Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

0306 - Die Erde spie den Schrecken aus

Titel: 0306 - Die Erde spie den Schrecken aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Asmodis. Der eigentliche Fürst der Finsternis hätte Zamorras Plan sofort durchschaut. Wenn der Meister des Übersinnlichen mit einem Schwarzblütigen freundlich redete, dann war höchste Alarmstufe gegeben.
    Doch Belial in seiner Arglosigkeit merkte nichts.
    Der Schlangenschädel glitt herab und vergrub sich im Gras.
    Diese Chance ließ Professor Zamorra nicht verstreichen.
    Er hob den Ju-Ju-Stab und schlug zu.
    Im selben Augenblick schien ein elektrischer Stromstoß durch den Schlangenleib zu rasen. Ein kurzes Zucken -dann begann der massive Körper zu schrumpfen. Zwischen den leicht gekrümmten Zähnen erkannte Professor Zamorra einige Grashalme.
    Doch der Geist, der einst Belial war, raste hinab in die Schlünde des Abyssos.
    Die Macht des Ju-Ju-Stabes hatte ihn tödlich getroffen.
    Das Vermächtnis des Ju-Ju-Mannes Ollam-onga wirkte gegen die echten Dämonen der Schwarzen Familie - nicht jedoch gegen Dämonengeschöpfe wie Vampire, Werwölfe, Zombies oder Ghouls. Daher führte Professor Zamorra den Stab so selten mit sich.
    Mit diesem Stab hätte er sogar den Höllenkaiser LUZIFER in all seiner dämonischen Herrlichkeit angreifen können.
    »Er war ein Narr!« sprach in der Hölle Lucifuge Rofocale das Requiem für Belial. »Er wollte wie Asmodis sein - doch dazu hatte er kein Format. Obwohl er ein König der falschen Hierarchie war hat er wenig dazu getan, unsere Sache würdig zu vertreten. Wir haben einen Verlust erlitten - aber keiner ist unersetzlich. Am wenigsten Narren wie Belial. Nun wird der Kampf um seinen Thron einsetzen. Agares hat schon lange nach Belials Hochsitz geschielt. Wir werden sehen, ob er ihn erringen und auch behaupten kann. Mögen sich die Dämonen untereinander befehden - mit Schwund muß man rechnen. Doch was übrig bleibt, ist stark genug, gegen Zamorra eingesetzt zu wèrden. Vorerst aber muß Zamorra unsere Gegner von der DYNASTIE vernichten…!«
    Professor Zamorra hörte nicht die Worte von Satans Ministerpräsident. Er sah nur, wie die Schlange so groß wurde, wie sie in ihrer natürlichen Gestalt tatsächlich war. Ungefähr fünf Meter lang. Erschreckt ringelte sich die große Anakonda fast einen Meter empor. Immer noch war Gras zwischen ihren Zähnen.
    Belial hatte im wahrsten Sinne des Wortes ins Gras gebissen.
    »Eine Tasche aus echtem Schlangenleder!« sinnierte Professor Zamorra. »Das wäre mal eine praktische Zauberei mit-dem Ju-Ju-Stab. Bei dem Hieb hätte sich die Schlange gleich in eine Handtasche verwandeln müssen!«
    Aus dem Rachen der Schlange drang ein leises Zischen. Nur die gespaltene, rote Zunge zischelte heraus. Lidlose Augen betrachteten Zamorra kalt. Aber das Reptil zeigte keine Bereitschaft zum Angriff.
    »Das war nicht so gemeint mit der Schlangenledertasche!« sagte Professor Zamorra begütigend. »Denn das Schlangenleder kleidet am besten die Schlange. Nicole mag außerdem Tiere so gern, daß sie ein solches Geschenk ablehnen würde. Du kannst nichts dafür, Schlange, daß wieder einmal der Teufel sich in deinem Innersten eingenistet hat. Verschwinde von hier. Zieh hin in Frieden!«
    Ein kurzes Rascheln im Gras - dann war die Schlange verschwunden.
    Im nächsten Moment konzentrierte sich Professor Zamorra auf das Amulett.
    Sein geistiger Befehl durchdrang die Sphären.
    »Komm!« flüsterten seine Lippen leise. »Folge meinem Ruf. Ich befehle es. Komm zu mir!«
    Im selben Moment schien über ihm die Hölle zu toben. Quietschendes Heulen und kreischende Schreie gaben Grund zu der Annahme, daß über seinem Kopf eine ganze Horde rotschwänziger Teufel eine Party feierte. Es rasselte und knatterte in den Zweigen über Zamorra.
    »Komm! Komm zu mir!« lockte er das Amulett wieder.
    In diesem Augenblick geschah es.
    Äste brachen und dichtes Laub sauste zu seinen Füßen herab. Jaulend tobte eine ganze Horde Affen aus dem Grün. Einer von ihnen umklammerte die Kette mit dem Amulett. Merlins Stern glühte und flog auf seinen Besitzer zu.
    Vergeblich versuchte der Affe, die Silberscheibe festzuhalten.
    Mit der rechten Hand fing Professor Zamorra das Amulett auf. Der Affe floh. Der Anblick eines Menschen hier im unerforschten Urwald hatte ihn erschreckt.
    Schnell hängte sich Professor Zamorra die Silberscheibe wieder um den Hals.
    Dann konzentrierte er sich auf das Schwert der Gewalten.
    »Gwaiyur! Ich rufe dich!« ließ er seine Worte in seinem Inneren erklingen. »Wo immer du bist. Ich fordere dich auf, wieder dem Guten zu dienen!«
    Professor Zamorra

Weitere Kostenlose Bücher