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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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Ich musste an Ort und Stelle sein, bevor irgendeine Cop-Streife mich aufs Korn nahm.
    Ich erreichte unangefochten die Brighton Beach Avenue.
    Ich fuhr das Taxi in die nächste Querstraße, packte die MP wieder unter den Mantel und lief zur Avenue zurück.
    Nummer 17 war ein weißes, zweistöckiges Haus, das inmitten eines Gartens lag. Ich sprang über den niedrigen Zaun und ging auf den Bau zu.
    Nur hinter einem Fenster brannte Licht, und das Licht gab mir die Hoffnung, dass ich noch nicht zu spät kam.
    Gerade, als ich den Treppenaufgang erreichte, erlosch das Licht hinter dem Fenster. Ich presste mich mit dem Rücken gegen die Mauer und wartete darauf, dass die Tür sich öffnete, und der Mann herauskam, den ich suchte.
    Die Tür blieb geschlossen, aber dann hörte ich ein Geräusch hinter mir.
    Ich fuhr herum und sah, dass das Rolltor der angebauten Garage in die Höhe glitt. Gelbes Licht drang aus der Garage, und einen Augenblick lang sah ich auch die Gestalt eines Mannes, der aber sofort, und ohne mich bemerkt zu haben, in die Garage zurückging.
    Das Rolltor stieß mit einem leisen Knall oben gegen die Halterung.
    In wenigen, lautlosen Sprüngen erreichte ich den Garageneingang, und die MP trug ich jetzt offen in den Händen.
    ***
    Stanley Worth war im Begriff, sich hinter das Steuer des schwarzen Cadillac zu setzen, der in der Garage stand. Er trug den schwarzen Diplomatenhut, den gleichen Mantel und den unvermeidlichen Seidenschal. Mein Anruf stoppte ich jäh.
    Er drehte den Kopf, richtete sich langsam auf und starrte erst mich, dann die MP in meinen Händen an.
    »Du hast eine Minute zu lange gezögert, Worth!«, sagte ich ruhig. »Komm, raus! Es wäre doch schade, wenn dein schöner Wagen Schrammen bekäme. Deine Erben würden es bedauern.«
    Sein Blick war so starr auf die Maschinenpistole gerichtet, als würde er von dem Ding hypnotisiert.
    Er ließ die Tür des Cadillac los und bewegte sich mit unsicheren Schritten auf mich zu. Ganz von selbst krochen seine Arme in die Höhe.
    »Deine Leute haben schlecht gearbeitet, Wörth.«
    Er versuchte nicht, den Überfall zu leugnen.
    »Wir müssen miteinander reden, Slade«, sagte er heiser. »Wir können uns verständigen. Ich kann dir helfen. Auch mit Geld…«. Er sprach so hastig, dass seine Zunge ins Stolpern geriet. Kläglich setzte er hinzu: »Nimm die Kugelspritze weg!«
    Ich tat ihm den Gefallen nicht. Die Mündung der Waffe blieb auf seine Magengrube gerichtet.
    »Wo sind deine Leute? Cross, Canogan und die anderen?«
    Ich habe noch nie einen Gangsterboss gesehen, der bereit gewesen wäre, sich vor seine Leute zu stellen, wenn sein eigenes Leben bedroht war. Auch Stanley Wörth machte keine Ausnahme.
    »Sie warten in einem Lagerhaus am Pier 75 auf mich.«
    »Okay, lassen wir sie nicht länger warten! Außerdem können ohnedies jede Sekunde die Cops hier auftauchen.«
    Der Satz erschreckte ihn beinahe noch mehr als die Maschinenpistole.
    »Woher sollen die Cops wissen, dass…?«
    Ich drückte ihn mit dem Lauf der Waffe zum Wagen zurück.
    »Woher?«, fragte ich höhnisch. »Ich sagte doch, dass deine Leute schlecht gearbeitet haben. Cash und Brought sind so wenig tot wie ich, nur angekratzt. Während wir hier reden, befinden sie sich längst in den Händen der Cops. Glaubst du, die Jungs werden den Mund halten? Es ist doch selbstverständlich, dass sie den Bullen sofort erzählen, dass du der Einzige bist, der als Urheber für das Feuerwerk im Sailors Paradise infrage kommt.«
    »Niemand kann das beweisen.«
    »Klemm dich endlich hinter das Steuer!«
    Er gehorchte. Ich beeilte mich, auf den Beifahrersitz zu kommen.
    Dann bugsierte er den Cadillac auf die Straße.
    »Fahr langsam!«, knurrte ich ihn an. . »Wir werden uns noch ein wenig unterhalten müssen, Stanley. Warum hast du dich nicht an das Ultimatum gehalten, das du uns selbst gestellt hast? War das von Anfang an nur ein fauler Trick?«
    Im Licht der Straßenlaternen, an denen wir vorbeiglitten, sah ich, dass er den Kopf schüttelte.
    »Warum dann der Versuch, uns auszulöschen?«
    »Rowfield sagte, dass es nötig sei.«
    Rowfield! Wieder der Name, der überall auftauchte, wenn man versuchte, tiefer in diesen Rauschgiftring einzudringen.
    »Kennst du Rowfield?«
    »Ja«, antwortete er leise.
    »Weißt du, wo er wohnt?«
    Wieder ein Kopfschütteln.
    »Los, Stanley, erzähle mir mal, wie ihr hier den Ring organisiert habt.«
    Stockend und nicht ganz im Zusammenhang berichtete er. Er und seine Gang

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