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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verraten...?"
    „Natürlich nicht, mein Sohn. Wo steckt Ras denn überhaupt?"
    Es war später Nachmittag, und die gelbe Sonne senkte sich den westlichen Gebirgskämmen entgegen. Die Luft war klar und rein, so wie das Wasser in dem See. Der Boden war felsig und unbewachsen. Risse und Spalten durchzogen ihn. Nach Norden zu war das Gelände flach und übersichtlich. In der Ferne waren vage Umrisse von Jelly-City zu erkennen.
    „Dort drüben kommt er", sagte Söhnchen plötzlich und machte einen begeisterten Luftsprung. „Er ist noch schlechter gelandet als ich. Warum marschiert er denn und teleportiert nicht?"
    Ras hatte sein Paket auf den Schultern und kam die Geröllhalde herabmarschiert. Schnaufend setzte er seine Last ab.
    „Glatt um einen Kilometer versprungen", gab er zu. „Aber bei der großen Entfernung ist das kein Wunder. Wo stellen wir den Transmitter auf?"
    Gucky sah in Richtung der nahen Berge im Westen.
    „Gleich dort drüben, wo die Höhlen sein sollen. Wenn wir eine mit der Öffnung nach Norden finden, können wir die Stadt ständig beobachten. Und Wasser haben wir auch in der Nähe, wenn mal jemand baden möchte."
    Sie hielten sich nicht lange auf, sondern teleportierten in Richtung der Berge, die kaum zwei Kilometer entfernt waren. Nach einigem Suchen entdeckten sie mehrere Höhlen, von denen aber nur eine für ihre Zwecke geeignet war. Die Öffnung lag einige Meter über der Plateauebene und genau nach Norden. Der Blick nach Jelly-City war frei. Die Höhle selbst war tief genug, um den Transmitter und die später eintreffenden Ausrüstungsgegenstände aufzunehmen. Man konnte es sich hier schon ganz gemütlich einrichten, was hinsichtlich der wahrscheinlich bevorstehenden Wartezeit sehr wichtig war.
    Schnell setzten sie den Transmitter zusammen und schlossen den Mikroreaktor an. Es handelte sich um einen kleinen Transmitter, der jeweils nur eine Person befördern konnte, beziehungsweise eine entsprechend große Menge an Material. Die Reichweite war mit fünftausend Kilometern äußerst gering.
    Ras Tschubai gab über den Transmitter das vereinbarte Signal ab, um den wartenden John Marshall davon zu unterrichten, daß alles für den Empfang vorbereitet war. Es genügte ein dreimaliges Einschalten des Empfängers. Am Sender auf der FREYT würde die grüne Bereitschaftslampe dreimal aufleuchten. Das genügte.
    „Nun wissen sie Bescheid", murmelte Gucky. „Sie wissen, daß wir heil gelandet sind und das Ding zusammengebaut haben. Gleich werden Marshall und Sengu aus dem Käfig Purzeln..."
    „Einer nach dem anderen", belehrt ihn Ras todernst. „Beide zusammen geht leider nicht, weil die Kapazität des Gerätes zu gering ist."
    „Ja, wirklich bedauerlich", stimmte Gucky ihm bei und zupfte am Rock seines Sohnes herum. „Du siehst wieder einmal unmöglich aus! Keine Ahnung von den Vorschriften, was?"
    Söhnchen sah ihn unschuldig an.
    „Was für Vorschriften denn, Papi?"
    „Bekleidungsvorschriften für den Einsatz!" fuhr Gucky ihn an, ehrlich empört. Er wandte sich an Ras.
    „Was meinst du dazu?"
    Der Afrikaner, einer der ältesten und besten Freunde des Mausbibers zuckte die Schultern.
    „Ich finde, ehrlich gesagt, daß er für seine Jugend recht intelligent und anpassungsfähig ist. Was hast du an seiner Uniform auszusetzen? Sie ist tadellos in Ordnung, wie für einen Appell gerichtet.
    Nein, ich finde, man sollte nicht zuviel an unserem kleinen Jumpy herumnörgeln."
    Gucky sah ihn verständnislos an.
    „An wem? Wie hast du ihn genannt?"
    „Jumpy - Springerchen."
    „Jumpy? Ein kleiner Springer?" Gucky holte tief Luft. „Ist das nicht ein wenig untertrieben?
    Schließlich kann Jum... eh, mein Sohn weiter springen als alle Terraner, die keine Teleporter sind. Er wird noch ein Meisterteleporter werden."
    „Die Koseform bezieht sich nicht auf seine Teleporterkünste, sondern mehr auf sein Alter. Ich nenne ihn immer Jumpy. Was dagegen. Jumpy?"
    Söhnchen reckte sich. In seinen Augen war ein seltsames Leuchten.
    „Ich finde 'Jumpy' ganz niedlich, und ein besserer Name ist uns bisher auch nicht eingefallen.
    Außerdem paßt er zu mir. Ich werde einmal der berühmteste Teleporter des Universums sein. Ich werde von Stern zu Stern Jumpen..."
    Gucky erholte sich von seinem Schreck.
    „So, du möchtest also 'Jumpy' heißen? Ausgerechnet so...?"
    „Ja."
    „Erinnert aber so an 'Lumpy' findest du nicht?"
    „Mir auch recht. Aber ich bin es leid, immer mit den unmöglichsten Namen gerufen zu

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