0314 - Chaos über Modula
anderen Männer mit dem Ertruser bei Rhodan eingefunden. Der Großadministrator freute sich, unter ihnen Captain Huron zu sehen.
Auf Kasoms Handzeichen sanken sie an dem Steilhang entlang in die scheinbar bodenlose Tiefe.
Allmählich wurde die Vegetation spärlicher, bis sie endgültig hinter ihnen zurückblieb. Dunkelheit umgab die fünf Männer.
Sie schalteten ihre Brustscheinwerfer auf Infrarot um, zogen die starken Lampen aus den Magnethalterungen und leuchteten nach unten. Zusätzlich zu den Antiflexbrillen mußten sie nun auch noch die IR-Sichtscheiben über die Augen schieben. Er rief einen ganz eigentümlichen Effekt hervor; sie sahen sich nur noch als violette, leicht verzerrte Schemen.
Aufmerksam beobachtete Rhodan den näherkommenden Boden des Kraters. Die Infrarotlichtkegel der Scheinwerfer enthüllten die schroffen Konturen einer „Mondlandschaft". Nur die kargen Moospolster und die Teppiche aus silbergrauen Flechten paßten nicht ganz zu dieser Vorstellung.
Nichts aber deutete darauf hin, daß sich hier unten ein Sender befinden könnte, der in regelmäßigen Abständen rätselhafte, fremdartige Funkbotschaften aussandte - ausgesandt hatte, denn seit der Landung der Korvette schwieg der Sender...!
Das war auch der Grund dafür, warum Perry Rhodan auf der weiteren Aktivierung der Deflektorgeneratoren bestand. Seiner Meinung nach gab es nur eine stichhaltige Erklärung für das Aussetzen der Funksignale: Jemand oder etwas hatte ihre Ankunft registriert und daraufhin die Sendungen eingestellt.
Die Männer bildeten einen lockeren Kreis um den Mittelpunkt des Kraterbodens, nachdem sie gelandet waren. Ihre Waffen drohten abwechselnd in alle Richtungen. Aber sie fanden nichts, auf das sie hatten schießen müssen. Es gab weder ein einsames, automatisch arbeitendes Funkgerät noch eine Öffnung in den Felswänden oder eine Tür, die zu einer Funkzentrale hätte führen können.
Melbar Kasom zog ein rechteckiges Gerät aus einer Halterung in seinem breiten Gürtel. Ein silbrig schimmerndes Kabel verband es weiterhin mit der Energiequelle seines Kampfanzuges.
Während die anderen Männer zurücktraten, ließ der Ertruser die blanke Vorderseite des Gerätes - es handelte sich um einen Mikro-Hyperwellenorter - bedächtig pendeln, so daß der Ortungsstrahl jeden Fleck des Kraterbodens und der Wände erfaßte.
Plötzlich stieß er einen schrillen Pfiff aus und hielt die Hand mit dem Gerät ruhig.
Sofort sprangen Captain Huron und die anderen beiden Soldaten zur Seite und rannten geduckt auf die Stelle an der Felswand zu, auf die die Vorderseite des Hyperorters wies.
Perry Rhodan zielte mit seinem klobigen Handstrahler auf den nackten Fels. Jeden Augenblick erwartete er eine feindselige Reaktion. Ein poröser Felsblock bot ihm Deckung.
Doch nichts ereignete sich.
Ungehindert erreichten die drei Soldaten die bezeichnete Stelle der Wand. Nun folgte ihnen der Ertruser. Völlig deckungslos schritt er, den Hyperorter von sich gestreckt, auf den Fels zu.
„Der Orter zeigt eine getarnte Tür und eine Kammer dahinter, die vermutlich in einen Stollen führt", erklärte er dabei.
Als er die Wand erreichte, betastete er sie mit der Linken. Unter seinen starken Fingern bröckelte poröses Gestein ab. Dann schüttelte er den Kopf, steckte das Ortungsgerät zurück und bedeutete den anderen, zur Seite zu treten.
Langsam zog Kasom seinen schweren Desintegrator aus dem Gürtelhalter, stellte ihn auf maximale Streuung und geringste Intensität und drückte kurz auf den Feuerknopf.
Ein breitgefächerter, grünlich flimmernder Strahl huschte schemenhaft auf die Felswand zu - und erlosch wieder.
Vergastes Gestein löste sich in eine Wolke auf und sank allmählich zu Boden.
Einer der Soldaten stieß einen triumphierenden Schrei aus.
Hinter dem desintegrierten Fels war eine blanke Metalltür zum Vorschein gekommen.
*
„Wir müssen uns genau überlegen, wie wir weiter vorgehen", sagte Perry Rhodan. „Auf keinen Fall dürfen wir bei den... Bewohnern der Funkstation den Verdacht erwecken, wir wären in feindlicher Absicht gekommen. Gewaltanwendung sollten wir also möglichst vermeiden."
Melbar Kasom zog eine säuerliche Miene. Er hatte vergeblich versucht einen Öffnungsmechanismus zu finden. Die Tür war geschlossen und sie gab auch nicht nach, als er mit seinen ungeheuren Körperkräften versuchte, sie zur Seite zu schieben oder nach ihnen zu drücken.
Rhodan lächelte verstehend. Er schaltete seinen
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