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0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
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dabei, in fliegender Eile einen Koffer zu packen.
    Die Frau war keine Verbrecherin. Aber sie hatte sich überreden lassen, für tausend Dollar den Schmuck und die Steine, von denen sie nicht wusste, welchen Wert sie repräsentierten, in einen Karton der Copra Gems Inc. zu packen und an eine ihr angegebene Adresse nach Holland zu senden.
    Die Firma des Absenders war die beste Gewähr dafür, dass der Inhalt nicht genau geprüft würde.
    Kein Zollbeamter würde voraussetzen, dass die für ihre glänzenden Imitationen bekannte Gesellschaft zur Abwechslung einmal echte Steine verschickte.
    ***
    Eine Stunde später wurde Gibbons festgenommen. Er behauptete, von allem nichts zu wissen.
    Die Frau, die ihn unter einem anderen Namen kannte, bezeichnete er als abgefeimte Lügnerin.
    Das alles half ihm nichts.
    Er wurde vorsichtshalber eingesperrt und würde so lange sitzen, bis die Sache restlos geklärt war.
    Wir benachrichtigten Lieutenant Crosswing, aber weder die Firma Lamberth noch die Versicherungsgesellschaft.
    Vorläufig musste es noch ein Geheimnis bleiben, dass die gestohlenen Juwelen wieder gefunden worden waren.
    Aus diesem Grunde wurde auch Gibbons Frau als Komplicin festgesetzt und das Leihhaus geschlossen.
    An der Tür hing ein Schild mit den Worten: FÜR KURZE ZEIT VERREIST.
    Jetzt blieb uns nur noch die letzte und schwierigste Aufgabe.
    Wir mussten Vickers und seine Freundin finden.
    Squinting Al hatte noch nichts wieder hören lassen, und er war einer der Leute, die von der Polizei als »ohne festen Wohnsitz« gekennzeichnet wurde. Ich musste abwarten.
    Gegen Abend rief Sergeant Marbel vom 17. Precinct in der Delancey Street an.
    »Hallo Jerry, suchen Sie nicht diesen Pete Snider, der unter dem Spitznamen Pete Safe-Cracker läuft?«
    »Ja, Sergeant, ich suche ihn dringend.«
    »Dann kommen Sie in die Bar Sweet Anne in der Delancey Street. Wissen Sie, wo der Laden ist?«
    »Natürlich kenne ich den Bums.«
    »Dort sitzt Pete und schmeißt Runden.«
    »Bitte behalten Sie ihn im Auge, bis wir hinkommen. Wenn er weg will, schnappen Sie ihn.«
    »Wird alles bestens besorgt.«
    Bei Sweet Anne ging es hoch her. Man konnte den Klamauk bis auf die Straße hören. Vor der Tür stand Sergeant Marbel in Zivil, zusammen mit einem der Detectives, der 17. Station.
    »Er ist noch drin«, sagte er. »Ich habe um die Ecke in der Eldridge Street zwei Streifenwagen stehen. Soll ich die Leute holen?«
    »Nicht nötig, Serge, das schaffen wir wohl allein«, sagte Phil.
    Wir betraten das Lokal und stellten uns an die bereits dicht besetzte Bar und sahen uns um.
    Natürlich hatten wir das Bild des Geldschrankknackers vorher studiert.
    Er war gar nicht zu verkennen.
    Er hatte schwarzes Haar, schwarze Augen, einen schwärzlichen Teint und 60 schwarze Pfoten, das aber war wohl berufsbedingt.
    Er war in einem Stadium, das man schon nicht mehr als beschwipst bezeichnen konnte. »Hello, Anne, Sweethart«, brüllte er. »Anne, noch eine Runde.«
    Dabei wedelte er mit einem Fünfzig-Dollar-Schein. Die platinblond gefärbte Wirtin sammelte zuerst sämtliche geleerten Gläser ein und stellte sie in Reih und Glied vor sich hin.
    Dann fügte sie noch ein paar frische für uns und zwei andere Neuankömmlinge dazu.
    Es waren im Ganzen siebenundzwanzig, und da sie gut einschenkte, brauchte sie dazu ein ganze Flasche John Haigh.
    Die Gläser wurden verteilt und ein allgemeines Hallo folgte.
    »Noch eine Lage!«
    So langsam wurde es Zeit, dafür zu sorgen, dass Pete sich keine Alkoholvergiftung zuzog. Wir stießen uns von der Bar ab und schlängelten uns ran, bis wir hinter ihm standen.
    »Hello, Pete, wo haben Sie denn das viele Geld her?«, fragte Phil.
    »Das geht dich einen Dreck an, und wenn du es wissen willst, ich habe sogar noch viel mehr.« Er griff in die Jackentasche und holte ein dickes Paket Fünfziger heraus.
    Bevor er sich dessen versah, hatte ich es ihm aus der Hand genommen.
    »FBI«, sagte ich so laut, dass man es bis in die fernste Ecke hören konnte. »Sie sind verhaftet, Pete Snider.«
    Für Sekunden blieb es totenstill.
    Dann stemmte sich Pete mit beiden Händen auf die Tischplatte und kam hoch.
    »Boys, ich schmeiße euch noch zehn Runden, wenn ihr die Plattfüße fertigmacht.«
    Jetzt bereute ich es, dass wir die Hilfe der Cops abgelehnt hatten. Im nüchternen Zustand wagen es die East End Gangster nicht, sich an einem G-man zu vergreifen, aber jetzt waren sie betunken und darum mutig.
    Eine Bierflasche flog an meinem Kopf

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