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031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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»Das wäre es, Mr. White, in der Tat. Alles wäre nur ein gigantisches, mit modernster Technologie ausgeklügeltes Täuschungsmanöver. Künstliche Realität. Eine Scheinwelt, in der nur ich lebe, damit irgendein Team von Psychologen und militärischen Strategen in Erfahrung bringen kann, wie sie sich gegen Leute unseres… beziehungsweise meines Schlages wehren können.«
    »Ich fühle mich aber sehr… ahm… lebendig«, sagte White.
    »Als Scheinwesen müssten sie das natürlich sagen«, entgegnete Black. »Sie könnten gar nicht anders, weil Sie so programmiert sind. Aber ich glaube, dass Sie existieren und keine Einbildung sind.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Black«, sagte White irgendwie erleichtert. »Darf ich fragen, wie Sie darauf kommen?«
    »Als Wesen meiner Imagination müssten Sie, wenn das Programm geschickt und wirklich intelligent ist, mir heftig widersprechen, um mich in Sicherheit zu wiegen. Aber ich sehe Ihnen an den Augen an, dass sie panische Angst davor haben, ich könnte Recht haben.«
    »Wenn das Programm wirklich intelligent ist, würde es mich erst recht panisch reagieren lassen«, sagte White. »Um Ihnen einzureden, dass Sie mit Ihrer Theorie völlig falsch liegen.«
    »Damned«, sagte Black, obwohl er Flüche ansonsten scheute. »Sie haben Recht!« Er schaute erneut an die Decke. »Wir wissen also nur, dass wir nichts wissen, und nicht mal das wissen wir genau.«
    White schmunzelte. »Ich frage mich etwas anderes«, fuhr er dann fort. »Und zwar, ob wir Commander Drax trauen können. Wir wissen doch genau, was der alte Raubvogel Sirwig alles aus einem Menschen machen kann.«
    »Sie meinen, weil schon die Tatsache, dass er sich im Pentagon aufgehalten hat, bedeuten könnte, dass er für General Crow als Agent arbeitet?«
    White nickte. Sein schwarzes Gesicht strahlte in der Tat Skepsis aus.
    »Und wenn schon«, sagte Black gelassen. »Wenn es wirklich so ist, wäre es für unsere Pläne sogar noch besser: Steht Drax tatsächlich auf Seiten des Weltrats, kommt er viel näher ans Zentrum der Macht heran, als wir uns erträumt haben. Denn in diesem Fall genießt er das Vertrauen des Präsidenten.«
    White runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Dann gähnte er und reckte sich. Er hatte in den vergangenen Stunden nur wenig geschlafen. »Wie steht das Projekt?«, fragte er.
    Black warf einen kurzen Blick auf den Monitor.
    »Falls wir uns auf unseren rührigen Mr. Hacker verlassen dürfen, können wir es morgen Mittag in Angriff nehmen und Mac und den… äh, Wanda koppeln.« Er schüttelte sich, als sei ihm bei der Vorstellung selbst nicht ganz geheuer.
    Und dann reißen wir euch die Eier ab, ihr verdammten Säcke im Pentagon, dachte White. Natürlich war er viel zu gut erzogen, um in Blacks Gegenwart solche unflätigen Gedanken laut auszusprechen.
    Die beiden Männer standen auf und gingen nach nebenan, um sich abmarschbereit zu machen, denn wie sie beide wussten, brauchte die unerfahrene Miss Hardy dringend ihre Unterstützung.
    ***
    Der silberne Mond verschwand gerade hinter einer finsteren Wolke, als Matthew Drax, tiefer in Gedanken versunken als es in dieser Umgebung angeraten war, wie aus einem Traum hoch schreckte.
    Vor ihm stand mit gesträubtem Fell, aufgerissenem Maul und fingerlangen Säbelzähnen ein struppiges Rüsseltier von der Größe eines ausgewachsenen Keilers und funkelte ihn aus tückischen gelben Augen an.
    »Gaaanz ruhig«, sagte Matt leise und zog vorsichtig den Driller des Wachpostens aus dem Gürtelfutteral.
    »Braaaves Mutantenschwein. Nur keine Hektik. Ich bin nicht scharf auf dich und deine Ferkel…«
    Das Rüsseltier schien ihm nicht zu trauen. Es scharrte mit den Hufen und grunzte schweinisch, und sein Blick wurde noch verschlagener. Matt entsicherte die Waffe und machte einen Schritt zurück.
    Ein Fehler! Sein Rückzug schien bei dem Tier irgendeinen Reflex auszulösen. Es nahm offenbar an, es hätte Oberwasser, und setzte spontan zum Sturmangriff an.
    Das Vieh war so verflucht schnell, dass Matt erst wieder zu Sinnen kam, als er schon auf dem Boden lag und das gefährlich aussehende Tier ihm grunzend seinen stinkenden Atem ins Gesicht blies und ihn mit Sabber besprenkelte, der aus seinem geifernden Maul spritzte.
    Der Driller entglitt Matts Hand, doch der Adrenalinstoß, der durch seinen Körper jagte, ließ ihn reagieren wie bei einem Lehrgang als Luftwaffeneinzelkämpfer: Seine Rechte flog hoch und versetzte dem Schwein einen saftigen Hieb auf den Rüssel, der es

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