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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Schwierigkeit mehr.
    Die Flocken wirbelten wie unzählige, kleine Tänzer. Zusammen bildeten sie eine Wand, die kein winziges Guckloch mehr freiließ, aber das Schimmern war zu sehen.
    Diesmal erschrak sogar Earl, denn es nahm, von ihm aus gesehen, die gesamte Breite der Straße ein.
    Was konnte das nur sein?
    Der Mann schluckte. Seine Haut wurde weiß. In der Kehle kratzte es.
    Nervös huschte die Zunge über die Lippen. Das alles sah auch Polly. Sie wollte etwas sagen, verschluckte die Worte, denn sie ahnte, daß sie Earl jetzt nicht stören durfte.
    Einmal drehten die Räder durch. Der Mann hatte zuviel Gas gegeben, wurde vorsichtiger und der Wagen zog wieder an.
    »Frontantrieb wäre jetzt besser!« knirschte er.
    »Stopp lieber«, sagte Polly.
    »Wieso?«
    »Ich habe Angst vor dem Licht. Das ist doch nicht natürlich. Man sieht auch keinen, der es trägt.«
    »Das stimmt.«
    »Bitte Earl…«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Da fahren wir durch. Was soll schon so eine Laterne.«
    »Es ist doch keine Laterne!« Polly wurde nervös. Die Luft im Fahrzeug schien plötzlich zu knistern. »Das ist was anderes, Earl, wirklich.«
    »Und was?«
    »Ich weiß es nicht«, stöhnte die Frau. »Ich weiß es wirklich nicht. Ich will nur, daß du stoppst.« Sie schluckte. »Es ist auch heller geworden, und es kommt näher. Du!« Ihre Stimme wurde leicht schrill. »Du, das bewegt sich auf uns zu.«
    Earl erwiderte nichts. Er gestand durch sein Schweigen ein, daß er seiner Frau recht gab.
    Beide starrten in den Flockenwirbel. Und beide erkannten, daß die Schneeflocken bereits einen goldenen Schimmer angenommen hatten.
    So nahe war dieses Licht schon.
    »Wir müssen raus!« flüsterte Polly. »Es geht nicht mehr. Das hält nicht an.«
    »Unheimliche Begegnung der vierten Art«, hauchte Earl und erntete von Polly nur ein Kopfschütteln.
    Der Mann bremste. Auch er war ängstlich geworden, denn der Schein hatte bereits die Kühlerhaube des Opel erreicht und wollte weiter wandern.
    Die Browns rammten die Türen auf. Sie konnten einfach nicht mehr im Wagen bleiben, drehten ihre Oberkörper, schwangen die Beine nach draußen, bekamen Kontakt mit der Straße und wären fast auf der glatten Fläche ausgerutscht. Polly ging einen Schritt zu weit. Den Straßengraben an der linken Seite sah sie nicht. Sie bemerkte ihn erst, als sie bereits im Schnee versank.
    »Verdammt!« schimpfte sie, drehte sich um und vernahm den erschreckten Ruf ihres Mannes.
    Er stand ebenfalls im Graben, war eingesackt und hatte die Arme halb erhoben. Für seine Frau hatte Earl keinen Blick. Er starrte dem Gegenstand entgegen, der über die Straße rollte, goldgelb leuchtete und in dessen Gefüge sich ein Gesicht abmalte.
    Eine riesige Fratze, die zu einem Grinsen verzogen war. Aber noch mehr war zu sehen.
    Ein Mensch.
    Eine Frau. Sie steckte innerhalb des Steins, lag nach hinten gedrückt, hielt die Arme angewinkelt und die Hände gespreizt. Der Hals besaß noch einen Knick, als wäre er gebrochen. Mund und Augen standen offen. Aus ihnen sprach die Panik, die die Frau in den letzten Sekunden ihres Lebens erlebt hatte.
    Das Ehepaar Brown spürte weder Kälte noch Schnee. Beide starrten nur auf den leuchtenden Stein, der menschengroß war und sich von allein bewegte.
    Jetzt hatte er den Wagen erreicht. Er würde ihn zermalmen, und Earl glaubte schon, das Knirschen des Blechs zu vernehmen, denn der rollende Stein berührte bereits die Stoßstange des Fahrzeugs.
    Er mußte einfach…
    Die Gedanken des Mannes stockten. Was er und seine Frau zu sehen bekamen, war nicht nur unheimlich, auch unerklärbar und gleichzeitig unfaßbar.
    Der Stein überrollte den Wagen, ohne daß auch nur ein Geräusch entstand.
    Ein lautloser Vorhang, der gerade wegen dieser Geräuschlosigkeit einen so großen Schrecken verbreitete.
    Der Opel wurde von dem Stein gefressen!
    Der runde Felsbrocken walzte ihn nieder. Noch immer entstand kaum ein Geräusch. Nur der Schnee knirschte. Kein Blech verbog sich kreischend, keine Scheibe platzte, dennoch wurde das Fahrzeug aufgesaugt, und für einen Moment verzog sich das Gesicht innerhalb des Steins zu einem widerlichen Grinsen und wurde auch heller. Noch eine weitere Drehung.
    Das Dach und somit das Oberteil des Wagens waren längst verschwunden. Jetzt wühlte sich der Stein weiter bis zum Kofferraum.
    Und auch ihn schluckte er, während um ihn herum der Schnee tanzte, so daß die Flocken durch das helle Licht einen Schein bekamen wie

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