0311 - Duell in der Hölle
ist Leonardos Hexe! Du wirst dich nicht an ihr vergreifen, oder…«
»Oder was?« zischte Eysenbeiß, wütend über die Störung, ohne das zitternde Mädchen loszulassen. Wang wunderte sich ein wenig, warum die Rothaarige ihre Hexenkraft nicht einsetzte.
Und er grinste über den prydolosen Eysenbeiß.
Im nächsten Moment glaubte er zu träumen.
Er sah den Prydo wieder, der doch zusammen mit Zamorra in der anderen Dimension vergangen sein mußte!
Und auch Zamorra war da! Oder war es Zamorras Geist?
Zamorra und Nicole traten aus dem Haus hervor!
»Die Toten stehen auf«, ächzte der Mongole. »Das gibt’s nicht…«
Auch Eysenbeiß sah die Ankömmlinge und wurde womöglich noch bleicher. Zamorra streckte blitzschnell den Arm aus. Ein geistiger Ruf klang auf.
Und das Amulett, von Wang aufgehoben, fand blitzschnell zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurück! Auf Zamorras Ruf reagierte es ebenso wie auf den von Leonardo, aber es war fraglich, wie Merlins Stern bei einer direkten Gegenüberstellung der beiden Todfeinde entscheiden würde…
Und Zamorra griff mit dem Amulett direkt an.
Im gleichen Moment öffnete sich das Tor, mit dem Leonardo seine beiden Vasallen rief. Wang nutzte die Möglichkeit, packte Eysenbeiß und riß ihn mit sich in das Tor, ehe noch Zamorras Amulett-Energien zuschlagen konnten. Das Tor schloß sich.
Und die Hölle hatte den Großen und den Mongolen verschluckt.
***
Verärgert ballte Zamorra die Fäuste. »Und wieder sind sie verschwunden«, sagte er grimmig. »Wenn ich es doch einmal schaffen könnte, diese Höllenhunde zu erwischen…«
»Eines Tages schaffst du es«, sagte Nicole. Sie zeigte auf die rothaarige Nackte. »Spürst du ihre Hexenkraft? Ich wundere mich, warum sie sich gegen Eysenbeiß nicht mit ihrer Magie verteidigt hat…«
Dafür gab es eine Antwort.
Janice Brendon hatte es nicht gewollt. Ihre Hexenfähigkeiten wurden ihr unheimlich, und sie wollte sie nicht wieder zum Töten, zum Schadzaubern, einsetzen. Am liebsten wäre es ihr gewesen, diese besonderen Fähigkeiten wieder zu verlieren.
Dem Mädchen, fand Zamorra, konnte geholfen werden.
Er schaffte es ein paar Tage später, Janice zu blockieren. Sie erinnerte sich zwar noch an das, was einmal war, aber sie konnte ihre Parafähigkeiten nicht mehr benutzen. Zamorra hatte in ihrem Unterbewußtsein eine Sperre errichtet, die von Janice selbst nicht mehr zu durchbrechen war und die sie an der Anwendung der Zauberkunststückchen hinderte.
Irgendwann zwischendurch schafften sie es auch, Bill Fleming in seiner Wohnung aufzusuchen, und sie waren bestürzt über die Veränderung ihres alten Freundes. Aber Bill gab sich verschlossen und unwirsch. Nur eines wurde deutlich: Gemeinsame Geisterjagden würde es, wenn es nach ihm ging, nicht mehr geben.
Bill war ein völlig anderer Mensch geworden.
Mehrmals versuchte Zamorra an diesem Tag noch, Bill zu einer Meinungsänderung zu überreden. Aber es gelang ihm nicht Fleming war und blieb starrköpfig.
Zamorra konnte nicht die Zeit aufwenden, die er gern aufgewendet hätte. Denn schon wartete ein neues Abenteuer auf sie. Sie wurden abberufen - nach Ägypten…
Bill Fleming blieb allein in New York zurück.
Den Prydo hatte er von Zamorra entgegengenommen, um seine Geheimnisse zu erforschen. Das war das einzige Zugeständnis gewesen, zu dem er sich hatte überreden lassen.
Die Zukunft mußte zeigen, was daraus wurde.
***
In Höllentiefen registrierte LUZIFER, der mächtige Kaiser, das Erscheinen Leonardos, der sich zum neuen Fürsten der Finsternis ausrufen ließ. Ein Überraschungsschlag, mit dem keiner der anderen Dämonen gerechnet hatte, die darauf spekulierten und intrigierten, diesen Platz selbst einnehmen zu können.
Höllenkaiser LUZIFER erhob keinen Einspruch. Das war eine Art Bestätigung dafür, daß Leonardo der neue Herr der Schwarzen Familie war.
Aber LUZIFER dachte an etwas anderes. An jenes Gespräch unter vier Augen, das er mit Asmodis geführt hatte, ehe dieser aus der Hölle verschwand, als Verräter gebrandmarkt und im Geheimeinsatz gegen die DYNASTIE DER EWIGEN unterwegs. Aber außer der DYNASTIE war noch ein anderes Thema zur Sprache gekommen.
Niemand wußte davon außer den beiden Gesprächspartnern selbst -Asmodis und LUZIFER.
Und LUZIFER - schwieg…
Nachspiel
Asmodis hatte das Bewußtsein verloren. Seine Gedanken verloschen vorübergehend. Als er wieder erwachte, fühlte er Leonardos Hexe in seiner unmittelbaren Nähe am Wagen. Und er
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