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0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis

Titel: 0308a - Jazz-Trompeten zum Begräbnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz-Trompeten zum Begräbnis
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nichts übrig hatte. Dennoch blieb sie bei mir und versuchte, das Beste aus unserer Ehe zu machen. Auch ich versuchte das. Aber es ging schief. Während ich mich immer mehr auf meine Arbeit konzentrierte, verkümmerte meine Frau. Sie welkte förmlich dahin. Sie wurde schwermütig. Leider habe ich das damals nicht erkannt, ich hätte mich sonst anders verhalten und brauchte heute nicht mit einem Schuldgefühl zu leben.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es geht aus dem hervor, was ich Ihnen jetzt erzählen werde. Durch einen Zufall lernte ich Yvonne kennen und lieben. Nachdem wir ein halbes Jahr zusammen waren, machte ich meiner Frau den Vorschlag, uns scheiden zu lassen. Sie trug den Vorschlag scheinbar mit Fassung, aber in der folgenden Nacht beging sie Selbstmord. Aus ihrem Abschiedsbrief ging eindeutig hervor, dass mein Scheidungsvorschlag der Grund war. Sie schrieb, sie könne ohne mich nicht leben, wisse aber, dass ich sie verlassen werde. Daher wählte sie den Freitod.«
    »Hatten Sie Kinder?«
    »Nein.«
    »Was hat der Selbstmord Ihrer Frau mit Yvonne Winter zu tun?«
    »Yvonne brach fast zusammen, als sie davon erfuhr. Sie fühlte sich schuldig am Tod meiner Frau. Sie erklärte mir, dass sie mit diesen Schuldgefühl niemals mit mir glücklich werden könnte. Sie trennte sich von mir.«
    »Haben Sie versucht, sie umzustimmen?«
    »Natürlich. Ich habe alles versucht. Aber dabei merkte ich, dass Yvonnes Gefühle mir gegenüber erkaltet waren. Sie liebte mich nicht mehr.«
    Einige Sekunden blieb es still im Office, dann räusperte ich mich und erklärte: »Jetzt wissen wir darüber Bescheid, Mister Buster. Aber uns geht es um etwas anderes!«
    »Ja?«
    Er blickte uns erwartungsvoll an.
    »Wir möchten möglichst viel über Yvonne Winters Vergangenheit, über ihr Leben, über ihre Herkunft erfahren. Können Sie uns darüber etwas erzählen?«
    »Ich glaube, ich weiß alles über sie. Wo soll ich anfangen?«
    »Woher stammt sie?«
    »Aus Boston.«
    »Leben ihre Eltern noch?«
    »Nein, sie starben früh. Der Vater war ein einfacher Arbeiter. Er erlitt einen tödlichen Unfall, als Yvonne zehn Jahre alt war. Die Mutter starb… ich glaube sechs Jahre später.«
    »Hatte Yvonne Geschwister?«
    »Eine Schwester.«
    Für einen Moment blieb es still, dann brummte Phil: »Teufel! Teufel!«
    »Darüber sprechen wir später«, sagte ich schnell. »Zunächst einmal erzählen Sie mir, wann Yvonne nach Los Angeles kam.«
    »Vor sieben Jahren.«
    »Hat sie gearbeitet?«
    »Zunächst in einer Kneipe, die drei Jahre später eingmg. Dann in der Sundown Bar.«
    Das erklärte unseren Misserfolg bei der Befragung der Kneipenbesitzer.
    »Sie sagten vorhin,Yvonne hätte eine Schwester.«
    »Ja, sie muss ungefähr im gleichen Alter sein. Vielleicht ein oder zwei Jahre jünger. Sie lebt auch hier in Los Angeles.«
    »Hm. Haben Sie die Frau einmal gesehen?«
    »Nein.«
    »Was wissen Sie von ihr?«
    »Yvonne erklärte mir, dass ihre Schwester hier lebe, dass sie jedoch in üble Kreise geraten sei und das sie, Yvonne, nichts mehr mit ihr zu tun hätte. Ich fragte natürlich, ob ihre Schwester mit Gangstern bekannt sei. Aber Yvonne gab mir eine ausweichende Antwort. Ich wurde nicht so recht klug daraus.«
    »Nannte sie den Namen ihrer Schwester?«
    »Ja. Ich glaube, sie hieß Ellen.«
    »Ellen? - Kann es auch Helen gewesen sein?«
    »Ja, das ist möglich.«
    Wir stellten noch eine Reihe Fragen. Aber Steve Buster wusste nichts weiter über die Schwester, die er nie zu Gesicht bekommen hatte. Und, davon war ich überzeugt, auch Helen Winter ahnte sicherlich nichts von diesem Mann, mit dem ihre Schwester befreundet gewesen war. Dass-Yvonne und Helen tatsächlich Geschwister waren, darüber gab es jetzt für mich keinen Zweifel mehr.
    ***
    »Wir haben sämtliche Taxi-Fahrer verhört«, sagte Morrisson zu uns. »Aber keiner hat Yvonne Winter in der Nacht, als sie ermordet wurde, gefahren. Einen eigenen Wagen besaß sie nicht. Da aber kaum anzunehmen ist, dass sie sich zweieinhalb Stunden vor ihrer Ermordung zu Fuß herumtrieb, muss sie von jemandem abgeholt worden sein.«
    »Das ist richtig«, sagte ich. »Dafür spricht auch, dass sie angerufen wurde, kurz bevor sie ihren Bewacher auf die Straße schickte und dann ausrückte.«
    »Das geschah an jenem Abend gegen zehn Uhr«, sagte Morrisson. »Ermordet wurde sie gegen halb eins. Wo war sie in der Zwischenzeit?«
    »Das werden wir vermutlich nicht erfahren können«, meinte Phil. »Denn keiner aus der

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