0308 - GrÃŒner Mond ÃŒber Jelly-City
wußte, daß die Mutantenversammlung nur ihm galt. Er fühlte sich versucht, Perry Rhodan die Wahrheit zu sagen. Doch der Gedanke, daß er dann sein großartiges Spiel aufgeben müßte, hielt ihn davon ab. In den letzten Wochen war es ihm wiederholt gelungen, seinen berühmten Vater zu verwirren und in die Enge zu treiben. Das war genau das, was er beabsichtigt hatte.
Er wollte sich beweisen, daß auch der Sohn des mächtigsten Mannes im Solaren Imperium auf eigenen Füßen stehen konnte.
„Arbeiten Sie vielleicht mit außerirdischen Intelligenzen zusammen, die der Menschheit später gefährlich werden können?" verlieh Rhodan einem lange gehegten Verdacht Ausdruck.
Danton unterdrückte ein Lächeln. Es war die uralte Sorge seines Vaters, daß jemand auf Kosten der Menschheit Geschäfte mit Extraterrestriern machen könnte.
„In dieser Hinsicht kann ich Sie beruhigen, Grandseigneur", sagte er. „Lassen Sie den Halbraumspürer untersuchen. Ihre Wissenschaftler werden feststellen, daß dieses Gerät von Menschen erbaut wurde. Natürlich haben wir verschiedene Einzelteile von anderen Planeten bezogen. Gewisse Mikrorelais stammen von Siga, aber auch das läßt sich leicht nachprüfen."
„Halten Sie es nicht für besser, wenn die Forscher, die jetzt noch ausschließlich für die Freihändler arbeiten, in einen Gedankenaustausch mit den Wissenschaftlern auf Terra treten?" fragte Atlan.
Danton lächelte verbindlich. „Das wäre ein ziemlich einseitiges Geschäft", meinte er. „Es ist doch offensichtlich, daß man im System von Boscyks Stern in mancher Beziehung schon weiter ist als im übrigen Gebiet des Imperiums. Von einem Gedankenaustausch würden also alle profitieren - nur die Freihändler nicht."
Rhodan überlegte, daß dieser junge Raumfahrer trotz seiner umständlichen Ausdrucksweise genau wußte, was er wollte - und es auch sagte. Danton war ein überaus zäher Verhandlungspartner. Im stillen fragte sich Rhodan, wie viel Menschen es innerhalb der Galaxis gab, die Roi Danton auf liebenswürdige Weise betrogen hatte, und die es noch nicht einmal wußten. Danton verstand es meisterhaft, seine Geschäftspartner im Glauben zu lassen, daß sie einen ausgezeichneten Handel gemacht hatten, obwohl in Wirklichkeit nur er profitiert hatte.
„Vielleicht kommt der Zeitpunkt, da Sie froh sein werden, wenn Sie mit uns zusammenarbeiten können", sagte Rhodan.
„Das mag schon sein", stimmte Danton zu. „Ich werde Sie rechtzeitig benachrichtigen, wenn es soweit ist. Außerdem arbeiten wir in gewisser Weise bereits zusammen. Der Halbraumspürer beweist das. Gestatten Sie, daß ich das Gerät jetzt seiner Bestimmung übergebe?"
„Fangen Sie an", sagte Rhodan.
Wie der Großadministrator erwartet hatte, machte Danton auch aus der Inbetriebnahme des Halbraumspürers ein Zeremoniell. Er ließ sich von Oro Masut eine Plakette reichen, die er auf der Stirnseite des Apparats befestigte.
„Das ist das Emblem der Freihändler von Boscyks Stern", erklärte er. „Es soll eine kleine Erinnerung an unseren ersten Vertrag sein und gleichzeitig unsere Bereitschaft zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Solaren Imperium symbolisieren."
Rhodan ahnte, daß Danton mit der Befestigung der Plakette einen anderen Sinn verfolgte. Die Terraner an Bord der CREST IV sollten ständig daran erinnert werden, daß die Freihändler ihnen zu diesem Gerät verholfen hatten. Nicht ohne Sarkasmus dachte Rhodan daran, daß Danton sich diese Plakette hätte sparen können. Niemand an Bord würde jemals vergessen, durch welches Geschäft der Halbraumspürer ins Schiff gekommen war.
Roi Danton trat einige Schritte zurück und erwies dem Emblem der Freihändler durch würdevolle Haltung und minutenlanges Schweigen seine Reverenz.
Als einige Mitglieder der Zentralebesatzung unruhig wurden, blickte sich Danton verweisend um.
Rhodan hoffte, daß der merkwürdige junge Mann diesem Spiel bald ein Ende bereiten würde.
Endlich, als einer der jüngeren Offiziere unverhohlen gähnte, näherte sich Danton dem Halbraumspürer. Er umklammerte den roten Hauptschalter und drückte ihn in die Arretierung.
„Damit sind alle Energieanschlüsse eingeschaltet", sagte er. „Ich übergebe dieses Gerät an den Großadministrator des Solaren Imperiums und an die Besatzung des Flaggschiffs der Solaren Flotte."
Oro Masut schrie als, einziger: „Bravo!"
Danton schien etwas enttäuscht zu sein, daß sein Auftritt so wenig Anklang gefunden hatte, aber er
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