Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
031 - Weltfeind Nr. 1

031 - Weltfeind Nr. 1

Titel: 031 - Weltfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
Vom Netzwerk:
rücklings in den Schnee und besudelte ihn mit dunkelrotem Blut.
    Matt Drax reagierte instinktiv aus dem Bauch heraus. Seine Rechte zuckte zur Waffe, riss sie hoch und knallte sie Garrett so fest unters Kinn, dass dieser ein halbes Dutzend Zähne verlor und gegen zwei Kollegen fiel, die gerade auf ihn zu eilten.
    In der gleichen Sekunde fielen auch in der Umgebung Schüsse, und Matt nahm aus den Augenwinkeln wahr, dass sich in den leeren Fensterhöhlen der Hausruine graue Thermoanzüge zeigten. Behelmte Köpfe wurden ins Freie gestreckt. Arme schwangen Waffen. Er wusste zuerst nicht, auf wen sie zielten, doch dann erspähte er drei oder vier Gestalten im Hintergrund des Innenhofes, die im Zickzack zwischen dem dort angesammelten Gerümpel und den Brennholzstapeln her jagten. Sie trugen wehende Mäntel und Mützen aus Taratzenfell und bemühten sich verzweifelt aus dem Schussfeld zu gelangen.
    Die jugendlichen Weltrat-Agenten schwärmten aus und gingen in Deckung einerseits um ihren uniformierten Kollegen, die das Gebäude umzingelt hatten, nicht versehentlich zum Opfer zu fallen; andererseits um Whites Kameraden zu erledigen, um die es sich bei den Fliehenden zweifellos handelte. War auch der legendäre Black unter ihnen?
    Überall in den umliegenden Ruinen regten sich Schatten. Das Lager war eingekesselt. Rings um sie wirbelte Schnee auf und pausenlos erklang das fast lautlose Pitsch! Pitsch! Pitsch! schallgedämpfter Waffen.
    Matt trat einem jungen WCA-Mann, der ihm den Weg verbaute, ins Gemächt und verschwand mit einem Hechtsprung hinter einem Bauschuttstapel. Am anderen Ende des Hofes erblickte er unter den Beschossenen einen großen muskulösen Blondschopf, dessen kantiges Kinn und Gesichtszüge ihm merkwürdig bekannt vorkamen. Einer seiner Begleiter stieß einen Schrei aus, stürzte und blieb mit verrenkten Gliedern liegen. Der Große, den Matt für Black hielt, verharrte, fuhr herum und zerrte den Kameraden mit sich, doch dann schien er zu erkennen, dass seine Hilfe zu spät kam. Er fletschte wütend die Zähne, riss seine Waffe hoch, feuerte eine donnernde Salve zu den Fenstern und Dächern hoch und eilte dann zur nächsten offenen Hintertür, in der er verschwand.
    Einer seiner beiden noch lebenden Begleiter, die ihm dicht auf den Fersen waren, hatte kein Glück und wurde erschossen, bevor er die Tür erreicht. Der dritte kam zwei Angehörigen von Garretts Gruppe in die Quere. Erst jetzt sah Matt, dass es sich um eine junge Frau handelte. Seine Waffe flog hoch und machte Pitsch! Einer der WCA-Agenten ließ sein Schießeisen fallen, griff sich an den rechten Arm und schwankte so heftig, dass er gegen seinen Kollegen fiel und ihn aus dem Gleichgewicht warf.
    Die junge Frau nutzte die Gelegenheit, um ihm einen Tritt vors Schienbein zu versetzen. Im gleichen Augenblick tauchte die hünenhafte Gestalt Blacks im Türrahmen auf. Seine Waffe spuckte Feuer.
    Ich kenn diesen Typen, dachte Matt verdutzt. Ich kenn ihn von früher! Aus der alten Zeit…
    Black erledigte zwei weitere Agenten, die seine Begleiterin fast erreicht hatten, dann einen dritten. Schließlich packte er die junge Frau am Kragen, riss sie zurück und tauchte mit ihr im Inneren des Gebäudes unter.
    Nun strömten grau gekleidete WCA-Agenten in den Innenhof. Matt versetzte Garrett, der sich inzwischen verwirrt aufgerappelt hatte, einen Schwinger, der ihn nochmals zwei Zähne ausspucken ließ. Weg hier, dachte er. In dieser Liga spiel ich nicht mit.
    Dann bemerkte er eine Bewegung in seinem Rücken. Er wollte herumfahren, doch im gleichen Moment krachte etwas auf seinen Hinterkopf und zeigte ihm explodierende Sterne.
    Der heimtückische Angreifer hatte wohl nicht damit gerechnet, dass Matt auf den Beinen blieb.
    Aber genau das tat er, und mehr: Er fuhr herum und schlug blindlings zu. Die stahlharte Waffe in seiner Hand krachte ins Gesicht eines Burschen, der ihn mit seinem Schießeisen geschlagen hatte, und warf ihn neben Jazz zu Boden.
    Matt kochte vor Wut. Nicht mit mir, Crow! dachte er grimmig. Nicht schon wieder!
    Dann nutzte das allgemeine Chaos, um sich abzusetzen.
    ***
    Acht Jahre zuvor
    Auch an seinem 22. Geburtstag wurde Black von Colonel Arthur Crow mit einem heiklen Auftrag an der Oberwelt geschickt. Crow hielt nicht viel von Sentimentalitäten, und Geburtstagsfeiern gehörten für ihn dazu.
    Draußen herrschte Frühling. Das Eis des Potomac war vor einer Woche aufgebrochen. Am Tidal Basin dösten graue Echsen in der Sonne. Die Stadt war

Weitere Kostenlose Bücher