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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fotos seien billige Montagen.
    Das ließ sich zwar durch die Negative widerlegen, aber wer würde sich schon dafür interessieren?
    Und dann plötzlich sah John Forgot das Mädchen.
    So wie in der Explosionsnacht der kahlköpfige Mann, erschien es aus dem Nichts, nur mit einer mächtigen antiken Streitaxt »bekleidet«. Fogot glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Aber das Mädchen verschwand nicht wieder, sondern sah sich um und ging dann in Richtung Straße.
    Forgot knipste.
    Und er wollte das Mädchen ansprechen, vielleicht ließ sich noch eine Menge herausholen. Sie würde ja wohl in der Lage sein, ihr plötzliches Auftauchen erklären zu können. Tausend Spekulationen schossen dem Reporter durch den Kopf. Er dachte an die Berichte vom geheimnisvollen Verschwinden von Tausenden von Menschen in jedem Jahr, er dachte an das Verschwinden von Schiffen und Flugzeugen im Bermuda-Dreieck… Sollte hier an dieser Stelle etwa der gegenteilige Effekt zum Tragen kommen? Das war im Moment die einzige halbwegs logische Erklärung.
    Das nackte Mädchen sah ihn, ließ die Axt fallen und rief ihn an. Er knipste weiter. Selbst wenn aus der Reportage nichts werden sollte, hatte er dann immer noch prachtvolle Aktaufnahmen, die er an einschlägige Magazine verkaufen konnte.
    Aber da sah er hinter dem Mädchen Bewegung.
    Reiter kamen aus dem Nichts her--vor, Reiter auf knöchernen Pferden, gerüstet wie im Mittelalter oder in der Antike… und diese Reiter waren selbst Skelette!
    Und das Mädchen schrie auf!
    »Fliehen Sie, rasch!« rief es dem Reporter zu und rannte davon.
    Er dachte gar nicht daran zu fliehen. Er machte wieder Sensationsfotos! Der Motor der Kamera surrte ununterbrochen. Sechsunddreißig Bilder waren im Nu durchgezogen. An eine Gefahr für sich selbst dachte John Forgot nicht. Er sah nur seine sich rasend schnell bewegenden Motive. Und dann waren sie heran, die Reiter. Gerade verschoß er das vorletzte Bild, als er begriff, was er da fotografierte.
    Das Schwert, das auf ihn herabsauste!
    Und die wilde Jagd preschte schon weiter, nahm die Verfolgung des Mädchens auf, das die Straße hinunterrannte und dessen Vorsprung rasend zusammenschmolz…
    ***
    Asmodis hielt sich noch in New York auf. Er besaß hier mehrere Tarnexistenzen und nutzte die Gelegenheit seines Aufenthaltes, diversen Geschäften nachzugehen. Ein Büro, das unterhalten wurde, mußte ja schließlich zuweilen auch mal besetzt sein und Aktivitäten zeigen.
    So hatte Asmodis in einer Blitzaktion als sein eigener Makler das Grundstück veräußert, auf dem das explodierte Haus gestanden hatte, und ein Architektenbüro unter seiner Leitung machte sich für den neuen Besitzer bereits daran, Bauentwürfe für ein neues Gebäude zu erstellen. Ein griechischer Millionär wollte sich hier ansiedeln und ein Haus nach seinen ganz speziellen Vorstellungen bauen lassen. Asmodis wollte dafür sorgen, daß es ein ganz spezielles Haus wurde…
    Plötzlich spürte er etwas. Mochte es daran liegen, daß er sich gerade in Gedanken mit eben diesem Haus und Gründstück beschäftigte oder daran, daß er immer noch das Bewußtseinsmuster der in Leonardos Bereich entführten zukünftigen Hexe gespeichert hatte - auf jeden Fall empfand er ihre Anwesenheit.
    Sie war wieder da!
    Darum mußte er sich kümmern, entschied der Fürst der Finsternis spontan. Wenn sie in Leonardos Bann stand, war sie für ihn eine Gefahr, die beseitigt werden mußte; wenn nicht, konnte er sein Vorhaben endlich doch verwirklichen, sie zur Hexe zu machen.
    Er setzte seine teuflische Magie ein. Kraft wurde entfesselt, und innerhalb von wenigen Augenblicken war er vor Ort.
    Er war wieder Damon Modis, nur Damon für das Mädchen, und in seinem weißen Cadillac rollte er seinem ehemaligen Grundstück entgegen. Da sah er das Mädchen bereits! Es war immer noch erfreulich unbekleidet, wie er feststellte - wenngleich ihm das auch unter Umständen unerwünschte Aufmerksamkeit eintrug. Noch unerwünschtere Aufmerksamkeit schufen aber die Skelettreiter, die hinter dem Mädchen her galoppierten, um es einzufangen oder zu töten.
    Asmodis stoppte den Wagen.
    Er stieß die Wagentür auf, sprang ins Freie und machte rasche Handbewegungen. Feuer floß aus seiner ausgestreckten Hand mit den gespreizten Fingern, glitt um das Mädchen herum und erfaßte die Skelettkrieger. Binnen Sekundenbruchteilen standen sie in hellen Flammen und ritten brennend noch ein paar Dutzend Meter weiter, bis sie als Asche zu Boden

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