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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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nannte. »Hier ist die Nummer, die du verlangen wirst!«
    »Ich habe Sie verstanden, Doktor Halak!« sagte Miriam Sonders mit geistesabwesender Stimme. Sie trat mit schwankendem Gang einige Schritte vor und nahm den Zettel entgegen.
    »Du wirst, wenn du draußen bist, erwachen und dich an nichts erinnern!« sagte das Leonardo-Wesen. »Und wenn du hier wieder hereinkommen willst, dann hast du anzuklopfen und dich mit Namen zu melden!«
    »Ich verstehe, Doktor Halak!« sagte Miriam leise.
    »Dann geh und tue, wie ich dir befohlen habe!« sagte das Leonardo-Wesen. Während sie nach draußen ging, näherten sich drei Männer dem wirklichen Doktor Halak, der gerade das Gebäude betreten wollte…
    ***
    Doktor Halak sah drei Männer in unauffälliger Kleidung. Bevor er erkannte, was geschah, hatten sie ihn eingekreist.
    »Sie sind Doktor Memeth Halak?« wurde er gefragt. Verwundert nickte der Wissenschaftler.
    »Wir haben Sie gesucht!« sagte einer der Männer mit leiser Stimme. »Wir haben den Auftrag, Sie sofort nach Kairo zu fliegen. Ein wissenschaftlicher Auftrag, der strengster Diskretion unterliegt. Der Direktor des ägyptischen Museums hat sie persönlich angefordert, um eine Expertiese zu erstellen!«
    Doktor Halak überprüfte die vorgehaltenen Ausweise. Diese Männer waren offensichtlich einer Polizeieinheit zugeteilt, die heimlich Grabräuber überwachte und überführte. Grabräuber finden manchmal Dinge, die man als wissenschaftliche Sensationen werten konnte. So geheimnisvoll diese Sache aussah - für ägyptische Verhältnisse war alles völlig normal.
    »Ich sage nur noch eben im Büro Bescheid!« sagte Mehmet Halak. »Und Sie gestatten, daß ich in meiner Wohnung noch einige Dinge des persönlichen Bedarfs zusammenpacke!«
    »Das haben wir bereits für Sie getan, Doktor Halak. Unsere Mission duldet keinen Aufschub. Wenn Sie jetzt mitkommen würden!« sagte der Anführer der Männer. Mehmet Halak blickte in graue Augen, in denen kein Funke von Gefühl zu erkennen war. Dieser Mann führte seine Aufträge mit der gnadenlosen Präzision einer Guillotine aus. »Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß wir im Falle Ihrer Weigerung unmittelbaren Zwang an wenden werden.«
    »Sie überschreiten Ihre Befugnisse!« stieß Doktor Halak hervor. »Sie erzählen mir, daß Sie in meine Wohnung eingedrungen sind… und die Art, wie Sie mich von hier wegbringen wollen, erinnert mich an eine Verhaftung!«
    »Sie können sich später an maßgeblicher Stelle beschweren, Doktor Halak!« sagte der Mann. »Doch dann werden Sie erkannt haben, daß wir so und nicht anders handeln mußten. Es steht zu viel auf dem Spiel… !«
    »… und ob viel auf dem Spiel steht!« dachte Leonardo de Montagne, der durch die Augen des Mann-Wesens sah, ZAMORRA dem Doktor Halak jetzt widerspruchslos zu der Mercedes-Limousine folgte. Niemand in Luxor hatte gesehen, wie diese Limousine mit den drei Männern vor einigen Minuten aus dem Nichts entstanden war, als er, Leonardo de Montagne, den Befehl dazu gegeben hatte.
    Für einen Dämonenfürsten war es gar kein Problem, ein Auto aus dem Nichts entstehen zu lassen. Und schon gar keine Schwierigkeit, drei niederen Dämonen zu befehlen, sich menschliche Tarnexistenzen zu wählen und einen bestimmten Menschen für einige Zeit von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
    Die drei Männer, zu denen der Wissenschaftler jetzt ins Auto stieg, waren sonst körperlose Höllenwesen, die dem Befehl des Leonardo gehorchten.
    Leonardo de Montagne, der nun Fürst der Finsternis geworden war.
    Er hatte es endlich geschafft, Asmodis zu stürzen. Während Asmodis gegen die DYNASTIE DER EWIGEN kämpfte, hatte Leonardo alle Fäden gezogen, ihn von seinem Thron zu stürzen. Denn die Welt war reif. Das Äon wandelte sich. Das Zeitalter der Fische neigte sich dem Ende zu und die Herrschaft des Wassermanns brach an.
    Aquarius, der Herr der Mystik. Die Zeit, da Menschen zu Dämonen werden — und Dämonen zu Menschen. So jedenfalls berichten es die vergessenen Bücher, in denen die Sterndeuter von Chaldäa und die Astrologen von Babylon ihr Wissen für die Nachwelt niedergeschrieben haben.
    So war es Leonardo de Montagne gelungen, selbst zum Dämon zu werden. Was Sangiunis, dem Blut-Dämon, niemals gelungen war, das schaffte Leonardo de Montagne auf Anhieb. Das Wesen, das einst von der Hölle ausgespien wurde, weil es selbst für die Kreaturen Satans zu bösartig war, besiegte den Asmodis.
    Vom designierten Fürsten der Finsternis

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