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0314 - Chaos über Modula

Titel: 0314 - Chaos über Modula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deutlich sichtbar die Narben früherer Kämpfe.
    Einer von ihnen, ein baumlanger Captain mit schwarzem Vollbart und mächtiger Hakennase, war dem Großadministrator von früher her bekannt. Er hatte mit ihm zusammen als einfacher Soldat auf dem Wega-Planeten Pigell gekämpft - damals, als die CREST III, die Vorgängerin des heutigen Solaren Flaggschiffes, um rund fünfzigtausend Jahre in die Vergangenheit verbannt gewesen war.
    Captain Ark Huron mußte inzwischen im sechsten Lebensjahrzehnt sein, aber seine wasserblauen Augen, die in eigentümlichem Kontrast zu den tiefschwarzen Haaren standen, verstrahlten noch immer jugendliches Feuer; die Haltung des Captains glich der eines geschmeidigen Raubtiers. Wieder einmal staunte Rhodan darüber, welche Wunder die moderne terranische Geriatrie vollbrachte. Ein Mensch mit sechzig Jahren stand im fünfundzwanzigsten Jahrhundert terranischer Zeitrechnung noch immer im besten Mannesalter.
    Rhodan schüttelte Ark Huron die Hand.
    „Wann werden Sie endlich eine Familie gründen, Captain?" fragte er scherzhaft.
    Ark Huron grinste.
    „Bis dahin hat es wohl noch ein halbes Jahrhundert Zeit, schätze ich, Sir."
    Lachend wandte sich Rhodan ab, während der Captain einige saftige Bemerkungen der anderen Einsatzsoldaten erntete.
    Melbar Kasom rief knappe Befehle. Die Männer nahmen ihre Waffen auf und aktivierten die Energieaggregate ihrer Kampfanzüge. Sachverständig musterte der Großadministrator die Ausrüstung der kleinen Truppe. Außer den beiden Gürtelwaffen - einem Impulsstrahler und einem Paralysator - trugen die Soldaten eine gemischte mittelschwere Infanteriebewaffnung, die aus Raketenwerfern, panzerbrechenden Salvengewehren und schweren Desintegratoren bestand.
    „Antiflexbrillen auf!" befahl Kasom. „Deflektorgeneratoren aktivieren!"
    Perry Rhodan wartete, bis die Umrisse der Soldaten verschwanden und sie unsichtbar geworden waren, bevor er ebenfalls seine Antiflexbrille über die Augen schob. Dieses Gerät, vor langer Zeit im Kampf gegen die sogenannten „Laurins" entwickelt, kompensierte die Lichtwellenumlenkung der Deflektorgeneratoren für seinen Träger. Die Männer des Kommandotrupps wurden plötzlich wieder sichtbar für Perry Rhodan.
    Kasom nahm seine Antiflexbrille kurz ab, um die Wirksamkeit von Rhodans DF-Generator zu überprüfen, dann gab er den Befehl, die Antigravgeneratoren und Mikrotriebwerke einzuschalten.
    Gleich einer Geistertruppe erhoben sich alle zehn Mann in den rauchverhangenen Himmel von Modula II. Mit singenden Triebwerken glitten sie in etwa hundert Metern Höhe auf den erloschenen Krater zu aus dem die geheimnisvollen Funksignale gekommen waren.
    Der Großadministrator ließ zuerst den zerrissenen Kraterrand besetzen. Die Mikrotriebwerke wurden ausgeschaltet und die Männer schwebten - nur von der Wirkung ihrer Antigravprojektoren gehalten knapp einen halben Meter über dem staubbedeckten rissigen Fels. Die ehemaligen Lavawülste waren langst zerfallen und zu fruchtbarem Boden geworden, auf dem sich Inseln von sattgrünen Sträuchern und niedrige, verschwenderisch blühende Kriechpflanzen vom übrigen tristen Grau abhoben.
    Ein Beweis dafür, daß der Vulkan tatsächlich schon seit längerer Zeit untätig war.
    „Es kommt mir vor, als hätten sich die Funkpeiler geirrt", flüsterte der Ertruser dem Großadministrator zu.
    Rhodan lächelte. Es war äußerst selten, daß Melbar Kasom sein gewaltiges Organ zum Flüstern zwang.
    „Vollautomatisch arbeitende Maschinen können sich nicht irren", gab er zurück. „Die Funksignale müssen von hier gekommen sein."
    „Hm!" brummte Kasom. „Ich schlage vor, fünf Mann als Rückendeckung hier oben zu lassen und mit den anderen in den Krater vorzustoßen, Sir."
    „Einverstanden. Regeln Sie das, Kasom!"
    Perry Rhodan war sich klar darüber, daß die zur Rückendeckung eingeteilten fünf Soldaten innerlich über das anscheinend übersteigerte Sicherheitsbedürfnis ihres Chefs murren würden. Weit und breit war nichts von einem eventuellen Gegner zu sehen, und die KC-31 stand außerdem in geringer Entfernung und überwachte die nähere Umgebung mit Flugsonden. Wie sollte ihnen unter diesen Umständen jemand einen Hinterhalt legen können!
    Aber sie gehorchten widerspruchslos und schnell. Und sie würden ihre Aufgabe sehr ernst nehmen.
    Nur aus diesem Grund zahlten sie schließlich zur Elitetruppe des Solaren Imperiums.
    Als die Vorbereitungen getroffen waren, hatten sich unterdessen die drei

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