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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelernt, aus den Geräuschen Unterschiede festzustellen. Das, was da vor dem Haus aufgeklungen war, gehörte zwar zu einem Lastwagen, aber nicht zu einem großen Overland Truck.
    Für einen Moment hatte sie die wahnwitzige Idee, daß ihr Mann zurückgekommen wäre. Sie verwarf den Gedanken sehr bald wieder. Nein, das konnte nicht sein. So etwas tat ein Kerl wie Morg nicht. Dafür war er viel zu feige.
    Jawohl, feige, denn er wich den Problemen lieber aus, als sich ihnen zu stellen.
    Das Geräusch war verstummt. Ellen hatte sich mittlerweile daran gewöhnt. Nun empfand sie die Stille als äußerst bedrückend. Sie hörte das Schlagen ihres Herzens. In der Küche tickte eine Uhr.
    Auch das vernahm sie überdeutlich.
    Und die Schritte.
    Nicht innerhalb der Wohnung, sondern draußen vor der schmalen Haustür mit den beiden Steinstufen als Treppe.
    Da war jemand aus dem Lastwagen gestiegen. Eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht.
    Und er wollte zu ihr.
    Noch saß sie angespannt auf dem Stuhl. Allerdings in einer schrägen Haltung. Sie hatte ihren linken Arm angewinkelt und über die hohe Lehne gelegt, die rechte verdeckte noch immer die Zigarettenschachtel, ohne jedoch ein Stäbchen entnommen zu haben.
    Wollte der oder die wirklich zu ihr?
    Das konnte sich Ellen Behan einfach nicht vorstellen. Sie bekam so gut wie nie Besuch. Schon gar nicht um diese abendliche Zeit.
    Das war sehr merkwürdig. An Einbrecher wollte sie nicht glauben, die hätten nicht solchen Lärm gemacht.
    Ellen Behan mußte sich überwinden, um aufzustehen. Mit wackligen Knien durchquerte sie den kleinen, sehr spartanisch eingerichteten Wohnraum, ging in die schmale Diele und hatte sie kaum betreten, als sie hörte, wie von außen her ein Schlüssel ins Schloß geschoben wurde.
    Einen Schlüssel besaßen nur sie und ihr Mann!
    Auf einmal konnte Ellen nicht mehr weitergehen. Sie blieb stehen, preßte ihre Hand dorthin, wo das Herz schlug und starrte auf die Tür.
    Über der Frau brannte eine kleine runde Lampe. Sie warf ihr Licht auf den Körper, ließ einen Schatten entstehen, der zitterte und damit bewies, in welch einer Verfassung sich die Frau befand.
    Es war kaum zu glauben.
    Da kam jemand in ihr Haus, schloß auf – und…
    Mit einem ziemlich heftigen Ruck wurde die Tür in den schmalen Flur gestoßen. So heftig hatte Morg jedesmal das Haus betreten. Die Lampe vorn brannte nicht, deshalb blieb die Gestalt auf der Türschwelle im Dunkeln.
    Eine große Gestalt…
    Morg war ebenfalls groß.
    »Verdammt, du könntest die Tür auch mal ölen, Ellen. Sie klemmt noch immer.«
    Die Stimme! Himmel, das war Morgs Stimme. So wie er vor fünf Jahren gesprochen hatte. Ellen glaubte, in den Boden versinken zu müssen.
    Die Knie wurden noch weicher, die Beine gaben nach, und sie hatte Mühe, überhaupt noch Luft zu bekommen.
    Rücklings rutschte sie an der alten Tapete nach unten. Sie hörte das Schaben und die schweren Tritte, die sich ihr näherten, wobei hinter dem Mann die Haustür allmählich wieder zuschwang.
    Ellen Behan wußte selbst nicht, wie sie es schaffte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Jedenfalls war es ihr möglich, den Körper hochzudrücken und stehenzubleiben.
    Morgan Behan kam. Und er stoppte, als er den Lichtkreis der Dielenleuchte erreichte.
    Langsam hob Ellen den Blick. Sie mußte blaß wie eine Leiche sein, aber das störte sie in diesen Augenblicken nicht. Ihr gesamtes Augenmerk galt einzig und allein dem verschollenen und jetzt zurückgekehrten Morgen Behan.
    Er hatte sich überhaupt nicht verändert. Noch immer wuchs der dunkle Bart auf seiner Oberlippe. Die Nase stach schief aus seinem Gesicht, nur das schwarze Haar hatte einen grauen Schimmer bekommen, und um die Mundwinkel herum hatten sich einige Falten gebildet.
    »Morg?« fragte Ellen.
    »Wieso?«
    »Du bist es wirklich?«
    »Mein Geist bestimmt nicht.«
    »Kann ich dich anfassen?«
    Der kräftige Mann hob die Schultern. »Wieso willst du das?«
    »Nur so«, erwiderte Ellen und streckte ihre Hand vor. Die Finger erwischten Morgan Behan über dem Gelenk. Sie hielten es fest, und die Frau nickte. »Es ist wahr!« flüsterte sie. »Du bist ein Mensch und kein Geist. Lieber Himmel, das ist unmöglich…«
    »Ich bin da.«
    »Und wo warst du?« hauchte sie.
    Morg grinste. »Zigaretten holen.«
    Ellen hatte die Antwort sehr deutlich verstanden, aber sie wollte sie nicht akzeptieren, denn sie kam sich auf den Arm genommen vor. »Das kannst du mir nicht erzählen«,

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