0311 - Duell in der Hölle
auftauchst! Wußtest du, daß ich hier… verflixt, ich bin so durcheinander! Diese Skelette… hast du sie gesehen? Wie kann so etwas möglich sein?«
»Magie«, sagte Damon gelassen. »Magie ermöglicht vieles, wenn man sie beherrscht. Jener, dem die Skelette gehorchen, ist ein Schwarzmagier übelster Sorte. Er ist mein Feind.«
»Was bedeutet das?« stieß sie hervor. Dumpfe Furcht beschlich sie. Wer war Damon wirklich?
»Paß auf«, sagte er. »Wir fahren zu einer anderen Wohnung. Dort wirst du eher zur Ruhe kommen als hier im Wagen. Und dort erzähle ich dir, was hier geschehen ist, und du mir, was du erlebt hast. Okay?«
Sie nickte zaghaft. So ganz wohl fühlte sie sich immer noch nicht in ihrer blanken Haut. Immer wieder sah sie sich um, ob nicht weitere Knochenmänner folgten, oder ob irgend welche anderen Verfolger erschienen. Aber nichts dergleichen geschah. Niemand griff den weißen Cadillac an, der durch die Straßen schnurrte und schließlich in einem anderen Vorort, noch weiter außerhalb der Riesenstadt, in eine Grundstückseinfahrt rollte.
Dahinter befand sich ein weißer Bungalow in einer Art weiträumigem Park. Damon fuhr den Cadillac in eine sich automatisch öffnende und schließende Garage und ließ Janice aussteigen. Er schloß sie in die Arme und küßte sie, und sein Kuß brannte wie glutflüssige Lave auf ihren Lippen.
»Ich bin froh, daß du wieder zurück bist«, sagte er. »Ich hätte dich befreit, wenn es mir möglich gewesen wäre. Komm mit. Willst du…«
»Diesmal nicht allein«, sagte sie. »Bitte, Damon… laß mich nicht wieder allein in deinem Haus.«
Er machte es sich im Bad gemütlich, während sie sich Staub und Angstschweiß vom Körper duschte. Allein wollte sie nicht mehr bleiben; sie hatte Angst davor, abermals entführt zu werden. Damon stattete sie mit einem langen Hemd aus; seine Hosen paßten ihr nicht, aber mit Hilfe eines Gürtels ließ sich das Hemd in ein gewagt kurzes Kleid umfunktionieren und reichte für den Anfang.
Zumal sie vor Damon ohnehin längst keine Scheu mehr empfand.
Ihre anfängliche Sorge, er könne vielleicht mit hinter der Entführung stecken, war geschwunden. Je länger sie in seiner Nähe war, desto größer wurde das Vertrauen zu ihm. Mehr und mehr verdrängte sie alle anderen Gedanken.
Und sie war nicht einmal sonderlich überrascht, als er ihr eröffnete, sie habe sich tatsächlich eineinhalb Tage lang in der anderen Dimension aufgehalten. Er sprach von der Explosion des Hauses. Daß die Skelettkrieger den Reporter getötet hatten, verschwieg er ihr, um sie nicht wieder zu erschrecken.
»Sag mal, Damon… wer bist du eigentlich wirklich? Und wie viele von diesen Häusern hast du noch?« Sie deutete mit dem erhobenen Weinglas in die Runde.
Er lächelte, und es kam ihr wie das Lächeln eines Dämons vor.
»Ich bin erfreulicherweise nicht gerade einer der sieben Ärmsten im Lande«, sagte er. »Du kannst sicher sein, daß ich überall, wo ich mich bewege, zumindest eine Hundehütte stehen habe. Und wer ich bin… na ja. Du wirst es bald erfahren. Gedulde dich noch ein wenig.«
»Warum? Weshalb diese Geheimniskrämerei? Und was hast du mit Magie zu tun?«
»Es gehört alles zuammen«, sagte er. »Warte ab…«
Er verließ den Raum. Unwillkürlich zuckte Janice zusammen. Damon war so seltsam! Und doch wurde sie von ihm angezogen. War das Liebe? Wie konnte sie sich in einen Mann verlieben, von dem sie überhaupt nichts wußte? Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu.
Sprach er nicht immer wieder von Magie? Hatte er nicht angedeutet, Magie zu beherrschen? Wenn da etwas Wahres dran war, konnte es dann nicht sein, daß er Janice mit einem Liebeszauber belegt hatte? Stand sie unter seinem magischen Bann?
Wenn ja, war er dann nicht ebenso schlecht wie der andere, der Schwarzgekleidete und dieser Kuttenmann, der Janice als Hexe verbrennen wollte?
Eine Liebe, die ihr aufgezwungen wurde, wollte Janice nicht! Sie sprang aus dem Sessel auf, weil es ihr im Raum plötzlich zu eng wurde. Mit ein paar Schritten war sie an der Wohnzimmertür, trat auf die Terrasse hinaus und in den Sonnenschein.
Abrupt stoppte sie wieder.
Sie wollte flüchten?
Warum? Wenn sie unter einem Zauber lag, würde sie ohnehin nicht flüchten können. Sie konnte nur Damon zur Rede stellen und hoffen, daß er ihrer Frage diesmal nicht auswich. Aber wohin war er verschwunden? Warum hatte er sie im großen Wohnzimmer allein gelassen?
Janice umklammerte das Weinglas so
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