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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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hättet doch mit den 400 000 Blüten verschwinden können.«
    Siegel schüttelte wieder den Kopf.
    »Wir sind nicht lebensmüde. Wenn wir seine Aufträge erledigen, erhalten wir zum Schluss jeder 50 000 Dollar in echtem Geld. Das lohnt sich. Wenn wir mit den Blüten verschwinden, so nützt uns das gar nichts. Denn der Boss findet uns doch. Und dann…«
    Er schüttelte sich.
    »Und außerdem hat es wahrscheinlich Spaß gemacht, das Geld mit vollen Händen auszugeben und nur das Wechselgeld zu horten«, sagte Phil. »Hat denn niemand etwas gemerkt?«
    Siegel grinste. »Wir waren nur in Kneipen, in denen das Geld schnell gewechselt wird. Außerdem sehen die Blüten so echt aus, dass sie nur ein Fachmann erkennt.«
    »Das stimmt«, sagte ich. »Dennoch ist es mir rätselhaft, wie man in den wenigen Tagen 80 000 Dollar ausgeben kann.«
    »Das ist möglich«, erklärte Siegel. »Ich habe in jedem Drugstore der Stadt mindestens fünf Mal telefoniert. Jedes Mal habe ich nur unsere eigene Nummer in der Pension gewählt. Aber ich habe immer mit einer 50-Dollar-Note bezahlt. Dabei bekam ich dann fast 50 Bucks in echtem Geld heraus. Torres hat es genauso gemacht. Wir waren ununterbrochen unterwegs. Wir haben jedes Päckchen Zigaretten mit 100-Dollar-Noten bezahlt und jeden Drink.«
    »Trotzdem« sagte ich. »80 000 Dollar habt ihr ausgegeben, 44 000 als Wechselgeld erhalten, das heißt, ihr habt 36 000 verjubelt.«
    »Nicht wir allein.«
    »Wer war dabei?«
    »Zwei Puppen aus Hollywood. Wir haben jeder einen Pelzmantel geschenkt und Schmuck.«
    Ich überlegte einen Augenblick, dann sagte ich: »Morgen Nachmittag um fünf werden wir in dem Drugstore in der 174. Straße sein. Und du, Siegel, wirst mit dem Boss sprechen. Du wirst ihm sagen, dass ihr durch einen besonders glücklichen Zufall bereits 100 000 habt umsetzen können. In eurer Bude werden wir dann den Boss empfangen.«
    .Die beiden waren einverstanden.
    ***
    Wir waren uns darüber im Klaren, dass wir äußerst vorsichtig vorgehen mussten. Denn unter Umständen beobachtete der Unbekannte den Drugstore. Wir durften also nicht mit einem Polizei-Aufgebot anrücken.
    »Wenn diese Aktion keinen Erfolg hat«, sagte ich zu Phil, »dann versuchen wir einen Bluff und lassen Helen Winter anrufen.«
    »Okay«, brummte Morrisson, »aber von der Aktion mit Siegel verspreche ich mir etwas.«
    ***
    Eingebettet in eine Häuserzeile lag der Drugstore in der 147 Straße. Seine Front bestand aus einer hohen Glastür in blitzendem Stahlrahmen und einer bis fast auf den Boden reichenden Schaufensterscheibe, die den Blick ungehindert ins Innere freigab.
    Die verchromte Theke nahm mehr als ein Drittel des gesamten Raumes ein. Unmittelbar daneben befand sich die Telefonzelle. Hinter der Theke waren Regale mit tiefen Fächern.
    Der Barkeeper war ein grauhaariger Mann mit rotem Gesicht und faltigem Hals. Er trug die weißen Hemdsärmel stets bis zu dem Ellenbogen emporgestreift. Auf dem linken Unterarm hatte er eine Tätowierung. Die blauen Linien unter der haarlosen Haut an der Innenseite des Unterarmes stellten eine Frau dar. Der Barkeeper pflegte sich einen Spaß daraus zu machen, seine männlichen Stammgäste dadurch zu unterhalten, dass er die Tätowierung durch das Anspannen der Muskeln allerlei Verrenkungen vollführen ließ. Vor sieben Jahren, als der Barkeeper seinen Drugstore eröffnet hatte, waren die Bauchtänze seiner Tätowierungen noch eine Attraktion gewesen. Inzwischen aber fanden die Stammgäste den ewig gleichen Scherz langweilig und schauten kaum noch hin, wenn die tätowierte Figur mit den Hüften wackelte.
    Der Barkeeper hieß Bill Packham.
    Als Morrisson ihm erklärte, dass die Polizei seine Hilfe brauchte, war er sofort dazu bereit. Morrisson erklärte ihm, dass die Aufdeckung eines Mordfalles unter Umständen davon abhinge, ob man in seiner Telefonzelle ein Gespräch auf Band aufnehmen könnte. Packham erfuhr einige erforderliche Einzelheiten über das geplante Vorgehen. Morrisson erklärte ihm, dass er kein Wort darüber verlauten lassen dürfe und seinen Drugstore gegen fünf Uhr nachmittags schließen müsse.
    ***
    Als ich am Samstag Nachmittag allein in die 174. Straße fuhr, die im Süden von Los Angeles liegt, war es auf meiner Uhr zehn nach vier. Phil saß um diese Zeit bereits in dem Drugstore, trank Kaffee, benahm sich wie ein Gast und las die Zeitung.
    Ich stellte meinen Wagen in der Nähe ab. Ich trug einen Sommerhut und eine große Sonnenbrille, die mein

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