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0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab

Titel: 0310 - Sie starben, wenn er Zeichen gab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wenn er Zeichen gab Sie starben
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mit der man zur Not etwas anfangen konnte. Uns genügte es schon, dass wir zumindest nach einer Beschreibung den Kerl wiedererkannten, den Cesar an die frische Luft gesetzt hatte.
    Wir hielten Green fest, bis Bob Casey mit den Unterlagen erschien. Zu unserem Leidwesen waren die Burschen jedoch nicht registriert.
    »Hat man Ihnen auch in der Centre Street die Bilderbücher vorgelegt, Mr. Green?«, fragte ich.
    Er nickte. »Mit dem gleichen Misserfolg wie hier, Agent Cotton.«
    Wir bedankten uns bei dem Beamten und entließen ihn wieder. Auch Casey zog ab. Die Bücher über New Yorks jugendliche Gewaltverbrecher nutzten uns also nichts? Der einzige Anhaltspunkt, den wir in der Hand hatten, war die Bar in der Cedar Street.
    Wir beschäftigten uns jetzt mit den Karteikarten über die Hafen-Gang, mit den Bildern von Callenger und Queille. Der Mann, der uns in Halle 3 von Queilles Ermordung berichtete, war auch dabei. Er hieß Walt Broadwell. Er war neununddreißig Jahre alt und hatte sieben Vorstrafen aufzuweisen. Gewaltverbrechen fanden wir nicht unter den Delikten, die ihm zur Last gelegt wurden.
    Ich notierte mir alle Angaben in mein Notizbuch. Als mein Magen zu knurren begann, stieß ich Phil an.
    »Was hältst du davon, wenn wir eine Pause einlegen und zur Kantine hochfahren?«
    Wir schoben also den Aktenkram beiseite und verließen unser Office. Auf dem Flur kam uns Victor Delacro entgegen, ein Kollege aus der Vermittlung. Er hielt ein Päckchen in der Hand.
    »Hier, Jerry. Das hat mir O’Brian mitgegeben. Ist an euch adressiert. Ein Cop hat es gerade gebracht.«
    Der Absender war Tony Tyber vom Police Headquarter. Ich betrat noch einmal das Office. Als ich das Päckchen auf dem Schreibtisch ablegte, knurrte mein Magen wieder laut und vernehmlich. Ich drehte mich zu Phil um, der in der Tür stehen geblieben war.
    »Ob es sehr wichtig ist?«
    »Dann hätte Tony bestimmt rasch angerufen, Jerry. Lass es liegen. Wir können ja die-Tür abschließen.«
    Ich ging wieder hinaus. Phil hatte schon sein Schlüsselbund in der Hand. Er schloss ab und steuerte neben mir auf den Lift zu. In der Kantine war es ruhig. Außer uns saßen nur drei Kollegen an einem Tisch. Die Frühstückszeit war schon vorbei, und der Ansturm auf den Mittagstisch setzte erst in einer knappen Stunde ein.
    Wir bestellten Schinken mit Ei und einen Kaffee.
    Wir hatten unsere Mahlzeit gerade verdrückt und wollten uns eine Zigarette anzünden, als es einige Stockwerke unter uns einen lauten Knall gab. Hier oben klirrten die Fensterscheiben.
    »Schätze, Tony hat sich einen netten Scherz mit uns erlaubt«, meinte Phil und wischte sich über die Augen.
    »Wozu doch ein hungriger Magen manchmal gut ist«, sagte ich.
    Dann standen wir auf und gingen ruhig zum Lift zurück. Als wir die Kabine in unserer Etage verließen, flitzten die Kollegen von allen Seiten heran.
    »Mensch, wer hat’s denn auf euch abgesehen?«, erkundigte sich Cercil Brooke, unser Experte für Falschgeld. »Sie haben euer Office in Trümmer gelegt!«
    »Wir haben es bis in die Kantine gehört, Cecil«, meinte ich lakonisch.
    Einen Schlüssel brauchten wir nicht mehr. Die Tür lag im Flur. Unser Office bot einen Anblick wie nach einem Bombenangriff. Trümmer und Scherben bedeckten den Boden. Mein Schreibtisch hatte sich in Holzteilchen aufgelöst. Phils Schreibtisch hatte zwei Beine verloren.
    In dieser chaotischen Landschaft turnte Jonny Baker herum. Sein Kommentar bestand in einem fröhlichen: »Hallo, Kollegen. Glück gehabt!«
    Phil bemerkte: »Du solltest deinem knurrenden Magen eine Extrawurst bescheren, Jerry. Stell dir mal vor, wir wären satt gewesen.«
    »Dann hätten wir gestern Nacht unseren letzten Whisky getrunken.«
    »Nicht auszudenken.«
    Jonny Baker fummelte Schräubchen und Drahtenden aus dem Trümmerfeld hervor und legte seine Fundstücke auf ein Zeitungsblatt.
    »Wie haben sie euch denn dieses Kuckucksei serviert?«
    »In einem Päckchen, Jonny. Mit dem Absender des Police Headquarter.«
    »Netter Einfall«, gab er zu. »War es verschnürt?«
    »Mit hauchdünner Kordel.«
    »Also mit Doppelsicherung.«
    »Wie ist das zu verstehen?«
    »Sie musste ja damit rechnen, dass ihr euch für den Inhalt sofort interessieren würdet. Also haben sie einen Zünder eingebaut, der beim Öffnen der Kordel in Aktion getreten wäre. Um ganz sicher zu gehen, haben sie auch noch einen Zeitzünder eingebaut. Wen haltet ihr für den wirklichen Absender?«
    Ich zuckte die Achseln. »Es gibt

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