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0311 - Am Todestag von Isabell

0311 - Am Todestag von Isabell

Titel: 0311 - Am Todestag von Isabell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Todestag von Isabell
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Lieutenant Crosswing von der Stadtpolizei.«
    Ich hatte mich also nicht getäuscht. Die zwei waren zusammen in verfrühte Flitterwochen gefahren. Es dauerte nicht lange, bis das Telefon wieder klingelte.
    Es war Detektive-Lieutenant Crosswing. »Hören Sie, Jerry, ich muss Ihnen etwas erzählen. Wenn es nicht einen so tragischen Hintergrund hätte, könnte man darüber lachen. - Ich erhielt vor einer Viertelstunde den Besuch eines Herrn und einer Dame, die Mister Gordon Hardman zu mir geschickt hatte. Die beiden sindVorstandsmitglieder der Gesellschaft für Occult Sience, also eine Gesellschaft für okkulte Wissenschaft. Sie eröffneten mir, dass man sich mit dem Phänomen der Weißen Frau in Gordon Hardmans Haus beschäftigt habe und zu dem Schluss gekommen sei, den-Versuch zu machen, den mordenden Geist durch auf eine wissenschaftlicher Grundlage beruhenden Beschwörung zur Ruhe zu bringen. Man wolle zu diesem Zweck morgen um Mitternacht eine Séance im Zimmer der Isabell abhalten und zweifele nicht daran, den Geist zur Materialisation zu zwingen.«
    »Wozu will man die schöne Isabell zwingen?«, fragte ich.
    »Zur Materialisation. Falls Sie das nicht begreifen sollten, Jerry, es bedeutet, den Geist dazu zu bringen, dass er körperlich in Erscheinung tritt.«
    Ich lachte.
    »Jerry, ich berichte Ihnen nur, was die beiden wollen. Mister Hardman hat, wie sie mir erklärten, geradezu enthusiastisch zugestimmt. Er hatte jedoch gesagt, das Zimmer sei behördlich verschlossen und man müsse sich wegen Freigabe an mich wenden. Was halten Sie davon?«
    »Wenn diese armen Irren ihren Humbug unbedingt veranstalten wollen, so würde ich an Ihrer Stelle nichts dagegen haben. Lassen Sie das Theater ruhig stattfinden. Ich werde mir sogar das Vergnügen machen, dabei zu sein. Vielleicht sind Sie so gut und fragen, ob die okkulten Damen und Herren etwas dagegen einzuwenden haben.«
    »Werde ich, und ich wünsche ihnen im Voraus viel Spaß.«
    Ich schüttelte den Kopf und hängte ein. Was es nicht alles gab.
    Phil, dem ich davon erzählte, wollte sich totlachen. Wir beschlossen, am nächsten Abend während der Geisterstunde zugegen zu sein. Vorläufig hatten wir jedoch ganz andere Sorgen.
    »Ein gewisser Elia Habacook möchte Sie dringend sprechen«, meldete der Kollege aus der Zentrale. »Ich habe ihn in das Besucherzimmer geführt.«
    »Was ist das für ein Vogel, und was will er?«, fragte ich.
    »Er sieht aus wie ein Südländer und spricht Englisch mit osteuropäischem Akzent. Er sagte, es handele sich um den Juwelenraub.«
    Ich ging hinüber und holte mir den Mann in mein Büro. Er trug einen bis fast auf den Fußboden reichenden, schwarzen Frack, eine ebenso schwarze Mütze auf dem Kopf und hatte einen Bart.
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Habacook?«, fragte ich.
    Er breitete verlegen die Hände aus und sagte stotternd: »Es ist eine außerordentlich unangenehme, eine schrecklich peinliche Angelegenheit, aber ich will meine Pflicht als Bürger erfüllen, auch wenn es mich, Gott sei’s geklagt, eine Menge Dollars kostet.«
    »Na, dann schießen Sie mal los, Mister Habacook«, ermunterte ich ihn.
    »Kommt doch heute Morgen eine schöne, junge Dame zu mir und sagt, sie müsse einen Ring versetzen, obgleich es ein teures Erbstück sei. Sie wollte tausend Dollar dafür haben, und ich bot ihr zweihundert. Zum Schluss einigten wir uns auf fünfhundert, die ich ihr bezahlte. - Als ich dann später zufällig das Verzeichnis der bei Lambert geraubten Schmucksachen durchsah, merkte ich, dass dieser Ring dazugehören müsse. Er ist so außergewöhnlich, dass man das gar nicht verkennen kann.«
    »Haben Sie den Ring bei sich, Mister Habacook?«
    »Ja, hier ist er«, seufzte er, zog ein großes rotes Taschentuch heraus, löste eine zum Knoten geschützte Ecke und entnahm einen goldenen Ring, der mit einem Rubin, einem Smaragd und einem Saphir, alle von gleicher Größe besetzt war.
    Ich holte die Akte mit dem Verzeichnis und hatte den Ring sehr schnell gefunden. Allerdings hatte Lambert dessen Wert mit zweitausendfünfhundert Dollar angegeben. Vorausgesetzt, dass die Frau das Pfand nicht wieder ausgelöst hätte, würde Mister Habacook ein glänzendes Geschäft gemacht haben.
    »Wie sah die Frau aus, die Ihnen den Ring brachte?«, fragte ich.
    »Es war ein sehr nettes Mädchen, möchte ich sagen. Ich glaube nicht, dass sie viel über zwanzig Jahre alt war. Sie war sehr zierlich und hatte schwarzes Haar. An ihre Kleider kann ich

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