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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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zu bekommen, Slade. Sie haben mir nichts verkauft.«
    »Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen. Das ist alles.«
    Ihm schien eine Erleuchtung zu kommen.
    »Oh, Sie haben Easter wohl auf ziemlich massive Weise aus seinem Laden herausgeboxt, ohne irgendwen um Erlaubnis zu fragen.«
    Er schlug mir auf die Schulter und rief: »Sie können mir vielleicht sehr nützlich sein, Slade. Dort drüben ist ein Drugstore. Nehmen wir irgendetwas.«
    Der Drugstore war leer. Wir setzten uns an einen kleinen Ecktisch.
    »Für mich keinen Alkohol«, sagte Howard zu dem Kellner, »aber einen doppelten Mokka.«
    Als der Mokka vor ihm auf dem Tisch stand, kippte er die schwarze Brühe ohne Milch und Zucker herunter. Es war charakteristisch für ihn, dass er keinen Alkohol mochte. Menschen, die schwer süchtig sind, scheuen oft vor einem ehrlichen Whisky zurück.
    Ich beschloss, mit meinen Fragen sehr vorsichtig zu sein. Ich hatte bereits gesehen, wie leicht David Howard von einem Extrem ins andere sprang. Er war ein Mann, der sich am Rande der Zurechnungsfähigkeit bewegte, der seine Gefühle und Gedanken kaum noch unter Kontrolle zu halten vermochte.
    »Erinnern Sie sich an den Abend, an dem wir uns zum ersten Mal sahen?«
    Er nickte. »Selbstverständlich. Sie waren nicht freundlich zu mir, Slade. Sie hätten mir ruhig ein wenig Kredjt einräumen können.«
    »Sie sind an dem Abend noch zu Ihrem Stoff gekommen?«
    »Ja, aber ich musste in einen Laden gehen, in den ich nicht gern gehe.«
    »In die Harrison Street?«
    Wieder nickte er. »Es ist so schmutzig dort, und wenn ich die alte Hexe sehe, habe ich das Gefühl, sie wird mir eines Tages die Kehle durchschneiden.«
    »Sie hatten kein Geld?«
    »Die Alte ist nicht kleinlich. Sie nahm meine Manschettenknöpfe.«
    »Was passierte noch in jener Nacht?«
    Er beugte sich über den Tisch und lächelte mich an.
    »Ich weiß, was Sie wissen möchten, Slade. Ich will Ihnen einen Vorschlag machen. Ich erzähle Ihnen eine Menge interessanter Dinge, und Sie versorgen mich dafür mit dem Zeug, ohne dass ich nun einmal nicht mehr leben kann.«
    Der Vorschlag überraschte mich nicht. Ich hatte damit gerechnet.
    »Der Stoff ist teuer, David«, antwortete ich, »und ich weiß nicht, was Ihre Nachrichten für mich wert sind. Packen Sie erst einmal aus.«
    »Sie wollen doch wissen, wer mir in der Harrison Street das beibrachte, nicht wahr?« Er zeigte auf die Verletzungen in seinem Gesicht. »Nun, das stammt von Larry Canogan, aber ich glaube nicht, dass Canogan Sie so interessiert wie sein Chef. Kennen Sie ihn schon? Er legt großen Wert auf seine Kleidung.«
    »Seidenschal, schwarzer Hut, teurer Mantel und dazu ein Gesicht wie ein Catcher, der jeden Abend als Fußmatte benutzt wird.«
    Ihm machte diese Beschreibung Spaß, und er lachte laut.
    »Mag sein, dass Stanley Worth’Aufzug lächerlich ist, Slade, aber Sie dürfen ihn nicht unterschätzen. Er und seine Leute sind gefährlich. Larry Canogan versteht es mit einer Pistole umzugehen, und Berryl Cross kann einen Überfall so organisieren, dass dem Gegner keine Chance bleibt.«
    »Cross ist der Adjutant des Bosses, nicht wahr?«
    »Ja, er hat eine Nase wie ein Geier.«
    »David, wie kommt es, dass Sie so ausgezeichnet über ihn Bescheid wissen?«
    Er blickte mich listig an.
    »Ich kann Ihnen sogar seine Adresse nennen. Stanley Worth besitzt in der Brighton Beach Avenue in Brooklyn eine hübsche kleine Villa. Nummer 32, wenn ich nicht irre. Er hat sie vor einigen Monaten gekauft. Offenbar hat er in den letzten Monaten gut verdient.«
    »Okay, aber woher wissen Sie das alles?«
    Wieder lachte er. »Finden Sie es so erstaunlich? Haben Sie noch nicht gemerkt, das Worth den gesamten Handel kontrolliert? Jemand, der wie ich immer auf der Suche nach dem Stoff ist, erfährt es früher oder später von selbst, wer das Geschäft in der Hand hält.«
    Wieder lachte er. Es hörte sich an, als mache er sich über mich lustig.
    »Sind Sie mit Worth befreundet?«
    »Aber nein. Er hütet sich nur, mich hart anzufassen.«
    »Ihr Gesicht beweist das Gegenteil.«
    »Ich sagte Ihnen doch, dass daran Larry Canogan schuld ist. Worth würde sich das niemals erlauben.«
    »Warum nicht?«
    »Ich könnte der Polizei ebenso viel über ihn erzählen, wie ich Ihnen erzählt habe.«
    »Er hat Sie in jener Nacht gefragt, wer der Mann war, der in die Opiumhöhle in der Harrison Street eindrang.«
    »Nicht direkt, aber er wollte von mir genau wissen, wo ich versucht hatte, den

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