Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
Vom Netzwerk:
schon etwas spärlichen Haaren auf dem Schädel und einem energischen Gesicht.
    Außerdem war er mindestens zehn Jahre jünger als der opiumsüchtige Jüngling.
    »Ich bin Ralph Howard«, erklärte er. »Warum wollen Sie meinen Bruder sprechen?«
    Sein Tonfall war alles andere als freundlich.
    Ich legte die Zeitschrift weg und stand aus dem Sessel auf.
    »Das kommt darauf an, ob Ihr Bruder der Mann ist, den ich suche.«
    »Mein Bruder ist krank. Sie können nicht mit ihm sprechen.«
    Der ältere Howard hatte graue Augen und einen Blick von der Kälte eines Tiefkühlschrankes. Er schien entschlossen, mich kurzerhand hinauszubefördern.
    »Wenn Ihr Bruder krank ist, kann er der Richtige sein. Der Howard, den ich suche, ist zurzeit auch nicht in seiner besten Form.«
    »Sind Sie ein Polizist?«
    Ich lachte. »Nein, Sie brauchen keine Angst zu haben, Mr. Howard.«
    »Ich habe keine'Angst vor der Polizei«, antwortete er schneidend. »Haben Sie Geld von meinem Bruder zu bekommen?«
    »So kann man es nicht nennen, aber in gewissem Sinne hat er eine Rechnung bei mir offenstehen.«
    Ralph Howard verlor die Geduld.
    »Ich vertrödele nur meine Zeit mit Ihnen. Sagen Sie endlich, was Sie wollen.«
    »Ich sagte es Ihnen schon- Ich will Ihren Bruder sehen und sprechen.«
    »Und ich sagte Ihnen, dass es nicht möglich ist, raus mit Ihnen, oder ich rufe die Polizei.«
    »Das werden Sie sich überlegen. Die Cops können Ihren Bruder gleich mitnehmen. Rauschgiftsüchtige werden zwangsweise einer Entziehungskur unterzogen.«
    Der Mann taumelte unter dem Satz, als hätte er einen Schlag erhalten, aber er fasste sich sofort wieder.
    In seinen Augen funkelte die Wut.
    Mit schnellem Griff packte er meine Jackenaufschläge, riss mich an sich heran und fauchte mir ins Gesicht: »Du bist der Lump, der David das Dreckzeug verkauft. Ich werde dich…«
    »Lassen Sie lieber los«, sagte ich ruhig.
    »Warum schreist du so, Ralph?«, fragte eine Männerstimme.
    Ich wandte den Kopf. Im Rahmen einer Tür stand David Howard. Er trug keine Jacke, aber sein Oberhemd war blütenweiß. Es sah besser aus als an jenem Abend in Sailors Paradise. Zwar war sein Gesicht immer noch blass, aber er hatte nicht den Eindruck völliger Verstörtheit. Der Mann machte einen fast gelassenen Eindruck.
    Ich wusste, dass Leute, die dem Rauschgift verfallen sind, von ihrer Sucht in Wellen gepackt werden. Auf der Höhe einer solchen Welle sind sie fast mit Irrsinnigen zu vergleichen, aber während einer ruhigen Periode benehmen sie sich normal.
    »Denk an Miss Lade«, fuhr er in einem Ton fort, als amüsiere er sich. »Wenn du schreist, wird sie jedes Wort verstehen und sich sehr wundem.«
    Ralph Howards Hände glitten von mir ab. Er fuhr zu seinem Bruder herum. Sein Gesicht entstellte sich zu einer erschreckenden Fratze der Wut.
    »Deine verdammten Gifthändler kommen bis in meine Wohnung«, zischte er. »Soweit hast du es gebracht.«
    Der Jüngere lächelte.
    »Niemand kann es besser verhindern als du.«
    Ralph Howard schlug zu. Er traf seinen Bruder mit der Rückseite der Hand. David taumelte gegen den Türrahmen, und sein Kopf schlug gegen das Holz.
    Als der Ältere wieder zuschlagen wollte, fing ich seinen Arm auf.
    »Lass los«, knurrte er, ohne seinen Bruder aus dem Blick zu lassen.
    »Bleiben Sie ruhig!«, befahl ich und hielt seinen Arm eisern fest. Er spürte, dass ich stärker war und gab den-Versuch auf, seinen Arm loszureißen.
    Aus Davids Mundwinkel zog sich ein dünner Blutfaden über das Kinn. Er zog ein Taschentuch und tupfte das Blut ab.
    »Warum bringst du mich nicht gleich um, Ralph?«, fragte er, immer noch voller Ruhe.
    Der andere rang um Fassung.
    »Okay«, knurrte er. »Sag deinem Freund, er soll endlich aufhören, mir mein Handgelenk zu zerdrücken.«
    »Lassen Sie meinen Bruder bitte los.«
    Ich ließ Ralph Howards Arm los. Er trat einen Schritt zurück und rieb sich das Handgelenk.
    David Howard lächelte mir zu. , »Vielen Dank, Mr. ...Ich weiß Ihren Namen nicht.«
    »Ich heiße Slade, Rob Slade.«
    Ralph Howard hörte auf, sein Handgelenk zu reiben.
    Der Jüngere behielt seinen freundlichen Ton bei. Irgendetwas war unheimlich an diesem Ton, denn ich hatte den Mann anders gesehen.
    »Ich erinnere mich. Sie sind der Nachfolger von…« Er brach ab, blickte zu seinem Bruder und sagte in einer Art, als handele es sich um einen harmlosen Scherz: »Das braucht Ralph nicht zu 20 wissen. Es könnte seinen ruhigen Schlaf stören.«
    Der ältere Howard

Weitere Kostenlose Bücher