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0308 - Im Bann der Höllensteine

0308 - Im Bann der Höllensteine

Titel: 0308 - Im Bann der Höllensteine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwiderte sie mit rauh klingender Stimme. »So etwas gibt es in schlechten Witzen, aber nicht in Wirklichkeit. Hast du verstanden?«
    »Klar, das habe ich.«
    »Wo warst du also wirklich, Morg!« Ihre Hand krallte sich jetzt in den wattierten Jackenstoff.
    Eine akustische Antwort gab Morg nicht. Er befreite sich mit einem Ruck und steuerte die schmale Treppe an, die nach oben führte. »Ich muß mir mal die Hände waschen«, erklärte er seine Reaktion. Die harten Tritte warfen Echos. Ellen sah die Hand ihres Mannes über das Geländer gleiten und aus dem äußeren Lichtschein der kleinen Dielenleuchte allmählich verschwinden, als hätte sie sich aufgelöst.
    War er doch ein Geist?
    Nein, sie hatte mit dem gesprochen, der vor fünf Jahren einfach fortgelaufen war und am Jahrestag zurückkehrte. Ohne ein Wort der Erklärung und der Entschuldigung. Aber das mußte er, das war er ihr schuldig. Sie würde darauf bestehen.
    Er hatte ihr nicht gesagt, wie lange er sich im Bad aufhalten wollte.
    Die Zeit mußte Ellen nutzen. Ihr Mann war mit dem Wagen gekommen.
    Vielleicht gab er ihr darüber Auskunft, wo Morgan so lange gesteckt hatte. So leise wie möglich huschte die Frau auf die Haustür zu. Sie war nicht wieder ins Schloß gefallen, stand einen Spalt offen, so daß Kälte und Schneeflocken in den Flur dringen konnten. Die weißen Tupfer tauten auf den Fliesen sofort weg.
    Ein wenig mußte die Frau die Tür noch aufdrücken, bevor sie sich nach draußen schieben konnte. Auf den beiden Treppenstufen lag bereits eine weiße Haube. Auch die kleine Zufahrt war nicht mehr zu erkennen. Alles hatte der feine Schnee bedeckt.
    Ellen Behan schaute in das Führerhaus des am Rand der Straße parkenden Lastwagens. Es war ein kleines Gefährt mit kleiner Ladefläche. Da sie im Führerhaus nichts entdeckte, sie konnte trotz des Schnees noch durch die Seitenscheiben schauen, wandte sie sich der Ladefläche zu. Die Plane umgab sie wie ein Dach.
    Ellen ging bis zum Heck des Fahrzeugs und schaute dort nach, wo die Plane festgezurrt war. Auf den Lederbändern und Kunststoffschleifen lag der Schnee. Es würde nicht einfach sein, die festverknoteten Riemen zu lösen.
    Ellen besaß darin Routine, denn sie hatte ihrem Mann früher sehr oft geholfen. Angst, daß sie beobachtet wurde, brauchte sie auch nicht zu haben. Das nächste Haus lag fast 100 Yards entfernt. Zwischen den beiden Häusern befand sich Brachgelände, und gegenüber besaß ein Bauer seine Rübenfelder.
    Morg hatte alles sehr fest verknotet. Ellen mußte hart arbeiten.
    Beinahe hätte sie sich einen Fingernagel abgebrochen, doch sie gab nicht auf. Sie mußte wissen, ob sich unter der Plane etwas verbarg.
    Minuten dauerte es, bis sie die ersten Knoten gelöst hatte. Die Bänder hingen jetzt lose nach unten, auch Lederriemen wurden vom leichten Wind bewegt.
    Die Frau wandte sich der rechten Seite zu. Hier mußte sie die Verschnürung ebenfalls lösen, danach war alles okay.
    Schneeflocken trafen sie und schmolzen auf der Haut schnell zu Wassertropfen.
    Ellen Behan blieb für einen Moment stehen, bevor sie die Plane an zwei verschiedenen Stellen faßte und in die Höhe wuchtete. Sie fiel ihr wieder entgegen, wurde aufgefangen, und Ellen schleuderte sie erneut hoch. Diesmal mit mehr Kraft.
    Die Plane blieb liegen.
    Jetzt hatte die Frau freie Sicht.
    Im selben Augenblick hörte sie das Schleifen der Haustür, fuhr herum und sah ihren Mann auf der Schwelle stehen. Er wirkte wie eine Figur und hatte die Arme vorgestreckt.
    »Bist du verrückt, Ellen? Was hast du getan?«
    »Nichts, ich…«
    Morg drehte durch. »Weg da, Ellen. Verschwinde von der Ladefläche. Du darfst nicht…«
    Er sprach nicht mehr weiter, denn beide vernahmen plötzlich das unheimlich klingende Rumoren…
    Ellen hatte sich so gedreht, daß sie zum Haus hin schauen konnte. Dort hielt es ihren Mann keine Sekunde mehr.
    Er schnellte sich ab wie ein Sprinter beim Start. Nur vergaß er die glatten Stufen, rutschte aus, konnte sich nicht mehr fangen und landete am Boden.
    Er fiel unglücklich auf seine rechte Kehrseite und kam auf einmal nicht mehr hoch. Mit verzerrtem Gesicht hockte er im Schnee, während Ellen ihn ungläubig anstarrte.
    »Ellen!« preßte er hervor. »Du kannst nicht länger bleiben. Es wird dich vernichten. Lauf…«
    Sie ging zwei zögernde Schritte, starrte durch den Flockenwirbel und fragte: »Was wird mich vernichten?«
    »Der… der …« Morg Behan sprach nicht mehr weiter, weil es bereits zu

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