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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gigantischen Kalup-Konvertern. Alles wurde ferngesteuert und entsprechend gewartet.
    Nicht ein einziger Roboter war zu bemerken.
    Gucky sprang nach oben, eine Etage höher. Dann wieder dem Zentrum zu. Er fand zum erstenmal Mannschaftsquartiere, nicht eingerichtet und leer. Ihre Anordnung verriet ihm die Richtung, in der er weiter zu suchen hatte.
    Die Kommandozentrale konnte nicht mehr weit sein.
    Und dann, mit einem letzten Sprung, stand Gucky mitten in ihr.
     
    *
     
    Der Raum war gegen Strahlung jeder Art abgesichert, besaß aber keinen eigentlichen Energieschirm zum Schutz. Er war riesig groß und hatte eine gewölbte Decke, aus der das Licht kam. Genau in der Mitte des Raumes stand auf einem Podest ein durchsichtiger Kugelbehälter von einem Durchmesser, den Gucky auf weniger als anderthalb Meter schätzte.
    Zahllose Kabel und Impulsleiter waren mit dem Kugelbehälter verbunden. Sie führten zu Kontrollanlagen, die unverkleidet an den Wänden des Raumes standen oder hingen. Dort verschwanden sie, oft einfach in der kahlen Wand.
    Aber es blieb Gucky nicht viel Zeit sich mit den technischen Anlagen der Zentrale zu beschäftigen.
    Die telepathischen Impulse, die auf ihn eindrangen und ihn regelrecht überfielen, waren zu stark. Sie ergaben keinen geordneten Sinn, sondern verrieten - ähnlich wie beim Kommandanten der ersten Sektion fürchterlichen Schmerz und grenzenlose Verzweiflung. Es waren die wirren Gedanken eines Wahnsinnigen - oder eines beinahe Wahnsinnigen.
    Gucky peilte die Quelle an, und sein Blick fiel erneut auf den durchsichtigen Kugelbehälter in der Mitte der Zentrale.
    In ihm liefen die bunten Impulsleiter zusammen.
    In ihm liefen alle Enden zusammen!
    Der Behälter war mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt, in der ein grauer, formloser Klumpen schwamm.
    In ihm endeten die Leitungen und hielten ihn in der Mitte der Flüssigkeit fest.
    Der graue Klumpen schickte die Impulse aus.
    In dieser Sekunde begriff Gucky die ganze Wahrheit, und sie war so schrecklich, daß seine Beine zu zittern begannen. Er mußte sich setzen sonst wäre er zu Boden gestürzt.
    Er fühlte, wie ihm dunkel vor den Augen wurde, aber er nahm seine ganze Willenskraft zusammen, um die grauenvolle Wahrheit ertragen und in sich aufnehmen zu können. Er starrte auf den Glasbehälter und die graue Masse darin.
    Der Klumpen war ein Gehirn.
    Wahrscheinlich Captain Rog Fanthers Gehirn.
    Die Zusammenhänge wurden klar. Die Offiziere, die vor mehr als fünfzigtausend Jahren OLD MAN gebaut hatten, waren körperlich schon lange tot. Sie hatten kein Mittel gefunden, sich unsterblich zu machen. Aber sie hatten ihre Gehirne konserviert.
    Die ehemaligen Herren der Robotstation waren menschliche Gehirne gewesen, aber das System hatte nicht funktioniert. Irgend etwas war geschehen. und sie hatten die Macht abgeben müssen.
    Zuerst an das positronische Gehirn OLD MANs, dann an die Hypnokristalle.
    Ihr Opfer war umsonst gewesen.
    Oder nicht...?
    Gucky betrachtete das Gehirn Fanthers und konnte jetzt sogar die einzelnen Windungen unterscheiden. Die Impulsleiter drangen nur an ganz bestimmten Stellen ein. Sie waren es gewesen, die einst die Befehle weitergetragen und zur Ausführung gebracht hatten.
    Das in der Plasmabrühe schwimmende Gehirn war nicht wahnsinnig, das spürte Gucky nun überdeutlich. Es war lediglich stark beeinflußt und fand den Weg in die Freiheit nicht mehr zurück. Es war gesund und denkfähig, aber es war so unter Druck gesetzt, daß es zu keinem klaren Gedanken mehr fähig war.
    Aber es war noch immer ein menschliches Gehirn!
    Gucky erhob sich, immer noch schwankend, und ging näher an den Kugelbehälter heran. Dicht davor blieb er stehen, um sich jede Einzelheit einzuprägen. Rhodan würde von ihm einen detaillierten Bericht erwarten, und er sollte ihm bekommen.
    Bis in die Zentrale mit dem Gehirn waren noch keine Hypnokristalle vorgedrungen. Die Beeinflussung mußte von außen und über die Leiter erfolgen. Die Befehle liefen nun einfach in der umgekehrten Richtung, das war alles. Wenn man die bunten Impulsleiter unterbrach, hörte die Beeinflussung auf.
    Aber das wagte Gucky nun doch nicht. Er wußte nicht, was in einem solchen Fall geschah oder geschehen konnte. Außerdem durften die Kristalle nichts von seiner Anwesenheit bemerken, sonst gerieten Ras und Jumpy in unmittelbare Lebensgefahr.
    Er beschränkte sich also auf den Versuch, eine telepathische Verbindung zu dem fünfzigtausend Jahre alten Gehirn herzustellen. Er

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