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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Ullich und Carsten Möbius in Luxor keine Fremden mehr waren, sollten sie doch auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden.
    Sie saßen im nüchtern ausgestatteten Büro von Doktor Mehmet Halak, der die Museen und derzeitigen Ausgrabungen in der Region von Karnak und Luxor leitete. Sie tranken den landesüblichen Tee und Doktor Halak erklärte die Tatsache, daß im Tal der Könige und der Umgebung Männer getötet wurden, auf seine Art.
    »… zwei rivalisierende Gangs von Grabräubern!« beendete er seine Erklärung. »Das ist die Lösung für den Spuk, die ich akzeptiere.«
    »Ich verstehe Ihre Bedenken hinsichtlich einer Erklärung aus den Bereichen des Übersinnlichen!« drückte sich Carsten Möbius in Redewendungen aus, wie er sie bei geschäftlichen Besprechungen oder sonstigen Repräsentationsangelegenheiten benutzte. »Sie sind Wissenschaftler und müssen daher alles ablehnen, was sich nicht mit Zahlen, Daten oder Fakten beweisen läßt!«
    »Aber durch Professor Zamorra haben wir erkannt, daß es diese Dinge jenseits der menschlichen Vorstellungskraft tatsächlich gibt!« setzte Michael Ullich hinzu.
    »Sie kennen Professor Zamorra?« Diese scharf hervorgestoßene Frage war zugleich eine Feststellung. Doktor Halak sprang auf und in sein Gesicht trat eine eigenartige Spannung. Für einen Moment schien es, als wollte es sich verändern. In das streng und vornehm blickende Gesicht des Ägypters kam ein dämonenhafter Zug. Doch in der nächsten Sekunde hatte sich Mehmet Halak wieder unter Kontrolle.
    »Ich habe einige seiner Bücher überflogen!« sagte er dann. »Ganz interessant, was dieser, nun, sagen wir Kollege, da so schreibt. Aber doch alles völlig aus der Luft gegriffen. Dieser Mann rennt Phantomen nach und bildet sich ein, den Teufel zu sehen, wo es gewiß natürliche Erklärungen gegeben hätte!«
    »Wir sind seit einiger Zeit mit Professor Zamorra eng befreundet und haben eine ganze Reihe von Gefahren mit ihm zusammen gemeistert, die sonst unser Tod gewesen wäre. Es gibt diese Kreaturen der Schattenwelt, die Dschinns, die Sheitanii und wie sie alle im Sprachgebrauch des Islam heißen mögen. Wir haben sie selbst gesehen, Doktor Halak!«
    »Solange ich keinen Dschinn oder Scheitan sehe, glaube ich nicht daran!« sagte der Ägypter mit harter Stimme. »Dieser Professor Zamorra erscheint mir wie jener Erich von Däniken, der durch die Welt reist und die Reste alter Kulturen für die Spuren von prähistorischen Raumfahrern hält. Aber das glauben Sie ja dann sicher auch!«
    »Die POINT OF INTEROGATION, mit der wir vor einiger Zeit die Raumbasis der DYNASTIE DER EWIGEN angegriffen haben, stellte alles in den Schatten, was heute Science Fiction ist!« sagte Michael Ullich sanft.
    »Laß mal, Micha!« sagte Carsten Möbius beruhigend auf Deutsch, das der ägyptische Wissenschaftler sicher nicht verstehen konnte. »Die einzigen fliegenden Untertassen, an die dieser freundliche Onkel Doktor glaubt, sind die Untertassen, die ihm sein Weib an den Kopf wirft, wenn er gegen das Gebot des Propheten sündigt und bezecht nach Hause kommt!«
    »Und dann spürt er auch, daß es den Teufel wirklich gibt!« setzte Michael Ullich hinzu. »Der fängt nämlich am anderen Morgen im Kopf an, die Gehirngänge und Verstandeswindungen mit dem großen Hammer abzuklopfen. Das ist der Moment, wo er auch eine Metarmorphose, eine Verwandlung auf magisch-mysthischem Wege, verspürt. Denn der Affe, den er mit nach Hause gebracht hat, wird dann zu einem mächtigen Kater!«
    »Wir werden ja feststellen, was es mit den unerklärlichen Vorfällen im Tal der Könige auf sich hat, Doktor Halak!« sagte Carsten Möbius wieder auf Englisch, das der Ägypter verstand. »Da der Möbius-Konzern die Grabungen im Tal der Könige mitfinanziert, denke ich auch ein Recht darauf zu haben, hier Überprüfungen anzustellen!«
    »Diese Überprüfungen werden noch mit zwei ägyptischen Pfund pro Nacht honoriert!« sagte Doktor Halak. »Aber wenn Ihnen etwas passiert - dieser Professor Zamorra… !« Der Ägypter ließ die Satzfragmente im Raum stehen.
    »Wenn Erpresserbriefe anstelle von uns auftauchen, dann ist das ein Fall für die Polizei und Interpol!« sagte Carsten Möbius hart. »Mein Vater und ich haben schon vor sehr langer Zeit vereinbart, daß grundsätzlich kein Lösegeld für uns gezahlt wird, wenn wir gekidnappt werden. Daher versucht man es in der Halbwelt des internationalen Verbrechens erst gar nicht mehr. Wenn wir aber überhaupt nicht

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