0306 - Die Erde spie den Schrecken aus
seiner Villa sammelt er Antiquitäten aller Art, die ihn erfreuen. Die großen Dons der Cosa-Nostra erfreuen sich daran, Dinge zu besitzen, die kein Museum hat!«
»Na, dann könnt ihr hier gerne suchen!« sagte Michael Ullich und wies mit dem noch unverhüllten Schwert auf die Fragmente der Steinplatten. »Wir haben ja schon einige Vorarbeit geleistet!«
»Das Schwert!« japste der Anführer der Männer, die offensichtlich Verbrecher im Aufträge der Mafia waren. »Wo hast du es gefunden?«
»Das Schwert gehört mir!« sagte Michael Ullich mit fester Stimme. Er ergriff das Heft der Waffe mit beiden Händen und ging in Kampfposition.
»Es gehörte dir!« knurrte der Mafiosi. »Gib es her!«
»Hol es dir!« lautete Ullichs Antwort.
»Wir haben Waffen!« warnte der Italiener. »Jeder von uns hat ein Messer!«
»Interessant!« nickte Michael Ullich. »Und wer von euch will zuerst sterben?«
Seine entschlossene Miene zeigte an, daß er zum ernsthaften Kampf bereit war. Die Gegner waren Verbrecher, die bestimmt von der Polizei gesucht wurden. Bei Halunken dieser Art fackelte Michael Ullich nicht lange.
»Zuerst stirbt - er!« klirrte da eine Stimme auf. Carsten Möbius schrie auf als er sah, daß einer der Mafiosi das Messer zum Wurf erhoben hatte. Auf die kurze Distanz war bei einem solchen Menschen gewiß kein Fehlwurf möglich.
»Salvatore ist ziemlich gut mit dem Messer!« sagte der Anführer der Bande. »Möchtest du sehen, wie dein Freund stirbt?«
»Was verlangt ihr?« fragte Michael Ullich hart.
»Das Schwert!« klirrte die Stimme des Verbrechers. »Lege das Schwert vor mich auf den Boden. Hübsch langsam. Oder er stirbt!«
Und als Michael Ullich in die kalten Augen der Männer sah, wußte er, daß sie ihre Worte wahr machen würden.
»Bitte, Micha!« krächzte Carsten Möbius mit schreckgeweiteten Augen.
Langsam legte Michael Ullich das Schwert, das durch Stein schneidet, auf dem Boden ab.
»Für diese Klinge wird euch der große Don belobigen!« sagte er mit fast leidenschaftsloser Stimme. »Doch andere private Sammler zahlen sicher ein Vermögen dafür. Es kommt nur darauf an, wem ihr es anbietet!«
»Er hat recht!« zischte der Mann, der sich gedankenschnell gebückt und das Schwert an sich gebracht hatte. »Nur einer wird reich sein. Ich werde das Schwert verkaufen. Oder wer will mich daran hindern?«
Die Antwort auf die Frage kam in Stahl. Das Messer eines seiner Komplizen traf ihn im Rücken. Das Schwert Gorgran wurde dem Sterbenden im Fallen aus der Hand gerissen.
»Nein, Signore. Ich werde reich sein!« klang eine triumphierende Stimme auf. Eine Stimme, die danach im Todesschrei erstickte.
Angewidert sah Carsten Möbius zu, wie sich die Mafiosi um den Besitz des Schwertes gegenseitig töteten.
»Wer weiß, was sie auf dem Kerbholz haben, Carsten!« vernahm er die leise Stimme des Freundes. »So, wie sie übereinander herfallen sind es jedenfalls Mörder. Ein verdientes Ende für sie!«
»Ich werde reich sein!« keuchte der letzte der Verbrecher, das Schwert in den Händen haltend. »Reich! Reich! Reich!«
»Nein, Signore!« sagte Michael Ullich und schlug zu. Er traf genau den Punkt am Kinn. Gurgelnd ging der Mafiosi zu Boden.
Michael Ullich nahm das Schwert wieder an sich und verstaute die kostbare Waffe in dem unscheinbaren Futteral aus schwarzem Leder.
»Abhauen, Carsten!« sagte er dann. »Ich habe genug vom Abenteuerurlaub in Italien. Wir haben, was wir wollen!«
So schnell es ging rannten beide den Palatin hinunter. Minuten später nahm sie das Gewühl der Großstadt auf. An der Piazza Venezia fanden sie ein Taxi zum Flughafen. Sie hatten Glück und bekamen noch zwei Plätze in der Linienmaschine nach London. Von dort reisten sie ganz unauffällig mit dem Zug nach Wales.
Todmüde kamen sie in Caermarddhyn an.
»Mein Freund Zamorra hat euch nicht zu unrecht immer wieder gelobt!« sagte Merlin anerkennend, als sie ihm den Flammengürtel zeigten. »Ich sehe, daß ihr das Zeug habt, auch die andere schwere Aufgabe zu meistern!«
»Und was ist das?« fragte Carsten Möbius mit banger Vorahnung.
»Der Bau des Raumschiffes!« sagte Merlin mit leicht belustigter Stimme…
***
»Der Tod, Zamorra! So sieht für dich der Tod aus!« vernahm der Meister des Übersinnlichen die Stimme Belials aus dem Rachen des gigantischen Reptils. »Nun, wie möchtest du den Tod? Willst du länger leben und leiden oder schnell sterben?«
»Wie hättest du dir denn mein Ableben so vorgestellt?«
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