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0314 - Die schwarze Macht

0314 - Die schwarze Macht

Titel: 0314 - Die schwarze Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fragte etwas in ihm. Muß es immer das Bermuda-Dreieck sein? Müssen Weltentore immer zu ebener Erde liegen?
    »Hm«, machte er. Er verstand nicht, warum sich das Tor nicht wieder öffnete. Warum flog die ALBATROS keine Schleife und berührte den Punkt abermals? Ohne das Flugzeug konnte Zamorra es nicht wagen, das Tor, wie auch immer, von innen zu öffnen. Er würde irgendwo in freiem Himmel herauskommen und sich zu Tode stürzen. Abgesehen davon, daß er selbst nicht einmal eine Möglichkeit sah, einen Riß in diese Dimension zu zaubern. Die magischen Tricks, die er beherrschte, reichten dafür nicht aus.
    Aber er konnte diese Stelle markieren. Er legte ein magisches Leuchtfeuer an, zu dem er jederzeit zurückfinden konnte, und setzte sich dann in Bewegung. Sein Ziel war die seltsame Landschaft, die grau in der Schwärze auf ihn wartete. Er wollte die Bauwerke erkunden. Was entstand hier aus dem Nichts?
    Er war kaum 200 Meter weit gekommen und hatte die ersten bizarren Mauern erreicht, als er die Tote fand.
    ***
    Die ALBATROS machte keine Notlandung. Nachdem feststand, daß die Schwärze nicht durch das Trennschott vordrang, zogen die Piloten noch eine Schleife, um Zamorra vielleicht die Rückkehr zu ermöglichen. Als er nicht kam, als sich kein neuerliches Tor öffnete, flogen sie nach London weiter. Nicole hatte so entschieden, weil in London die Experten saßen, die sich schon um die beiden vorangegangenen Vorfälle gekümmert hatten. Sie würden am ehesten zu begreifen in der Lage sein, daß es hier Gemeinsamkeiten gab, wenn auch die Schwärze neu war.
    Hier würde man aber am ehesten Leute finden, die aktiv wurden.
    Die Möbius-Zentrale in Frankfurt sowie die Filiale in London wurde über Transfunk unterrichtet. Dort wurden weitere Fäden gezogen.
    Daß in Scotland Yard ein Superintendent James Powell saß, der eine Zwei-Mann-Geisterjäger-Abteilung leitete, tat ein Übriges. Sir James schaltete sich aus der Ferne ein.
    Die ALBATROS landete und wurde direkt in einen abseits liegenden Hangar gebracht. Männer und Frauen in Schutzanzügen, die sie wie Astronauten aussehen ließen, näherten sich dem Jet. Über Sprechfunk wurde Kontakt aufrecht erhalten.
    »Bitte, verlassen Sie das Cockpit«, wurden Nicole und die beiden Piloten aufgefordert.
    »Konstruktiv unmöglich«, sagte der Pilot gelassen. »Wir haben, wie Sie wahrscheinlich mehr als deutlich sehen können, keinen Extra-Eingang. Wir müssen durch die Hauptluke, also vorher in die kleine Schleuse. Und weil die auch einen Zugang vom Passagierraum her hat, der innen offen steht, klappt das nicht. Diese schwarze Wolke befindet sich in der Schleuse. Wir können noch nicht raus.«
    Nicole ballte die Fäuste. Sie dachte an Gryf, der sich immer noch da drinnen befand. Nicole hatte versucht, hineinzugehen und ihm zu helfen, aber die schwarze Wolke hatte sich verhalten wie etwas Lebendes, wie eine angriffslustige Bestie. Nicole spürte immer noch das leichte Kribbeln auf den Händen, wo sie mit der Schwärze in Berührung gekommen war. War es eine Art Säure? Oder Schlimmeres?
    Sie hoffte, daß es nichts Bösartiges in zerstörerischem Sinne war, keine schleichende Pest, die erst nach längerer Zeit richtig zum Ausbruch kommen würde. Denn dann war Gryf auf jeden Fall verloren.
    Sie griff in den Disput ein und erzählte den Leuten draußen von ihrem Befreiungsversuch und von Gryf.
    »Uns kann das Teufelszeug nichts anhaben. Wir haben ja unsere Schutzanzüge«, versicherte der Sprecher. »Da kommt nichts rein, nicht mal radioaktive Strahlung.«
    An die hatte Nicole noch gar nicht gedacht. Aber der Pilot, der ihre Gedanken wohl erriet, grinste. »Haben wir nicht an Bord«, sagte er.
    »Die Meßgeräte zeigen sie nicht an, dafür aber immer noch diese 430 Gramm zuviel.«
    »Muß ‘ne ganz schön schwere Wolke sein«, sagte der Einsatzleiter draußen. »Gut. Können Sie die Luke von innen aufsteuern, oder müssen wir da draußen auf ein Knöpfchen drücken? Sie haben da einen Spezialtyp, der mir etwas umgebaut zu sein scheint…«
    »Etwas ist gut«, schmunzelte der Copilot. An der ALBATROS war eigentlich nur die Außenhülle Serientechnik. »Drücken Sie draußen aufs Knöpfchen, das wird besser sein. Mein Monitor zeigt mir nur Schwarz, und ich kann deshalb nicht beurteilen, ob die Luke nicht vielleicht besser sofort wieder geschlossen werden muß. Im Ernstfall sprengen wir die Maschine.«
    »Bitte nicht in dieser Halle.«
    Eine Rampe wurde an den Jet gefahren. Zwei

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