0307 - Die letzte Kugel für den Boß
Stoff aufzutreiben, bevor ich in die Harrison Street ging. Ich sagte es ihm, und dabei erwähnte ich auch das Sailors Paradise, und dass der Laden anscheinend einen neuen Besitzer habe. Ich glaube, das genügte ihm, um sich den Rest zusammenzureimen. Richten Sie sich darauf ein, dass Worth Ihnen mächtig einheizen wird«, setzte er spöttisch hinzu.
»Er hat es schon versucht, aber ich kann ihm meinerseits Feuer unter dem Hintern machen.«
»Das verdanken Sie mir, Slade«, sagte Howard. »Halten Sie Ihr Versprechen! Geben Sie mir, was ich brauche!«
Ich spürte, dass er im Begriff war, seine Gelassenheit zu verlieren. Seine Finger trommelten auf der Tischplatte. Sein Blick hing an meinem Gesicht, und seine Unterlippe begann zu zittern. Eine neue Suchtkrise war im Anzug.
»Hören Sie, David! Sie können sich denken, dass ich das Zeug nicht mit mir herumtrage. Kommen Sie heute Abend um zehn Uhr zum Madison-Square. Ich werde vor dem Eingang zum Hookley-Theater auf Sie warten. Aber Sie dürfen niemanden, hören Sie, niemanden von dieser Verabredung erzählen. Das ist sehr wichtig.«
***
Ich suchte mir eine Telfonzelle und rief das FBI-Hauptquartier an. Ich verlangte den Chef und bekam Mr. High an die Strippe.
»Hallo, Jerry«, sagt er. »Lange nichts mehr von Ihnert gehört. Wie steht es?«
Ich berichtete ihm über den Stand der Dinge, und ich bat ihn, mir einen Haftbefehl für David Howard zu beschaffen. Er versprach es und wünschte mir Hals- und Beinbruch.
Zwei Stunden später traf ich auf der Seventh Avenue in der Höhe der W. 31. Straße einen Mann, der mir kurz zunickte. Als wir einander vorbeigingen, drückte er mir ein Papier in die Hand: den Haftbefehl gegen David Howard.
***
Ich nahm den Lincoln und fuhr zu dem verabredeten Treffpunkt.
Ich wartete lange, aber David Howard kam nicht. Schließlich gab ich es auf und fuhr zurück zum Sailors Paradise
Ich stoppte den Lincoln vor dem Eingang, stieg aus und ging auf die Tür der Kaschemme zu.
Die Schüsse aus einer Tommy Gun fielen, als ich den nicht sehr breiten Bürgersteig überquerte. Es war unerhörtes Glück, dass die Kugeln mich nicht wegputzten.
In einem verzweifelten Satz warf ich mich gegen die Tür vom Sailors Paradise. Unter der Wucht des Anpralles sprang die Tür aus dem Schloss. Ich purzelte hinein, drehte mich noch einmal um die Achse und sprang auf.
Phil und Richard hielten schon die Pistolen in den Händen.
»Deckung!«, schrie ich.
Es war schon zu spät. In der Tür stand eine Gestalt, den Hut tief im Gesicht, den Schal über das Kinn hochgezogen, die MP an der Hüfte.
Die Serie hackte in den Raum. Die Kugeln fetzten Splitter aus dem Holz der Tische und Stühle. Ein Glas zersprang.
Phils Hand flog hoch. Dumpf bellte seine Pistole. Die MP-Salve brach ab, stotterte noch drei, vier Schüsse heraus. Der Mann, der die Waffe hielt, schrie. Er ließ die Waffe fallen, taumelte rückwärts.
In der gleichen Sekunde klirrten eingeschlagene Scheiben vom Hof her. Ich begriff, dass sie im Begriff waren, durch die beiden Wohnräume zu kommen und uns in den Rücken zu fallen.
Phil trat einen Tisch um.
Ich sprang in Riesensätzen auf die Theke zu. Dort war der Hauptschalter für das Licht. Die Dunkelheit war unsere einzige Chance.
Ich prallte gegen die Theke im gleichen Augenblick, in dem die Tür zu dem Wohnraum aufgerissen wurde. Ich warf mich über die Theke, als eine andere MP aufbelferte. Phil schoss, aber gleichzeitig wurde auch vom Eingang her wieder gefeuert.
Ich rollte über den Thekentisch, fiel auf der anderen Seite herunter. Über meinem Schädel zersprang eine Reihe von Flaschen. Ich schmetterte die blanke Faust in das Armaturenbrett. Die Sicherungen zerknallten. Ein bläulicher Blitz zuckte auf. Es war dunkel.
»’raus!«, brüllte eine Stimme von der Tür her.
Gegen den schwachen Schimmer einer Laterne, die irgendwo auf der Barrow Street brannte, sah ich die Umrisse einer Gestalt in der Türöffnung.
Ich riss meine Kanone aus der Tasche und feuerte auf die Gestalt, aber ich traf den Mann nicht. Es war einfach für ihn in eine Deckung zu tauchen.
»’raus!«, schrie er noch einmal. Ich hörte das hastige Trampeln von Füßen. Noch einmal spuckte eine Maschinenpistole. Dann war es still, bis auf das durchdringende Heulen eines Automotors.
»Phil!«, schrie ich. »Richard!«
»Alles okay!«, antwortete Phil, aber Richard antwortete nicht.
Ich war im Begriff, mich über die Theke zu schwingen, als das Heulen des
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