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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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beschäftigten sich nicht mit dem unmittelbaren Handel des Rauschgiftes. Sie überwachten die Händler und-Verteiler, und besonders die heimlichen Kneipen, Kaschemmen und Privatwohnungen, in denen das Opium geraucht wird, die so genannten Räucherkammern. Stanley Worth und seine Leute griffen ein, wenn es in irgendeiner dieser Höhlen zu gefährlichen Entwicklungen kam. Worth beschäftigte Dutzende von Aufpassern jenes Typs, mit denen ich in der Harrison Street aneinandergeraten war. Männer, die sich für ein paar Dollar für den Job hergaben, und die, wenn es ernst wurde, wussten, unter welcher Telefonnummer Canogan, Cross oder andere Mitglieder der Gang zu erreichen waren.
    »Wann hat Rowfield dir befohlen, uns auszuräuchern?«
    Worth hatte sich vom ersten Schreck erholt. Offenbar glaubte er inzwischen, es gäbe noch Verständigungsmöglichkeiten zwischen ihm und mir.
    »Das muss gegen drei Uhr nachmittags gewesen sein. Er rief mich an, und er hatte es verdammt eilig. Wir gerieten in Streit. Ich sagte ihm, solche Sachen ließen sich nicht übers Knie brechen. Ich sagte ihm auch, es mache mir überhaupt keinen Spaß, drei Leute über den Haufen zu knallen, die ich bequemer durch die Polizei loswerden konnte, aber er bestand darauf, dich und deine Freunde auf die harte Weise aus dem Weg zu räumen.« Er warf mir einen raschen Blick zu. »Was sollte ich machen, Slade? Ich bin von Rowfield abhängig. Er zahlt.«
    »Hast du deine Informationen über Donovan auch von Rowfield?«
    »Klar. Er erzählte'mir alle Einzelheiten über das Ende des Donovan-Rings in Frisco schon vor mehr als einer Woche. Na ja, und als es dann den ersten Ärger gab, wusste ich natürlich, dass ihr dahintersteckt.«
    »Aber es war der Junge aus der Harrison Street, der dir erzählte, dass wir uns Fasters Sailor Paradise gekapert hatten?«
    »David Howard? Ja, er war es.«
    »Woher kennst du ihn?«
    Er überlegte einen Augenblick lang.
    »Das kann ich dir gar nicht mehr sagen, Slade. Solange ich im Opiumgeschäft arbeite, läuft mir der Junge ständig über den Weg. Die Sucht nach dem Zeug sitzt ihm mächtig im Nacken.«
    »Kennst du seinen Bruder, Ralph Howard?«
    »Nie von ihm gehört, aber, zum Teufel, warum fragst du mich aus wie ein Bulle?«
    »Werde nur nicht frech, Stan!«, warnte ich und unterstützte die Warnung durch einen leichten Druck mit der MP. »Für einen Mann, der versucht hat, mir ’ne Fahrkarte ins Jenseits zu verpassen, wirst du von mir zu gut behandelt, aber das kann ich ändern, wenn du nicht spurst.«
    Er wurde auf der Stelle wieder kleinlaut.
    »Meine Absicht war’s ja nicht, Slade, aber was sollte ich gegen Rowfield tun. Ich brauche sein Geld. Seine Dollars unterhalten den ganzen Laden. Du hättest auch nicht anders gehandelt, wenn Donovan dir…«
    Ich hörte seinen Beteuerungen nicht mehr zu. Rowfield hatte heute Nachmittag Stanley Worth angerufen und ihn gezwungen, seine Leute gegen uns einzusetzen. Das war nach der Auseinandersetzung der Howard-Brüder. Bestand hier ein Zusammenhang? War Ralph Howard identisch mit Rowfield?
    Ich schaltete um.
    »Fahr zur 42. Straße!«, befahl ich dem Gangster.
    »Aber die Jungs warten auf mich.«
    »Sie werden uns nicht davonlaufen. 42. Straße! Los!«
    Eine Viertelstunde später ließ ich ihn vor dem Haus Nr. 812 stoppen. Trotz der späten Stunde war die Straße nicht unbelebt. Ich konnte unmöglich länger mit der MP herumfuchteln.
    Ich deponierte die Kugelspritze auf dem Wagenboden zwischen Rück- und 28 Vordersitze, schob die Pistole, die ich bisher in der hinteren Hosentasche getragen hatte, in die Manteltasche, ließ Stanley Worth aussteigen und folgte ihm, wobei ich für Tuchfühlung sorgte.
    »Was sollen wir hier?«, fragte der Gangster.
    »Kennst du das Haus nicht?«
    »Nein. Ich war nie hier. Verdammt, schweig dich nicht so aus, Slade. Es macht mich verrückt. Können wir nicht vernünftig miteinander reden? Es hat doch keinen Sinn, dass du dauernd mit ’ner Kanone in der Hand hinter mir herläufst. Ich kann dir Geld bieten. Du kannst für uns arbeiten. Ich werde mit Rowfield sprechen. Es war eine Dummheit von ihm, dass er dich ausgelöscht sehen wollte. Wir können dich in unserer Organisation gebrauchen. Donovan ist erledigt. Für ihn kannst du nicht mehr arbeiten. Also arbeite für uns.«
    »Darüber reden wir später!« Ich schob ihn in den Eingang von Nummer 812.
    Im Fahrstuhl fuhren wir zum Appartement 17 D. Ich läutete, aber ich musste den Klingelknopf lange

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