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0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City

Titel: 0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genauere Informationen erhalten zu haben. Menchos wußte jetzt, warum immer wieder Kolonisten in die unmittelbare Nahe der Kristalle beordert wurden. Auch die beiden Prospektoren hatten schon festgestellt, daß die Intensität der hypnotischen Ausstrahlungen nachließ, je weiter man sich von den Kristallen entfernte.
    „Was erwartest du?" wollte Keegan wissen. „Daß Kirilo aufsteht und hinausgeht?"
    Menchos preßte die Lippen aufeinander. Er ließ sich auf den Boden gleiten und kroch hinter dem Kartentisch hervor. Keegan hielt ihn am Bein fest.
    „Wohin?" knurrte, er wütend.
    Menchos deutete wortlos zur Positronik hinüber. Keegan verdrehte die Augen und zog seinen kleinen Strahler.
    „Ich bleibe hier und passe auf dich auf", sagte er. „Viel Glück."
    Menchos grinste und robbte weiter. Er wußte, daß Keegan den Major nicht aus den Augen lassen würde. Der Boden, über den sich Menchos bewegte, war kalt und hart. Mit jedem Meter, den sich der Geologe Kirilo näherte, wuchs die Gefahr, daß er irgendein Geräusch machte, das den Major aufwachen ließ. Menchos wußte nicht, wie tief der Schlaf eines Beeinflußten war, aber er hoffte, daß die ständigen Hypnobefehle und die Übermüdung ausreichten, um Kirilo zu einem guten Schlaf zu verhelfen.
    Als er sich in Nähe des Kommandosessels befand, konnte Menchos sehen, daß Kirilos Kopf so weit nach vorn gesunken war, daß sein Kinn auf der Brust ruhte. Wenn Menchos sich nicht bewegte, konnte er Kirilos gleichmäßigen Atem hören. Einen Augenblick lag der Prospektor da und beobachtete den Beeinflußten. Es schien ihm undenkbar, daß dieser Mann keinen eigenen Willen besaß. In seiner Schlafstellung besaß Kirilo etwas Vertrauenerweckendes; es war, als müßte man ihn nur anstoßen, um ihn in einen energischen Offizier der Solaren Flotte zu verwandeln.
    Menchos wußte, daß ihm keine Zeit für solche Überlegungen blieb, Mit angehaltenem Atem legte er die kurze Strecke bis zur Positronik zurück. Er verschwand hinter dem seitlichen Aufbau, so daß Kirilo ihn nicht sehen konnte, wenn er plötzlich erwachen sollte. Menchos gab Keegan ein Zeichen. Dann nahm er seine Bereitschaftstasche von den Schultern und holte das benötigte Werkzeug heraus. Er wußte genau, wie man eine programmierte Speicherbank anzapfen mußte, und er wußte auch, daß er dazu mindestens eine halbe Stunde benötigen würde.
    Natürlich hätte Menchos die Positronik einschalten und sich die gewünschten Informationen aus dem Datenschlitz holen können. Doch das würde nicht ohne Lärm abgehen. Außerdem wäre er dann gezwungen gewesen, sich vor der Positronik aufzuhalten, genau im Sichtbereich des Majors.
    Menchos kniete vor der seitlichen Verkleidung nieder und lockerte behutsam die Verschraubung. Innerhalb weniger Minuten hatte er die Plastikwand abgenommen. Er legte sie neben sich auf den Boden, zog eine kleine Lampe aus seiner Tasche und leuchtete ins Innere der Positronik. Das Gewirr von Kabeln, Relais und Speichergehäusen stellte Menchos vor keine besonderen Probleme. Er wußte genau, welcher Speicher mit der Steuerautomatik des Schiffes gekoppelt war.
    Da gab Kirilo einen Seufzer von sich.
    Menchos erstarrte.
    Er sah, wie der Major den Kopf hob. Seine Augen blieben jedoch geschlossen. Menchos schluckte und hoffte verzweifelt, das Kirilo weiterschlafen würde. Der Kommandant der I-10 streckte die Beine weit von sich. Sein Kopf sank zur Seite. Gleich darauf begann er zu schnarchen.
    Menchos wischte seine feucht gewordenen Handflächen an der Jacke ab. Er klemmte einige Kabel ab und führte eine dünne Stange ins Innere der Positronik. Als er die richtige Stelle gefunden hatte, schaltete er den Magnetknopf der Stange ein. Sofort heftete sich der magnetische Kopf am Außenrand eines Speichergehäuses fest. Menchos befeuchtete seine Lippen mit der Zungenspitze. Einen Augenblick wartete er, bis das Zittern seiner Hände nachließ. Er nahm einige Drähte aus der Tasche, schob sie durch ein Relais und wickelte sie mit geschickten Bewegungen um die Stange. Auf diese Weise gelang es ihm, die Drähte bis zum Speichergebäude vorzuschieben. Die Stange diente als Halter.
    Menchos wußte, daß es zwei Möglichkeiten gab, eine Positronik zur Abgabe von Daten zu veranlassen. Der elektronische Weg war der einfachste. Man drückte einfach auf den entsprechenden Knopf und wartete, bis das Speichergehäuse die gewünschten Daten lieferte. Diese Methode war für Menchos jedoch zu riskant. Er mußte das

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