0313 - Ein gefährlicher Job
Raum hinein in dem gleichen Augenblick, in dem ich die Tür erreichte. Ich sprang über den Körper hinweg.
Sally Winter saß auf der Couch, erstarrt vor Schreck, und nur vier Schritte von ihr entfernt stand Stanley Rullin, schneller vom Tor zurückgekommen, als ich erwartet hatte.
Der Gangster hielt die schweren, knochigen Mörderhände erhoben. Sein Gesicht war verzerrt, und er sah jetzt wirklich wie eine Ratte aus.
Ich war mit einem Satz bei ihm. Ich schmetterte ihm die Faust gegen das Kinn, und der Hieb schleuderte ihn in die nächste Ecke.
Phil und die beiden anderen G-men drangen in den Raum. Einer unserer Leute war blass im Gesicht und presste die Hand gegen seine rechte Schulter. Über seine Finger lief Blut aus der Wunde, die eine von Hank Staffs Kugeln ihm geschlagen hatte.
Ich wandte mich zu Sally Winter um.
»Es tut mir leid, Sally«, sagte ich. »dass ich Sie in das alles hineingezogen habe.«
Sie sah mich aus ihren hübschen, hellen Augen an, als sähe sie mich zum ersten Mal. Dann klappte sie die Lider zu und fiel in Ohnmacht.
Na ja, sie fiel auf die Couch. Ich brauchte sie nicht einmal aufzufangen.
***
Muss ich Ihnen eigentlich noch irgendetwas erklären?
Es war nicht einfach, und das FBI wusste von Anfang an, dass nichts überstürzt werden durfte. Ich musste ganz unten anfangen, und, bei Licht besehen, gelang es mir fünf Monate lang nicht, auch nur einen Schritt weiter in die Spitze der Organisation vorzudringen.
Ich hätte Debro selbstverständlich nicht umgebracht, als Fladow mir den Auftrag gab. Ich hätte ihn verhaftet. Er wäre in einem Gefängnis verschwunden, aber Big Boss hätte ihn auf dem Grund des Hafens geglaubt. Auch Rassallo hatte ich selbstverständlich verhaftet und einen Mord nur vorgetäuscht.
Sieben FBI-Beamte öffneten, sichteten, studierten den Inhalt des Koffers, der einmal der Inhalt von Jurryll Fladows Panzerschrank gewesen war.
Noch einmal wurde klar, welch ein durchtriebener Verbrecher Jurryll Fladow gewesen war.
Gleich einem riesigen Spinnennetz wurden aus diesen Papieren die Fäden sichtbar, an denen Fladow die Organisation geleitet und in der Hand behalten hatte. Wir hatten alle Beweise in der Hand.
Es gab eine Verhaftungswelle. Die Organisation brach zusammen.
Die Strafen, die die Gerichte aussprachen?
Lassen wir das. Die Liste würde so lang sein, wie die ganze Story.
Joan Wryght erhielt die niedrigste Strafe von allen Beteiligten. Die Richter schickten sie für drei Jahre ins Gefängnis wegen des »Verschweigens ungesetzlicher Handlungen, von denen sie Kenntnis hatte«!
Gleichzeitig aber wurde ihr Vermögen eingezogen, weil die Erwerbsgrundlage »Verbrechen und ungesetzliche Handlungen« waren. Sie verlor ihre Juwelen, die Pelze, das Haus in der Sullivan Street. Sie verlor alles. Wenn sie das Gefängnis verlassen würde, würde sie so arm sein wie an dem Tag an dem Jurryll Fladow sie von der Bühne des drittklassigen Nightclubs geholt hatte.
ENDE
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