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0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO

Titel: 0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übermannen.
    Da alles still war, hatte er angenommen, die Zentrale wäre nicht besetzt. Von den einunddreißig Plätzen waren aber gut zwei Drittel besetzt.
    Starr saßen die Männer, deren Lachen noch vor Stunden die Zentrale erfüllt hatte, in den Kontursesseln und nahmen mit automatenhaften Bewegungen Schaltungen vor.
    Noch immer stand Gilbert Hestinger regungslos. Zwei Funker näherten sich, mit denen er manche Flasche geköpft hatte. Sie blickten teilnahmslos über ihn hinweg und beschäftigten sich mit den Kontrollen eines Aggregates - und in diesem Moment reifte in Hestinger ein verwegener Plan, den er sofort in die Tat umsetzte.
    Seinem Gesicht einen möglichst unbeteiligten Ausdruck verleihend, die Augen starr, mit ruckhaften Bewegungen, so ging er quer über die freistehende Fläche zu dem etwas erhöhten, halbrunden Podest hinüber, auf dem die Anlage des Hypersenders stand.
    Der hochlehnige Drehsessel war leer.
    Hestinger hoffte inbrünstig, daß ihn nicht der Schweiß auf seiner Stirn verriet. Er mußte unter allen Umständen vermeiden, nicht zu den Beeinflußten gezählt zu werden, als er zielstrebig auf den Hypersender zuging, sich in den Sessel setzte und sich kurz auf die Kontrollen konzentrierte.
    Der Sender stand unter Spannung - wie es Vorschrift war. Die Skalen und Leuchtwalzen hatten genau den Wert, der zu einem Notruf in Sekundenschnelle ausreichte.
    Gilbert Hestinger streckte die Hände aus - da hatte er plötzlich eine grauenhafte Vision.
    Er sah sich selbst. Zusammengesunken im Kontrollsitz liegend; tot, erschossen von einem Thermoblaster.
    Hestingers Nackenhaare sträubten sich vor Entsetzen, als er sich bewußt wurde, daß dies ein psychosuggestiver Befehl war, den er wahrnahm.
    Jemand mußte hinter ihm stehen, dem dieser Befehl galt...
    Mit einer wilden, verzweifelten Bewegung warf sich der Sergeant aus dem Sessel und zur Seite.
    Fauchend strich eine Glutbahn über ihm hinweg und fuhr mit einem schrillen Kreischen in die Verkleidung des Hypersenders. Es regnete zerschmolzene und brennende Hartplastikteile; dicker, beißender Qualm von zerschmorten Isolationen stieg unter die Decke. Der Schuß aus dem Thermoblaster hatte Hestinger nur um Haaresbreite verfehlt.
    Hestinger hatte sich noch im Sprung herumgeworfen. Jetzt starrte er mit schreckgeweiteten Augen auf Major Abner, der mit gezogener Dienstwaffe hinter dem Drehsessel stand, von dessen Lehne die Hälfte fehlte.
    Dann zögerte Gilbert Hestinger keine Sekunde länger.
    Während die anlaufenden Rotoren der Entlüftung mit einem schrillen Jaulen den Qualm absaugten, warf er sich auf den Major, dessen Reaktionen seltsam langsam abzulaufen schienen. Er bewegte sich in einer Art Zeitlupentempo, das es Hestinger ermöglichte, die Bewegung schon im Ansatz zu erkennen.
    „Tut mir außerordentlich leid, Sir", stieß der Hyperfunker zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor und ließ Major Abner genau in seine empor zuckende Rechte laufen.
    Das, was vor etwa einer halben Stunde noch Major David Abner gewesen war, sank ohne einen Laut zusammen.
    Dann wurde sich Hestinger der Gefahr bewußt. Wild blickte er sich um. Überall sah er herbeieilende Männer. Aus den Augenwinkeln erhaschte er eine ungewöhnliche Bewegung am Achslift. Als er für einen Moment genauer hinsah, erkannte er die Uniformen des Wachkommandos. Das grelle Licht der Deckenreflektoren spiegelte sich in den Läufen schwerer Waffen.
    Es wird Zeit, durchfuhr es Hestinger, daß ich mich empfehle.
    Er begann zu laufen. Mit gesenktem Kopf und vorgezogenen Schultern durchbrach er die Mauer lebender Leiber, deren langsame Reaktionen ihn zum Lachen hätten reizen können - wäre die Situation nicht so bedrohlich gewesen.
    Mit den Soldaten des Wachkommandos würde er nicht so leicht fertig werden. Darüber war sich Gilbert Hestinger klar. Obwohl auch sie zu den Beeinflußten gehörten, wie sich unschwer feststellen ließ, waren ihre Reflexe durch jahrelanges Training erheblich schneller als die eines gewöhnlichen Besatzungsmitgliedes.
    Schon jetzt ließ sich an ihren Aktionen eine Abweichung erkennen, die für diese Annahme sprach: Die Soldaten beteiligten sich nicht an der zeitlupenhaften Jagd auf ihn, sondern entfernten sich in Richtung auf die Portale hin.
    Für einen Augenblick stieg Verwunderung in Hestinger hoch - dann biß er grimmig die Zähne zusammen, als er erkannte, daß die Soldaten sämtliche Aus- und Eingänge der Funkzentrale besetzten.
    Er saß in einer Falle, aus

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