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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konzentrierte sich, wie er sich noch nie konzentriert hatte.
    Und er dachte: „Captain Rog Fanther - können Sie Kontakt mit mir aufnehmen?"
    Gucky rechnete nicht sofort mit einer Antwort und war daher auch nicht enttäuscht, als keine kam. Er registrierte weiterhin die wirren Impulse und bemerkte keinerlei Veränderung. Fanthers Gehirn reagierte nicht.
    Gucky versuchte es noch einmal: „Ich stehe hier im Auftrag Perry Rhodans. Wenn Sie Captain Fanther sind und mich hören, geben Sie mir ein Zeichen."
    Er wartete.
    In die zu empfangenden Impulse des Koordinators mischten sich Störungseffekte. Gucky konnte sich zuerst nicht erklären, woher sie kamen, aber dann kam ihm zu Bewußtsein, daß es sein Individualabsorber sein mußte, der einen klaren Empfang verhinderte. Wenn er ihn ausschaltete, würde es vielleicht besser sein.
    Aber noch wagte er es nicht, den schützenden Absorber auszuschalten. Wenn es in der Trägerkuppel empfindliche Detektoren gab, würde man ihn sofort entdecken und anpeilen können. Das war zu gefährlich.
    Die graue Gehirnmasse in der Plasmaflüssigkeit bewegte sich nicht. Schwerelos schwebte sie in der Brühe, von den Impulsleitern gehalten.
    Sie gab keine Antwort.
    Dafür wurde das telepathische Stöhnen stärker und intensiver. Es verriet eine ungeheure Qual - und verriet die Enttäuschung darüber, sich nicht mitteilen zu können. Gucky ahnte nicht, was Fanther daran hinderte, ihm eine telepathische Botschaft zu übermitteln. Wenn er seine Qual übermitteln konnte, warum dann nicht auch eine Mitteilung, und sei sie noch so kurz?
    Gucky fühlte sich bedrückt und hilflos. Er trat noch näher an den Kugelbehälter heran. Erst jetzt fiel ihm auf, daß das Gehirn leicht pulsierte, so als habe ein plötzlich entstehender Blutstrom es belebt.
    Fasziniert starrte er auf das Wunder, denn es mußte ein Wunder sein, nach all der Bewegungslosigkeit und scheinbaren Ruhe.
    Die Impulse veränderten sich nicht. Es war, als liefen sie von Band ab und seien vorgespeichert gewesen, um bei Bedarf abgespielt werden zu können. Die unterschiedlichen Nuancen waren eingeplant worden.
    Aber es konnte keine gespeicherte Telepathiesendung sein. Dazu hatte das Gehirn zu genau reagiert.
    Was also war es denn?
    „Melden Sie sich, Captain Fanther!" dachte Gucky verzweifelt. Er wußte bald nicht mehr, was er noch tun sollte. Intensiver konnte er nicht mehr senden. „Geben Sie mir ein Zeichen, daß Sie mich verstehen!"
    Aber das Zeichen kam nicht, sosehr Gucky sich auch bemühte, die geringsten Anhaltspunkte dafür zu bemerken.
    Captain Rog Fanther verstand ihn nicht oder konnte nicht antworten.
    Oder wollte er nicht antworten?
    Das war eine Möglichkeit, an die Gucky bisher noch nicht gedacht hatte. Sie erschien ihm auch recht unwahrscheinlich und er verwarf sie gleich wieder.
    Die Störungen des Individualabsorbers lenkten ihn immer mehr ab, bis er sich entschloß, ihn wenigstens für drei oder vier Sekunden auszuschalten. Das Risiko war groß, aber er mußte es in Kauf nehmen.
    „Captain Fanther, vielleicht wollen Sie antworten und können nicht. Ich werde meinen Absorber für drei Sekunden ausschalten, wenn ich die Hand hebe. Dann nehmen Sie Kontakt auf. Verstanden? Also..."
    Gucky hob die Rechte, während er mit der Linken den Absorber ausschaltete. Er wartete drei Sekunden, dann schaltete er ihn wieder ein. Als er eine geringfügige Veränderung der Schmerzimpulse bemerkte, schaltete er ihn abermals ab, diesmal für etwa fünf Sekunden.
    Aber es kam keine telepathische Botschaft.
    Guckys Enttäuschung steigerte sich zur Verzweiflung. Da stand er so dicht vor der Lösung des. ganzen Rätsels, und er war hilflos. Immerhin hatte er schon einiges herausgefunden. Aber es genügte noch nicht. Auf keinen Fall genügte es, OLD MAN in den Dienst der Terraner zu stellen, wie es von den Erbauern ursprünglich vorgesehen war.
    Seit dem letzten Kontakt mit Ras und Jumpy war fast eine Stunde vergangen. Es wurde Zeit, in die erste Sektion zurückzukehren, oder er würde noch den Start der beiden Schiffe versäumen und in OLD MAN festsitzen. Aber es würden ja später noch andere Schiffe starten, und jedesmal mußte der grüne Schutzschirm ausgeschaltet werden. Er würde dann notfalls bis New Luna teleportieren und die Höhle aufsuchen.
    Noch einmal starrte er auf das Gehirn.
    „Captain Rog Fanther, zum letztenmal: Melden Sie sich! Melden Sie sich...!"
    Aber Captain Rog Fanthers Gehirn antwortete nicht.
    Wenigstens nicht so,

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