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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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der gefährlichen Umgebung verdrücken zu können. Jedenfalls beeilte er sich mächtig. Phil, Richard und ich, wir waren damit unter uns.
    »Wollen die Lage mal in Ruhe überdenken«, schlug ich vor. »Wir kennen zwei Leute in New York, die mit Opium handeln: den glatzköpfigen Andrew Haiback und einen zweiten Mann, der eine dunkle Brille und einen schwarzen Schnurrbart trägt und sich Rowfield nennt. Während Haiback nur ein kleiner Zwischenhändler ist, scheint Rowfield relativ nah an der Quelle zu sitzen. Vielleicht ist Rowfield sogar die Zentralfigur, über die alle Lieferungen laufen, das heißt, wenn wir Rowfield nicht fassen, kommen wir an die Männer, die den großen Opiumvorrat besitzen, nicht heran.«
    »Und der Seidenschal-Boss und seine Bande?«, fragte Richard. »Ist Rowfield nun ein Mitglied seiner Gang, oder steht er noch eine Stufe höher und erteilt der Gang Befehle?«
    »Ich weiß es noch nicht«, antwortete ich, »aber ich glaube, der Ring ist in New York anders organisiert als in Frisco. In San Francisco beherrschte Donovan alle Verteilerstellen. Alle Lieferungen gingen über ihn. Er kontrollierte alle Opiumhöhlen und alle Kleinhändler. In New York liegen die Dinge anders. Der Seidenschal-Gangster kontrolliert zwar eine Höhle wie die in der Harrison Street, aber er beliefert sie nicht. Der Lieferant ist Rowfield. Dieser Rowfield spielt also eine ähnliche Rolle wir jener Li Ten in Frisco, aber mit dem Unterschied, dass der Chinese in Frisco ausschließlich die Ware an Donovan gab, der für die Verteilung sorgte, während in New York Rowfield selbst den Verteiler spielt.«
    »Vielleicht ist auch er nicht der Hauptsondern auch nur ein Zwischenverteiler. Rauschgift geht oft durch ein Dutzend Hände.«
    »Ihr redet über das Fell des Bären, bevor ihr ihn erlegt habt«, mischte sich Phil ein. »Zerbrecht euch lieber den Kopf drüber, wie wir uns aus der Affäre ziehen sollen, wenn Mr. Seidenschal unsere lieben Kollegen auffordert, die bösen Gangster Slade, Cash und Brought zu verhaften. Es ist selbstverständlich, dasg der Gangster nicht eine Sekunde länger an unsere Gangsterrolle glaubt, wenn wir auf freiem Fuß bleiben.«
    »Ich weiß eine Lösung«, sagte ich. »Dass der Mann weiß, wer wir sind, beziehungsweise wen wir vorstellen, ist nicht weiter verwunderlich. Da in San Francisco und New York die gleichen Leute die Fäden ziehen, genügt ein Telefongespräch, um ihn zu informieren. Wir können noch von Glück sagen, dass ihm offenbar keine genauen Personenbeschreibungen geliefert wurden, aber Frisco konnte ihm nicht sagen, wo er uns 18 in New York finden könnte. Trotzdem fand er uns in kürzester Frist. Auch das lässt sich leicht erklären. Mr. Seidenschal wird sich den jungen Mann gekauft haben, dem ich in die Harrison Street folgte. Er heißt David Howard, und ich kenne auch seine Adresse. Wenn der Gangster aus Howard etwas über uns herausholte, kann ich vielleicht einiges über den Gangster von ihm erfahren. Gelingt mir das, dann bezweifele ich, dass Mr. Seidenschal uns dem FBI anzeigen wird, wenn wir ihm drohen können, wir würden dann unsererseits über ihn auspacken.«
    ***
    Howard zu finden, war nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn in der 42. Straße gab es laut Telefonbuch sechsunddreißig Howards.
    Ich versuchte, etwa zwei Dutzend von ihnen zu interviewen, aber sie alle waren nicht mit jenem Howard identisch, den ich in Sailors Paradise und später in der Harrison Street gesehen hatte.
    Als sechsundzwanzigster Name stand ein Howard auf meiner Liste, der im Haus Nr. 812 wohnte. Nr. 812 war ein vierzehnstöckiges Gebäude. Die Wohnung 17 D wurde von einem Mr. Howard bewohnt, aber als ich vor der Tür stand, sah ich daran ein Messingschild mit der Aufschrift: Howard-Export-Agentur. Meine Hoffnung sank, den richtigen Howard gefunden zu haben. Aber ich klingelte.
    Ein bemerkenswert hübsches Girl öffnete.
    »Kann ich Mr. David Howard sprechen?«, fragte ich.
    »Mr. David«, vergewisserte sie sich, »nicht Mr. Ralph?«
    »Genau!«, wiederholte ich. »Mr. David Howard.«
    »Kommen Sie herein.«
    Sie führte mich in einen großen Vorraum, in der ein paar moderne Sessel und ein niedriger Tisch, vollgepackt mit Zeitschriften standen.
    Sie verschwand hinter einer Tür.
    Ich griff nach einer der Zeitschriften und wartete darauf, ob der Howard, der nun auftauchen würde, der richtige Howard wäre.
    Er war es nicht, denn der Mann, der erschien, war groß, mit blonden,

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