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0314 - Chaos über Modula

Titel: 0314 - Chaos über Modula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus, und Rhodan konnte nur wenig von dem sehen, was vor ihnen lag. Auch hier waren die Wände mit einer an Metallplastik erinnernden Masse verkleidet.
    Prüfend zog der Großadministrator die Luft ein. Sie war kühl und schmeckte angenehm frisch, hatte aber einen leichten Nachgeschmack nach Eisen.
    Kaum hatte der Captain Huron als letzter die Kammer verlassen, als die Tür in der Felswand mit leisem Surren zufuhr.
    Unwillkürlich blieben die Männer stehen.
    „Lassen wir uns davon nicht stören", sagte Perry Rhodan betont beiläufig. „Wir können die Tür immer noch sprengen, wenn sie uns den Rückweg nicht anders freigeben sollte. Aber ich glaube nicht mehr an eine Falle. Dann hätte sich die Tür auf weniger geheimnisvolle Weise öffnen lassen."
    Trotz dieses zur Schau getragenen Optimismus machte er sich Sorgen. Allerdings nicht um ihre persönliche Sicherheit, sondern um die Gruppe von Major Hohle und Fellmer Lloyd. Vielleicht erwies sich das Geheimnis der Birds als gänzlich unwichtig für die Menschheit; und unterdessen starben fünf Einsatzsoldaten, weil die Leute, die sie retten sollten, sich mit anderen Dingen beschäftigten.
    Er verdrängte die Zweifel und Selbstvorwürfe. Sie befanden sich auf einer wichtigen Stützpunktwelt des unheimlichsten Gegners, der jemals die Menschheit angegriffen hatte - und alles, was sie auf diesem Planeten Außergewöhnliches entdeckten, mußte untersucht werden. Das Ergebnis mochte wertlos sein, es konnte aber auch neue Erkenntnisse bringen, die den Kampf gegen die Kristallagenten erleichterten.
    Er riß sich zusammen und beeilte sich, damit der Abstand zwischen Kasom und ihm nicht zu groß wurde.
    Der Ertruser murmelte schon eine ganze Weile undeutlich vor sich hin. Er schien nicht ganz zufrieden zu sein mit dem bisherigen Erfolg der Aktion. Perry Rhodan konnte ihn verstehen. Sie hatten zwar eine verborgene unterirdische Anlage entdeckt und waren mit einem kaum glaublichen Trick eingedrungen, aber das war bisher alles geblieben. Von den Bewohnern der mysteriösen Funkstation zeigte sich nichts.
    Ein lauter Aufschrei ließ sie alle im nächsten Moment erschrocken herumfahren.
    Als erstes entdeckte Rhodan, daß Captain Huron verschwunden war und als nächstes, daß durch den Gang hinter ihnen eine in allen Farben des Spektrums schillernde Wolke gemächlich auf sie zukam, eine Wolke, die offensichtlich den Captain verschlungen hatte.
    Plötzlich war der Großadministrator wieder eiskalt.
    „Schutzschirme aktivieren!" befahl er mit schneidender Stimme. „Stehenbleiben!"
    Die Individualschutzschirme der Männer bauten sich mit schwachem Knistern auf.
    Für den Schlußmann der Kolonne kam es dennoch zu spät. Er verschwand genauso plötzlich wie sein Vorgänger, nur daß er keinen Schrei ausstieß, sondern unwillkürlich das Rohr seines Raketenwerfers anhob und auf die schillernde Wolke zielte.
    „Nicht schießen!" brüllte Rhodan.
    Da war es auch schon vorbei.
    Langsam schwebte die Wolke auf den nächsten Mann zu.
    Der Großadministrator hielt den Atem an...
     
    *
     
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien es, als hielte der hochgespannte Energieschirm des Einsatzsoldaten die Wolke auf.
    Melbar Kasom erkannte zuerst daß dieses farbige Etwas sich in Wirklichkeit nur um den Individualschirm herumschob. Es kroch gleich einer schleimigen Substanz an Wänden, Boden und Decke entlang und hüllte den Soldaten nach und nach ein.
    „Zurück!" rief Rhodan.
    Ein schrilles, immer mehr anschwellendes, singendes Geräusch zeigte an, daß der Mann sein Mikrotriebwerk aktivierte und auf höchste Touren jagte. Er versuchte, der unheimlichen Entklammerung zu entkommen.
    Und dann - von einem Augenblick zum anderen - brach das Triebwerksgeräusch ab...
    Viele Gedanken wirbelten dem Großadministrator zugleich durch den Kopf. Intuitiv glaubte er, daß die schillernde Wolke nichts Feindliches sei. Aber ihr Problem war es, ob sie nicht feindlich wirkte...
    Bevor er zu einem Entschluß kam, forderte der Ertruser ihn erregt auf, zu fliehen.
    Achselzuckend wandte Perry Rhodan sich um und folgte Kasom. Sie bewegten sich beide mit Hilfe ihrer Antigravaggregate, aber ohne Hilfe der Mikro-Impulstriebwerke, vorwärts. Doch auch so kamen sie rasch voran - rascher, als die Wolke ihnen zu folgen vermochte.
    Der Großadministrator fühlte Gewissensbisse und Unzufriedenheit in sich aufsteigen. Aber er sagte sich, daß es sinnlos gewesen wäre, sich von dem unheimlichen Etwas verschlingen zu lassen, nur

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