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0311 - Am Todestag von Isabell

0311 - Am Todestag von Isabell

Titel: 0311 - Am Todestag von Isabell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Todestag von Isabell
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Hintergrund.
    Ich lehnte mich gegen den Kleiderschrank, und dann harrten wir der Dinge, die da kommen sollten.
    »Ist alles bereit?«, fragte Gordon Hardman.
    Ein vielstimmiges Ja erscholl und dann blies der Hausherr die Kerze aus. Es war stockfinster. Man hörte nur das gepresste Atmen der Okkultisten und das Grollen eines auf ziehenden Gewitters.
    Ich fand, es sei gerade die richtige Situation für eine Geistererscheinung. Die Luft war muffig, die Dielen knisterten leise, und eine Fliege, die sich verirrt hatte, surrte herum.
    Einer, ich nahm an, es war Hardman, begann mit dumpfer Stimme und in singendem Tonfall einen unverständlichen Sermon.
    Als er verstummte, nahm ein zweiter den Singsang auf und so ging es fort, um den Tisch herum. Es erinnerte mich an die Beschwörungen afrikanischer Medizinmänner, die sich dadurch selbst in Trance versetzten.
    Draußen grollte der Donner, und Blitze zuckten bläulich durch die geschlossenen Fensterläden.
    Genauso plötzlich, wie sie begonnen hatten, verstummten die Stimmen. Es blieb still, ganz still. Nur der Donner grollte.
    »Isabell… Geist der Isabell Hardman! Wo du auch bist, im Himmel oder in der Hölle. Geist der Isabella, zeige dich uns!« Das war Hardmans Stimme.
    Ein Wind war aufgekommen und pfiff durch die Zweige der Bäume vorm Fenster. Die Blätter raschelten, etwas 48 flog gegen die Scheibe, und ich ertappte mich, dass ich zusammenzuckte.
    »Isabell!« Hardman hatte seine Stimme erhoben.
    Es klang fordernd, als er wieder rief: »Isabell, unseliger Geist, erscheine!«
    Narrte mich meine Phantasie oder bewegte sich etwas hinter dem Schrank? Ich lehnte mich stärker dagegen und verspürte deutlich einen Druck, als ob jemand versuche, die Tür von innen zu öffnen.
    Jetzt wurde es mir zu viel. Entsetzt machte ich einen Sprung nach vorn. Ich fühlte, wie die Tür aufflog und ein Körper gegen mich prallte.
    ***
    Dieser Anprall brachte mich zur Besinnung. Geister sind gewichts- und körperlos. Ich wusste, wo der Lichtschalter war. Ich rempelte Phil an, stolperte, bekam aber den Schalter zu packen, und dann flammte die Birne auf.
    Zuerst sah ich Gordon, der als Einziger mit verzücktem Gesicht und weit ausgebreiteten Armen dastand. Er schreckte zusammen, blinzelte, und auch der Rest der Versammlung kam wieder zu sich. Dann drehte ich mich um. Es war natürlich ein Zufall, dass gerade jetzt der Donner laut grollte. Er vermischte sich mit ein paar erstickten Ausrufen und Schreien, die dem galten, was aus dem geöffneten Schrank gefallen war.
    Auf dem Boden lag, in einen Morgenmantel gehüllt und mit einem um den Hals verknoteten Strick,Trixy Hardman. Ihre Augen starrten ins Leere, ihr Mund war wie zu einem Schrei auf gerissen, ihre Hände zu Fäusten geballt. Trixy Hardman war tot, ermordet auf dieselbe Weise wie Oliver Motley. Der Mörder, der Weiße Frau spielte, hatte beim zweiten Versuch Erfolg gehabt.
    Die gespensterhafte Stimmung war im Nu verflogen. Dies war furchtbare Realität.
    »Niemand verlässt den Raum«, befahl ich und zog zur Bekräftigung die Waffe.
    Phil stürmte hinaus, um die Mordkommission zu alarmieren. Nach zwei Minuten war er zurück und nickte.
    Während mein Freund an der Tür Posten bezog, bückte ich mich. Der Körper war noch warm. Sie konnte noch nicht sehr lange tot sein.
    Gordon Hardman kam langsam und voller Entsetzen näher. Neben seiner ermordeten Tochter sank er auf die Knie und betete laut. Dann plötzlich hob er die Arme zum Himmel und schrie: »Ich verfluche dich, Isabell! So wie dein Körper verbrannt wurde, soll auch dein Geist ewig in der Hölle brennen! Verflucht seist du bis zum jüngsten Tag! Verflucht! Verflucht!«
    Es war lächerlich, dennoch graute mir vor der Inbrunst, mit der der abergläubische alte Mann den Geist seiner Ahnfrau verdammte.
    Die anderen Teilnehmer der Sitzung standen wie ein Haufen Schafe im Gewitter in einer Ecke. Mitten zwischen ihnen waren auch Evelyn und Sam Delory. Auch sie schienen vor Schreck wie versteinert zu sein.
    Erst als Hardman nach dem Strick griff, um ihn zu lösen, fasste ich ihn am Arm und zog ihn hoch.
    Er stand, zitternd wie Espenlaub, neben mir und murmelte unverständliche Beschwörungen oder Gebete.
    Dann kam unsere Mordkommission und mit ihr die Wirklichkeit. Scheinwerfer flammten auf. Doc Baker untersuchte die Tote.
    »Vor einer Stunde ungefähr«, sagte er, »Tod durch Erwürgen.«
    »Ich möchte nur wissen, wie es kommt, dass die Leiche so plötzlich gegen die Schranktür

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