrte ihn nicht vor der Tücke und Bosheit des Muurgh. Yob-Soggoth, der Vielgestaltige und Grommhyrrxxa, das Monsterwesen mit dem Schädel einer Fliege, hatten seinem Ruf nicht immer Folge geleistet. Und Jhil, die Blutgöttin mit dem Papageienschnabel, hatte unlängst gegen Professor Zamorra eine mächtige Niederlage hinnehmen müssen. Eine Niederlage, die auch für Amun-Re fast das Ende bedeutet hätte. Doch richtig war Amun-Re nur mit den drei Schwertern aus dem hyborischen Zeitalter zu töten, Gwaiyur, das Schwert der Gewalten, hatte Professor Zamorra und mit Gorgran, dem Schwert, das durch Stein schneidet, verteidigte sich Michael Ullich. Salonar, das Schwert aus der Zunge eines Eisdrachen, war noch nicht gefunden worden. Denn sonst hätte Professor Zamorra nicht gezögert, Amun-Re ernsthaft herauszufordern.
Doch wenn alles klappte, dann war Professor Zamorra nicht mehr lange eine Gefahr. Der Plan des Patriarchen war gut. Professor Zamorra würde den Freund befreien wollen. In der blauen Stadt am Südpol gab es genügend Möglichkeiten, dem Meister des Übersinnlichen tödliche Fallen zu stellen.
Langsam begann sich die dämonische Seelensubstanz aufzulösen und im Nichts zu vergehen. Doch aus dem, was einst das Unsterbliche des Sanguinus gewesen war, entstand ein Wesen, das wie eine Parodie auf den menschlichen Körper wirkte.
Muurgh, der Alptraumdämon…
***
Caermarddhynn! Merlins unsichtbare Burg in Wales…
Michael Ullich und Carsten Möbius blickten interessiert in das Gesicht des uralten Magiers von Avalon, in dem trotz der vergangenen Zeiten eine jugendliche Frische und ein unstillbares Feuer lag.
Neben Merlin hatten sich Gryf und Teri Rheken aufgebaut. Zu seinen Füßen räkelte sich Fenrir, der Wolf, der Gedanken lesen konnte.
»Ich habe euch beide hergebeten um euch zu fragen, ob ihr unseren Kampf unterstützen wollt!« sagte Merlin mit hallender Stimme. »Weder ich selbst noch Gryf oder Teri können die Aufgabe übernehmen, die ich für euch vorgesehen habe. Wenn Zamorra, Ted Ewigk und Aurelian versagen, sind wir das letzte Bollwerk gegen die Macht der Dynastie!«
»Klar machen wir mit!« sagte Michael Ullich und seine blauen Augen blitzten wie das Eis der Antarktis. »Es wurde mir hier schon fast zu ruhig. Wenn irgendwo was los ist und wir gebraucht werden -wir raufen ganz gern…!«
»Was gibt es zu tun?« fragte Carsten Möbius mit ruhiger Stimme. Der Junge mit den langen, braunen Haaren und den melancholischen Augen erkannte den Ernst in der Miene des Magiers von Avalon. »Ich spüre, daß es eine Angelegenheit von größter Tragweite ist. Wenn wir helfen können, sind wir dabei und kämpfen, wenn es Sinn hat. Was sollen wir tun, hoher Merlin!«
»Ihr sollt das Basis-Schiff der DYNASTIE zerstören!« sagte Merlin mit leisem Lächeln auf den Lippen.
***
Es war das Gesicht eines wunderschönen Menschen, dessen mildes Lächeln von einem Zug abgrundtiefer Bosheit zerrissen wird. Über der hohen Stirn kräuselten sich Haare wie ein Nest zischelnder Nattern.
Der Torso des Körpers war wie beim Menschen geformt, doch
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