0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO
gönnen einem aber auch nicht die geringste Freude."
„Verzeihung, Sir", murmelte Hestinger zerknirscht.
„Sie entschuldigen sich entschieden zu oft", stellte Tunither knurrend fest.
Daraufhin herrschte eine Weile Schweigen.
Gilbert Hestinger steckte ab und zu den Kopf hinaus; jedes Mal zog er ihn schleunigst wieder zurück.
„Man könnte meinen, das Schiff besäße plötzlich die doppelte Mannschaftsstärke", kommentierte er die hektische Suche draußen in den Gängen und Korridoren der OMASO. „Ich beginne langsam daran zu zweifeln, ob wir jemals ungesehen nach CV21 kommen werden. Draußen wimmelt es nur so von Kerlen, die nach unserem Blut lechzen."
„Drücken Sie sich doch nicht immer so gestelzt aus, Hestinger", ermahnte ihn der Erste Offizier.
„Das liegt nun mal so in meiner Art, Sir", erwiderte der Sergeant lächelnd. „Einer meiner Vorfahren war einmal Schauspieler an der Wiener Hofburg."
„Wiener Hofburg? Nie davon gehört." Pen zuckte mit den Schultern.
„Gehört auch nicht zur Allgemeinbildung, Sir."
„Schluß jetzt, Hestinger", befahl Tunither. Er unterdrückte nur mit Mühe ein Lächeln. „Wozu haben wir die Paralysatoren?"
„Auf diese Weise gewinnen wir mit der Zeit noch die Oberhand in der OMASO", erlaubte sich Hestinger einzuwerfen.
„Eh?"
„Nun, wenn wir durchhalten sollten, wenn weiter die Ladung in den Paralysatoren lange genug vorhält, dann wäre es doch leicht, alle dreizehnhundertachtundneunzig Mann zu betäuben ..."
„Sie vergessen die, die ich schon in der Funkzentrale eingeschläfert habe", warf Tunither ein.
„Ach, ja! Haben Sie sie vielleicht gez..."
„Nun ist aber endgültig Schluß, Hestinger!" Tunithers Stimme klang scharf.
Hestingers breites Lächeln verschwand schlagartig.
Nach einer Weile meinte Pen Tunither begütigend: „Ich weiß ja, daß Sie auf diese vorlaute Art nur versuchen wollen, uns von den trüben Gedanken abzulenken. Wer hätte das heute morgen geahnt..."
Er schwieg. In seinem Gesicht arbeitete es.
Nach einer Weile fragte Gilbert Hestinger: „Was ist eigentlich geschehen, Sir?"
„Drücken Sie sich deutlicher aus, Mann!"
„Weshalb steht die Besatzung der OMASO unter einem psychosuggestiven Einfluß? Wie kommt es, daß niemand die Gefahr bemerkte? Weshalb sind wir als einzige diesem Einfluß nicht erlegen?"
„Viele Fragen auf einmal", sagte Pen Tunither. „Aber ich will versuchen, sie nach Möglichkeit zu beantworten - soweit ich das überhaupt kann."
Der Erste Offizier lehnte sich etwas bequemer an die Wand, dann fuhr er fort: „Angefangen hat es, glaube ich, mit Phil Hagentys Drängen, den Kristall anfliegen zu dürfen. Auch der Kommandant ist nicht ohne Schuld, da er in dem Augenblick, in dem er den Befehl zur Vernichtung des Kristalls bekam, Hagenty die Erlaubnis gab, diesen zu untersuchen. Aus welchen Überlegungen heraus Dentcher das tat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Eines jedoch ist mir inzwischen klar geworden: Perry Rhodan muß von der Gefährlichkeit des Kristalls gewußt haben - deshalb sein Befehl. Hätte der Großadministrator eine Begründung dieses Befehls gegeben, wäre die OMASO jetzt kein Geisterschiff - diesen Vorwurf muß ich ihm machen."
„Dem kann ich nicht ganz beistimmen", sagte Hestinger. „Es ist doch so, daß Perry Rhodan zumindest von uns erwarten darf, daß wir seine Befehle auch ausführen! Wenn er jedes Mal erst eine Begründung seiner Anordnungen geben sollte, käme er nicht mehr vom Schreibtisch weg."
Pen Tunither sah Hestinger an. „Ihr Wort in Rhodans Ohr", murmelte er. „Aber um zurückzukommen: Meiner Auffassung nach besteht der Kristall aus Milliarden und Abermilliarden mikroskopisch kleiner Einzelwesen, die ab einer gewissen Anzahl fähig sind, suggestive Schwingungen auszusenden.
Als Hagenty - vollkommen eigenmächtig - landete, wurden er und seine Leute blitzschnell übernommen. Wahrscheinlich sind diese Kristalle infolge ihrer mikroskopischen Größe in der Lage, durch die Poren unserer Haut einzudringen und das Gehirn direkt zu übernehmen.
Über Hagenty verbreitete der Kristall dann die falschen Berichte, lockte somit die OK-3 mit weiteren sechzig Mann zu sich heran und spielte offenbar mit dem Gedanken, auf diese Weise die ganze Besatzung der OMASO zu überwältigen. Dafür spricht auch, daß Peruton - der übernommene Peruton - Dentcher darum gebeten hatte, doch mit der OMASO näher zu kommen.
„Unglaublich!" Zweifelnd sah Hestinger auf den Oberstleutnant.
„Nicht
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