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0309 - Der Horror-Alchimist

0309 - Der Horror-Alchimist

Titel: 0309 - Der Horror-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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gewaltsamen Todes gestorben und hatten die Chance vertan, bei ihm zu reklamieren. Und ihm selbst erging es nun kein Deut besser.
    Oder?
    Giuseppe de Balsamo erinnerte sich an das Geräusch, das ihn aus dem Todesdämmer aufgeschreckt hatte. Der Hustenstrom war versiegt, und erneut versuchte er, seinen Blick durch das abgedunkelte Zimmer schweifen zu lassen.
    Er schrak heftig zusammen, als er den sonderlichen Kauz vor seinem Bett stehen sah.
    »Wer… seid Ihr…?« krächzte er mit letzter Kraft, während sich sein Blick an der hageren Gestalt im tiefschwarzen Umhang festsog.
    Der Fremde lächelte ohne Wärme. In seinem fahlen Gesicht, das fast völlig von zwei düster glühenden Augen vereinnahmt wurde, verzogen sich die strichdünnen Lippen wie im Krampf. Als er den Arm hob, ausstreckte und mit knochigem Finger auf Balsamo zeigte, verursachte er ein raschelndes Geräusch, als würde etwas Hartes, Trockenes unter dem Stoff des Umhanges schaben…
    Balsamo erkannte darin das Geräusch, das ihn erst aufgeschreckt hatte.
    Etwas Kaltes, Unirdisches ging von der Erscheinung aus.
    »Wer seid Ihr?« wiederholte der Sterbende seine Frage.
    »Wer ich bin?« Ein heiseres Lachen drang an Balsamos Ohren. Der Fremde trat noch einen Schritt näher an das Bett heran und beugte sich leicht nach vorn, so daß Balsamo den schlechten Atem des Mannes zu spüren glaubte.
    »Ich bin der Tod! Und ich bin gekommen, dir ein Geschäft vorzuschlagen… !«
    ***
    Nichts!
    Jakob Kellermann schleuderte wutentbrannt das Skalpell von sich. Es fiel klirrend auf den peinlich sauber gehaltenen Steinboden. Sofort wieselte Johannes aus dem Hintergrund hervor und angelte das Werkzeug vom Fußboden.
    »Ah, Meister«, stieß er idiotisch grinsend hervor und hielt Kellermann das scharfe Messer mit der Spitze voran entgegen.
    Der Medicus hob blitzschnell das rechte Bein, winkelte es an und ließ es vorschnellen, so daß es gegen das gewölbte Brustbein des Schwachkopfs krachte und ihn gegen die zurückliegende Wand des Gewölbes warf.
    Johannes kreischte auf, ließ das Skalpell aus der geöffneten Hand fallen und sank dann zeitlupenhaft zu Boden, wo er schluchzend liegenblieb. Seinem Gesichtsausdruck war unschwer zu entnehmen, daß er das brutale Verhalten seines »Meisters« nicht verstand.
    Der verstand sich selber nicht mehr.
    Blinde Wut hatte ihn gepackt, nachdem auch dieses letzte, aus blanker Verzweiflung geborene Experiment fehlgeschlagen war!
    Verdammt, es war das erste Mal, daß er sich am Fleisch eines Toten vergriffen hatte. Sein bisheriges medizinisches Wissen war rein theoretischer Natur, angelesen, verstaubten Büchern entnommen. Jakob Kellermann konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Systematisch, wenn auch nicht mehr Herr seiner Sinne, machte er sich daran, sein Laboratorium zu zerstören.
    Der Traum vom ewigen Leben war ausgeträumt.
    ***
    Der Tod!
    Giuseppe de Balsamo verspürte keinen Hauch von Angst. In seiner Situation gab es kaum etwas, was noch in der Lage gewesen wäre, ihn wirklich zu erschrecken.
    Er war doch schon so gut wie tot!
    »Der Tod…?« echote er dennoch in mühsamem Tonfall, weil ihn jedes Wort, das über seine Lippen rann, tiefer ins Grab hinabzureißen schien. »Hahahaaa… !«
    Ein unwirkliches, kaum endenwollendes Gelächter folgte.
    Die Gestalt, die neben seinem Bett stand, ließ sich dadurch nicht beirren.
    Ausdruckslos nickte das Puppengesicht.
    »Du zweifelst?«
    »Wer - täte das nicht? Meinen Tod… habe ich mir immer etwas -anders vorgestellt. Vielleicht in den Armen einer… schönen Frau… Aber das…«
    Er verstummte. Zweifelte er plötzlich an seinen eigenen Worten?
    »Spar dir deinen Atem«, riet das Puppengesicht und fixierte Giuseppe de Balsamo aus toten Haifischaugen. »Wie ich schon sagte, bin ich gekommen, dir ein Geschäft vorzuschlagen, an dem du sicherlich interessiert sein dürftest.«
    »Ein - Geschäft?« Balsamo sank in die Kissen zurück. »Welche Art von Geschäft sollte mich noch interessieren? Pah! Wollt ihr meine Seele kaufen…?«
    »Nicht ganz«, erwiderte der Fremde. »Eure Seele interessiert mich nur am Rande. Lebend seid ihr mir wertvoller…« Er machte eine Kunstpause und fügte dann hinzu: »Und das biete ich Euch - das ewige Leben!«
    ***
    Vor Giuseppe de Balsamo explodierte die Dunkelheit! Einen Moment lang sah es so aus, als würde auch die letzte Spur von Tageslicht aus dem Schloßzimmer entfliehen, um absoluter Finsternis zu weichen. Nur diè Gestalt des Fremden kehrte

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