0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO
Kugelriesen mit einer Besatzung von vierzehnhundert Mann, Mängel zeigten.
Selbst wenn diese nur darin bestanden, daß eine der elektrischen Zahnbürsten nicht einwandfrei funktionierte, Für die nächsten drei Minuten damit beschäftigt, sich eine niederschmetternde Rede für den Zeugmeister auszudenken, schaffte es Pen Tunither, ohne weitere gravierende Zwischenfälle seine Morgentoilette zu beenden. Oberstleutnant Pen Tunither war ein kräftiger, untersetzter Mann von vierzig Jahren. Graue Augen blickten mißtrauisch aus einem straffen, glatthäutigen Gesicht. Die strohblonde Haarbürste gab ihm manchmal das Aussehen eines angriffslustigen Igels - zumeist dann, wenn er einen seiner gefürchteten Zornausbrüche hatte.
Es gab Leute auf der OMASO, die allen Ernstes behaupteten, dabei an den Spitzen der sich sträubenden Haarbürste kleine Elmsfeuer zu sehen, Die Behauptung war jedoch in den Bereich des Raumfahrerlateins zu verweisen. Pen Tunither war trotz seines häufigen Polterns und Gebrülls ein erstklassiger I. O. Der typische Offizier der terranischen Flotte. Ein Mann, auf den sich jeder Kommandant verlassen konnte, und der sich gleichermaßen für seine Leute einsetzte; ein Erster Offizier, der alles sah, alles hörte und jede Schwierigkeit im voraus roch - so war es wenigstens bisher gewesen...
Zehn Minuten nach dem Weckruf ließ Pen Tunither vollständig angekleidet seine Kabine und trat auf den breiten Korridor hinaus, der sich wie ein Ring um das Wohndeck zog.
Es herrschte Stille; einige rote Lampen in Panzerglasfassungen verbreiteten ein sparsames Licht.
Die weichen Stiefel Pen Tunithers verursachten kein Geräusch auf dem spiegelnden Boden des Korridors, als der Erste den Weg zur Messe einschlug.
Pen Tunither frühstückte kurz und hastig in dem fast leeren Raum und erwiderte mechanisch die Grüße der Techniker, die um sieben Uhr die Wache übernahmen. Dann machte sich Pen Tunither auf den Weg zur Zentrale.
*
Als der Oberstleutnant durch das schwere Portal die Zentrale der OMASO betrat, war von den leitenden Herren lediglich der Zweite Offizier, Phil Hagenty, anwesend.
„Wo ist der Kommandant?" erkundigte sich Tunither, nachdem er Major Hagenty begrüßt hatte. Die grauen Augen des Ersten Offiziers glitten suchend durch den kuppelförmigen Saal.
Sämtliche Plätze der Brücke waren besetzt. Die Techniker saßen wachsam vor den Anzeigeinstrumenten, den Bildschirmen und anderen Kontrollen. Die Leitstände waren von den wachhabenden Leutnants besetzt.
Auf der Brücke herrschte Ruhe. Eine Ruhe, die nur durch das Wispern und Raunen der Instrumente, der Leuchtskalen und Relais unterbrochen wurde; Geräusche, die so mit dem Schiff verbunden waren, daß ihr Fehlen Panik verursacht hätte. Manchmal vernahm man auch die halblaut geführten Unterhaltungen der Techniker.
„Der Kommandant?" Phil Hagenty zog finster die Augenbrauen zusammen. Dann fuhr er fort: „Der Kommandant ist in seiner Kabine und frühstückt. Er glaubt, mir dadurch entgehen zu können."
„Weshalb das?" erkundigte sich Pen Tunither erstaunt und blickte auf Major Hagenty.
Der Zweite Offizier war ein schlanker, einen Meter achtundsiebzig großer Mann, dem die Uniform blendend stand. Dunkle Augen blickten zumeist düster aus einem gebräunten Gesicht.
Die Haare waren glatt nach hinten gekämmt.
Hagentys Zunge war gefürchtet wie seine Schwarzmalerei, die jedoch nichts anderes als Tarnung war. Im Grunde war Phil Hagenty ein Draufgänger ersten Ranges, ein Mann, aus dem gleichen Holz geschnitzt wie die Kaperkapitäne vergangener Jahrhunderte.
„Weshalb?" wiederholte Hagenty. „Nun, Oberst Clark Dentcher fürchtet meine scharfe Zunge. Er weiß genau, daß ich ihm einige Sachen sagen werde, die nicht in sein Konzept passen."
Der Zweite Offizier der OMASO lächelte düster, aber Pen Tunither sah hinter diese Maske, die nur die Ungeduld des Majors verbergen sollte.
„Hoffentlich beißen Sie sich dabei eines Tages nicht selbst die spitze Zunge ab, Phil", sagte Pen Tunither ernst.
„Wohl kaum, Pen", antwortete Phil Hagenty. Wenn die beiden Offiziere unter sich waren, sprachen sie sich mit den Vornamen an.
„Na", meinte Tunither zweifelnd. „Ihr Wort in Gottes Ohr, mein Lieber."
Hagenty lächelte gequält, als er sagte: „Sie gebrauchen da meine eigenen Worte, wenn ich mich recht erinnere ..."
„Was nicht heißen will, daß sie dadurch besser würden", ließ sich eine tiefe, schleppende Stimme vernehmen.
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